Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat der Sozialistischen Republik Vietnam ein Darlehen von 73 Mio EUR zur Finanzierung des Baus einer U-Bahn-Linie in Hanoi gewährt.  Der Finanzierungsvertrag wurde heute in Brüssel unterzeichnet.

Francisco de Paula Coelho, Direktor der EIB für Finanzierungen in Asien, erklärte: „Städtische Infrastruktur und eine verbesserte Lebensqualität für europäische Bürger stellen für die Union und für die EIB ein vorrangiges Ziel dar. Die U-Bahn-Linie wird die Mobilität verbessern, die täglichen Fahrzeiten für die Pendler verkürzen und die Bevölkerung Hanois zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ermutigen, was sich positiv auf ihre Lebensqualität und die Umwelt der Stadt auswirken wird.“ Des Weiteren hob er „die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen den drei Finanzierungsinstitutionen Asiatische Entwicklungsbank (ADB), Agence Française de Développement (AFD) und EIB für das Projekt" hervor.

Mit den 73 Mio EUR soll der Bau der U-Bahn-Linie 3 in Hanoi, der Hauptstadt und zweitgrößten Stadt Vietnams, finanziert werden. Die neue U-Bahn-Linie hat eine Länge von 12,5 km und 12 innerstädtische Bahnhöfe. Das Projekt umfasst auch den Bau und die Ausstattung eines neuen Depots sowie den Kauf von neuem rollendem Material für den Betrieb der Strecke. Die neue U-Bahn-Linie wird täglich von 200 000 Fahrgästen genutzt werden.

Die EIB unterstützt das öffentliche Transportwesen Hanois, um eine Verringerung des verkehrsbedingten Schadstoffausstoßes und des Kraftstoffverbrauchs zu erleichtern. Ihr Ziel ist es, entlang der derzeit nur von Straßenfahrzeugen benutzten Verkehrsachsen für ein zuverlässigeres, schnelleres und umweltfreundlicheres Schienennahverkehrsnetz zu sorgen. Das Vorhaben wird einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität in Hanoi leisten, indem es die Mobilität für zahlreiche Menschen verbessert, die Zahl der Verkehrsstaus verringert und eine sauberere und schnellere Alternative zu Moped und Auto schafft.

Die EIB vergibt das Darlehen im Rahmen ihres derzeitigen Mandats für Finanzierungen in Asien und Lateinamerika (ALA IV). Das Projekt steht in Einklang mit den vorrangigen Zielen dieses Mandats, die auf die  Verstärkung der Präsenz der EU in der Region ausgerichtet sind, und trägt zur Eindämmung des Klimawandels bei. Es handelt sich hierbei um die erste Finanzierung der EIB für eine U-Bahn-Linie in Asien.

Hintergrund:

Die Europäische Investitionsbank ist die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen und fördert Projekte, die zur Erreichung der Ziele der EU beitragen. Sie wurde 1958 errichtet und ist in den 27 EU-Mitgliedstaaten und außerhalb der EU in mehr als 130 Ländern in Asien und Lateinamerika, Mittel- und Osteuropa, der Balkanregion, im Mittelmeerraum, in Afrika, in der Karibik und im pazifischen Raum tätig. Die Darlehensoperationen außerhalb der EU sind Teil der Entwicklungszusammenarbeit der EU mit Drittländern.

Seit 1993 hat die Bank vier aufeinanderfolgende Finanzierungsmandate für Asien und Lateinamerika umgesetzt. Im Rahmen des derzeit geltenden Mandats für Asien und Lateinamerika (ALA IV) für den Zeitraum 2007-2013 ist die EIB ermächtigt, Finanzierungen bis zu einer Obergrenze von 3,8 Mrd EUR für Vorhaben bereitzustellen, die zum Klimaschutz beitragen und die Präsenz der EU in diesen Regionen durch ausländische Direktinvestitionen oder den Transfer von Technologie und Know-how stärken. Der Betrag von 3,8 Mrd EUR für diese Region umfasst zwei indikative Teilbeträge, und zwar höchstens 1 Mrd EUR für Asien und höchstens 2,8 Mrd EUR für Lateinamerika.