Der vom EIB-Institut organisierte Wettbewerb für Soziale Innovation zeichnet innovative Initiativen aus, die im Kampf gegen soziale Ausgrenzung einen ethischen oder ökologischen Nutzen für die Gesellschaft bewirken. In der diesjährigen vierten Runde des Wettbewerbs erhielten Koiki aus Spanien den ersten Preis und Design by Pana aus Albanien den zweiten.
Die Preisverleihung fand am 24. September gemeinsam mit der Fondazione Cariplo in Mailand statt. BLITAB aus Österreich und Marioway aus Italien wurden mit dem Sonderpreis für Chancengleichheit ausgezeichnet, der insbesondere für Vorhaben zur Unterstützung von Menschen mit Behinderungen vergeben wird.
Koiki erhielt ein Preisgeld von 25 000 Euro. Die spanische Initiative bietet Menschen mit geistiger oder körperlicher Behinderung die Möglichkeit, in ihrer Nachbarschaft Briefe oder Pakete zuzustellen oder entgegenzunehmen. Die sehr kurzen Strecken legen die Zusteller von ihrem Haus oder örtlichen Geschäften aus zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurück.
BLITAB und Marioway wurden gemeinsam mit einem Preisgeld von 25 000 Euro ausgezeichnet. BLITAB hat das weltweit erste taktile Tablet eingeführt, auf dem Blinde und Menschen mit Sehbehinderung lesen und schreiben können. Marioway hat einen innovativen selbstbalancierenden Elektrorollstuhl mit zwei Rädern erfunden, in dem sich Querschnittsgelähmte freihändig und in einer aufrechteren Position fortbewegen können.
Die Arbeit von Design by Pana wurde mit einem Preisgeld von 10 000 Euro gewürdigt. Das soziale Unternehmen stellt Möbel und Wohnaccessoires aus Recyclingholz und anderen Recyclingmaterialien her und beschäftigt Menschen aus Randgruppen oder mit geistigen Behinderungen oder besonderen Bedürfnissen.
Darüber hinaus erhielten die vier Projekte Peppy Pals (Schweden), A Puntadas SL (Spanien), Let’s Get Sporty (Vereinigtes Königreich) und RUFFBOARDS (Österreich) einen Gutschein für Beratungsdienste von Fachleuten aus ihrem Bereich.
EIB-Vizepräsident Dario Scannapieco erklärte: „Dieser Wettbewerb soll Menschen bei der Entwicklung von Lösungen unterstützen, die das Leben in ihrer Gemeinschaft verbessern. Er ermutigt sie dazu, ihre Fähigkeiten auszubauen und vertrauensvoll die Initiative zu ergreifen. Die Finalisten zählen zu den besten sozialen Innovatoren Europas. Sie sind allesamt innovativ und verfügen über eine unglaubliche Tatkraft, unerschöpfliche Energie und ein riesiges Potenzial.“
Giuseppe Guzzetti, Präsident der Fondazione Cariplo, betonte: „Unsere Stiftung ist überzeugt, dass moderne Philanthropie nicht in der Vergabe von Almosen besteht. Sie fördert soziale Innovationen und soziales Unternehmertum und trägt damit entscheidend zu einer nachhaltigen Lösung der wichtigsten gesellschaftlichen Probleme bei.“
Der Wettbewerb für Soziale Innovation wurde 2012 vom EIB-Institut eingerichtet. Er findet jedes Jahr in einem anderen Land statt und soll europäische Unternehmer fördern, die in erster Linie soziale, ethische oder ökologische Ziele verfolgen. Die Wettbewerbsteilnehmer setzen sich mit ihren Projekten in der Regel dafür ein, die Arbeitslosigkeit und die Ausgrenzung benachteiligter Bevölkerungsgruppen zu bekämpfen und den Zugang zu Bildung zu erleichtern.
Aus 342 Vorschlägen von Bewerbern aus 29 Ländern – so viele wie nie zuvor – wurden zunächst 16 Finalisten aus zehn Ländern für den Wettbewerb ausgewählt.
Beim Wettbewerb mussten die Finalisten ihre Projekte einer Jury aus sechs Experten für soziale Innovation präsentieren und sich deren Fragen stellen. Mitglieder der Jury unter dem Vorsitz von Sophie Robin (Stone Soup Consulting) waren Olivier de Guerre (PhiTrust), José Tomás Frade (ehemaliger EIB-Mitarbeiter), Bernd Klosterkemper (Social Venture Fund), Meredith Niles (Impetus Trust) und Enrico Testi (Yunus Social Business Centre, Universität Florenz).
Der nächste Wettbewerb für Soziale Innovation findet in Ljubljana, Slowenien, statt und wird voraussichtlich im Februar 2016 ausgeschrieben.