Bis Mitte 2017 werden die Rettungsdienste der belgischen Hilfeleistungszone Südwest-Limburg in einen brandneuen Verwaltungs- und Logistikkomplex umziehen, der sowohl die Feuerwehr als auch die Notrufzentrale 112 und die Sicherheitskräfte beherbergen wird. Die Stärken dieses Projekts sind eine höhere Effizienz, Kosteneinsparungen aufgrund der Synergien zwischen den verschiedenen Stellen, strengere Nachhaltigkeitsnormen und – last but not least – Einsatzteams, die dank eines besseren Standorts außerhalb des Stadtzentrums schneller vor Ort sein können. Um ihre Feuerwache finanzieren zu können, nutzte Hasselt das Programm Smart Cities & Sustainable Development von Belfius und der Europäischen Investitionsbank. Ziel dieses gemeinsamen Finanzierungsprogramms: Unterstützung der belgischen Gebietskörperschaften bei der Durchführung intelligenter, inklusiver und nachhaltiger Projekte.

Unsere Städte und Gemeinden müssen sich zahlreichen Herausforderungen stellen. Deswegen arbeitet die Gemeinde Hasselt schon seit mehreren Jahren an der „Stadt der Zukunft“. Dabei hat sie eine klare Version und ein wohl durchdachtes Gesamtkonzept, bei dem alle Projekte sich gegenseitig ergänzen sollen, sei es in den Bereichen Kultur, Wohnungsbau, Pflege, Mobilität, Natur, Bildung oder Beschäftigung.

Der Grundsatz der schnellsten adäquaten Hilfe: Feuerwehr, Notrufzentrale, Sicherheitskräfte und Polizei an einem gemeinsamen Standort

Das derzeitige Gebäude der Feuerwache von Hasselt genügt nicht mehr den Ansprüchen einer modernen Feuerwehr. Die Lage in der Innenstadt ist nicht ideal und das Gebäude veraltet und schlecht isoliert. Außerdem war es zwischenzeitlich zu klein geworden für eine Feuerwehr, die aus 100 Freiwilligen und 80 Berufsfeuerwehrleuten besteht.

Deswegen wurde beschlossen, einen neuen Komplex an einem neuen Standort zu bauen, der ausschließlich den Einsatzkräften vorbehalten ist, und zwar außerhalb des Stadtzentrums zwischen der Schnellstraße, dem Gefängnis und dem Albertkanal.

Dieser moderne und energieeffiziente Komplex besteht aus einem sechsstöckigen Hauptverwaltungsgebäude, das die Feuerwehr, die Notrufzentralle 112 und die Sicherheitskräfte gemeinsam nutzen (Gesamtfläche: mehr als 20 000 m2). Der Komplex verfügt außerdem über einen Fitnessraum, eine Sporthalle und eine Kantine. Diese Räumlichkeiten werden allen auf dem Gelände angesiedelten Einsatzdiensten zur Verfügung stehen, darunter auch der Polizei, die spätestens 2018 in ein anderes Gebäude übersiedeln soll. Eine zweistöckige Tiefgarage mit 118 Stellplätzen ist ebenfalls geplant. Hinzu kommen zwei Nebengebäude für die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr, das Sekundärmaterial, die Logistik- und Wartungseinrichtungen (Tankstelle und Waschanlage).

Durch die Zusammenlegung der Feuerwehr, der Notrufzentrale, der Sicherheitskräfte und der Polizei will die Stadt Hasselt die Einsatzbereitschaft der verschiedenen Dienste verbessern und einen Standort schaffen, der ausschließlich der Sicherheit gewidmet ist, und zwar nach dem Grundsatz der schnellsten adäquaten Hilfe. Funktionalität und Effizienz stehen ganz klar im Mittelpunkt des Projekts, wie auch eine verbesserte und schnellere Einsatzbereitschaft dank mehrerer Zufahrtsstraßen. Aber das ist längst noch nicht alles: Auf die Dämmung des Gebäudes wurde ebenfalls ein besonderes Augenmerk gelegt und auf dem Dach wird es eine Fotovoltaik-Anlage geben, die jährlich geschätzte 22 316 kWh Strom erzeugt. Außerdem werden die Feuerwehrleute die Wassertanks der Löschfahrzeuge weitgehend mit Regenwasser füllen.

