Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat ein Darlehen über 50 Mio EUR mit dem Ministerium für Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Wasserwirtschaft der Republik Srpska (einem der zwei Teilstaaten von Bosnien und Herzegowina) unterzeichnet, das auf den Bau und die Instandsetzung von Wasser- und Abwasseranlagen im Land abzielt. Die Operation wird zur Verbesserung der Lebensqualität der dortigen Bevölkerung beitragen und Bosnien und Herzegowina bei der künftigen Umsetzung der EU-Umweltrichtlinien unterstützen.
Ziel des Projekts ist der Schutz der öffentlichen Gesundheit und der Umwelt vor Wasserverschmutzung. Gleichzeitig sollen eine ausgewogene Entwicklung der Wasserversorgung und der Abwassersysteme sowie die finanzielle und operative Tragfähigkeit der Wassergesellschaften gewährleistet werden.
Im Einzelnen wird aus den Mitteln des EIB-Darlehens ein Investitionsprogramm für den Wasser- und Abwassersektor, das etwa 250 000 Einwohner in 24 Kommunen in der gesamten Republik Srpska betrifft, finanziert werden.
Jedes der Teilprojekte kann Folgendes umfassen:
- Wassergewinnungsanlagen;
- Wasserversorgungsnetze;
- Ausbau der Trinkwasseraufbereitungsanlagen;
- Abwasserkanalisation;
- Kläranlagen;
- Volumenmessung des Rohwassers und des Wasserverbrauchs.
Das Darlehen der EIB wird höchstens 50% der Gesamtkosten der geplanten Vorhaben abdecken, die aus Haushaltsmitteln der Republik Sprska, Mitteln des EU-Instruments für Heranführungshilfe und bilateralen Mitteln mitfinanziert werden.
Hinweis für die Redaktion:
Die EIB ist die Finanzierungsinstitution der Europäischen Union. Sie wurde 1958 durch den Vertrag von Rom gegründet und ist in den 27 Mitgliedstaaten der EU und weltweit in mehr als 130 weiteren Ländern tätig. Außerhalb der EU unterstützt die EIB Vorhaben, die zur wirtschaftlichen Entwicklung in Ländern beitragen, die Assoziierungs- oder Kooperationsabkommen mit der EU geschlossen haben.
Die EIB ist seit 1977 in den Ländern des Westbalkans tätig und ist heute der größte internationale Finanzierungsgeber in der Region. In den vergangenen zehn Jahren hat sie in der Region Projekte im Gesamtbetrag von 6 Mrd EUR finanziert. Dabei lag der Schwerpunkt der EIB in den Ländern des Westbalkans auf der Durchführung von Vorhaben in den Bereichen Verkehr, Energie, Gesundheit und Bildung, Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) und von Gebietskörperschaften, Industrie und Dienstleistungen, Wasserversorgung und Abwasserentsorgung.
Insgesamt gewährte die EIB in Bosnien und Herzegowina im Zeitraum 2001-2010 Finanzierungen in Höhe von 1,1 Mrd EUR. Bis jetzt hat die EIB in diesem Land hauptsächlich Projekte in den Bereichen Verkehr, Energie und Umwelt sowie Vorhaben von KMU unterstützt.