Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat offiziell bestätigt, der Hafengesellschaft Rotterdam die letzte Tranche eines Darlehens von insgesamt 900 Mio EUR zu gewähren. Sie unterstützt damit Investitionen in die Hafeninfrastruktur, von denen das Projekt Maasvlakte 2 das bei weitem wichtigste ist. Als Bank der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen hat die EIB Mittel für die Landgewinnung und den Bau von Container- und Spezialeinrichtungen bereitgestellt, um dem größten Hafen Europas den Ausbau seiner Kapazität zu ermöglichen.
EIB-Präsident Werner Hoyer hat die Finanzierungsverträge für diese wichtige Infrastrukturinitiative während eines Besuchs in den Niederlanden mit dem CEO der Hafengesellschaft Rotterdam, Hans Smits, und dem CFO Paul Smits unterzeichnet. Die hochrangige Delegation wird während ihres Besuchs den niederländischen Finanzminister, Regierungsvertreter und Unternehmensleiter treffen.
„Langfristige Investitionen in Infrastruktur von europaweiter Bedeutung wie Maasvlakte 2 sind für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum auf dem Kontinent von wesentlicher Bedeutung. Die Europäische Investitionsbank freut sich, im Rahmen ihrer langjährigen und engen Zusammenarbeit mit der Hafengesellschaft Rotterdam zum Hafenausbau beizutragen und mit Maasvlakte 2 die Wirtschaftstätigkeit in den Niederlanden und im Nordwesten Europas zu fördern“, sagte EIB-Präsident Werner Hoyer.
„Der Umfang und die sehr lange Laufzeit des Darlehens sind die wichtigsten Merkmale dieser Finanzierung. Wir investieren intensiv in die Hafeninfrastruktur – letztes und dieses Jahr rund 500 Mio EUR. 75% der Mittel sind für Maasvlakte 2 bestimmt. Unsere Projekte beruhen auf Geschäftsplänen, aber es dauert lange, bis bei derartigen Investitionen die Gewinnschwelle erreicht ist. Deshalb ist eine solche Finanzierung für derartige Projekte wichtig“, erklärte Paul Smits, CFO der Hafengesellschaft Rotterdam.
Mit den Bauarbeiten für Maasvlakte 2 wurde 2008 begonnen. Durch die Kapazitätserweiterung kann der Rotterdamer Hafen dem wachsenden Platzbedarf in den kommenden Jahren Rechnung tragen und seine führende Rolle in Europa behaupten. Da eine weitere räumliche Ausdehnung des Hafens derzeit nicht möglich ist, sind effiziente und moderne Hafeneinrichtungen in Rotterdam für die Wirtschaft der Niederlande und Nordwesteuropas von großer Bedeutung. Über Wasserwege, Eisenbahnlinien, Autobahnen und Pipelines ist der größte europäische Hafen mit dem gesamten Kontinent verbunden.
Die EIB ist die wichtigste externe Finanzierungsquelle für Maasvlakte 2. Sie gewährt der Hafengesellschaft ein langfristiges Darlehen mit einer Laufzeit von 30 Jahren zu günstigen Konditionen, so dass die Gesellschaft sich über diesen Zeitraum für das Vorhaben nicht refinanzieren muss. Der Hafenausbau verläuft nach Zeitplan. Zwei Kunden konnten bereits gewonnen werden, bevor mit der Landgewinnung begonnen wurde. Diese Kunden werden ihre Containerterminals in der zweiten Hälfte des Jahres 2014 in Betrieb nehmen. Mit den nächsten Bauabschnitten wird erst begonnen werden, wenn der Markt ein Interesse an einem Ausbau zeigt.