Die Gesamtkosten für die Feuerwache* belaufen sich auf 24 Millionen Euro und werden vollständig durch ein Darlehen aus dem Programm Smart Cities & Sustainable Development von Belfius und der Europäischen Investitionsbank gedeckt. Dank der günstigen Modalitäten im Zusammenhang mit den EIB-Mitteln, kann die Zinslast deutlich gesenkt werden, was für die Finanzen der Stadt und für ihre Bürger einen großen Vorteil darstellt.

„Smart Cities & Sustainable Development“ – ein Programm der Belfius-Bank und der EIB

Das Finanzierungsprogramm ‚Smart Cities & Sustainable Development‛, das kürzlich von der britischen Zeitschrift World Finance ausgezeichnet wurde, soll Gemeinden in Belgien insgesamt 400 Millionen Euro für die Durchführung „intelligenter und nachhaltiger“ Projekte zur Verfügung stellen. Unterstützt werden Vorhaben, die einen „Smart Cities“-Ansatz verfolgen und entsprechend vor allem auf Mobilität, Stadtentwicklung und Energieeffizienz setzen.

Das Programm soll die Finanzierungskosten für die Gemeinden, Sozialhilfezentren (CPAS) und interkommunalen Versorgungsbetriebe auf ein Minimum senken, damit sie in der Lage sind, ihre innovativen und nachhaltigen Vorhaben durchzuführen. Die Mittel werden jeweils zur Hälfte von der EIB und der Belfius-Bank zur Verfügung gestellt.

Zwei Jahre nach dem Start des Programms wurden bereits Darlehen für rund vierzig Projekte vergeben, die insgesamt über eine Million Einwohner betreffen. Dazu zählen der Bau einer CNG-Anlage für den Abfallwirtschaftsverband IMOG in Harelbeke, eines Niedrigstenergiegebäudes für betreutes Wohnen in Schelle, die Sanierung des Stadtzentrums von Deinze und Harelbeke sowie der Bau der Uferpromenade „La Croisette“ in Dinant. 150 weitere Projekte werden derzeit geprüft. Das zeigt, dass der „Smart Cities“-Ansatz in Belgien voll im Trend liegt.

EIB-Vizepräsident Pim van Ballekom freute sich über den Erfolg des Finanzierungsprogramms und erklärte: „Das Programm ‚Smart Cities & Sustainable Development‛ ist das erste seiner Art – nicht nur in Belgien, sondern in ganz Europa. Es soll die ‚Smart Cities‛-Initiative ins Rollen bringen, damit diese den Standard für die Entwicklung der Städte und Gemeinden der Zukunft setzt. ‚Intelligente, inklusive und nachhaltige‛ Projekte, wie in der Strategie 2020 der Europäischen Union vorgesehen, werden für diese Städte und Gemeinden als Wachstumsmotoren fungieren und ihren Bürgern zugutekommen.“

Dirk Gyselinck, Vorstandsmitglied der Belfius-Bank, fügte hinzu: „Wenn sie attraktiv bleiben wollen, haben Städte – unabhängig von ihrer Größe – keine andere Wahl, als sich zu ‚intelligenten Städten‛ zu entwickeln. An Ideen mangelt es ihnen dabei nicht, aber die Durchführung der Projekte wird oft durch fehlende Finanzierungsmittel behindert. Um die Umsetzung der zahlreichen ‚Smart Cities‛-Projekte zu ermöglichen, die derzeit überall im Land vorbereitet werden oder bereits fertig in den Schubladen liegen, hat Belfius mit der EIB das Programm ‚Smart Cities & Sustainable Development‛ aufgelegt.“

Weitere Informationen zur „Smart Cities“-Strategie der Belfius-Bank finden Sie unter: https://www.belfius.be/smartcities.


* Das Darlehen von Belfius und der EIB ist ausschließlich für die Feuerwache bestimmt. Die Polizeistation und die Räumlichkeiten der Régie des Bâtiments (Sicherheitskräfte, Notrufzentrale und Verwaltung für Gefängnisarbeit) fallen nicht unter das Darlehen.