Die Europäische Investitionsbank stellt für die neue Stiftung „Hellenic Foundation for Research and Innovation“ in Griechenland 180 Millionen Euro zur Verfügung. Die Mittel dienen zur Gründung der nationalen Agentur zur Förderung von Forschung und Innovation. Zudem sollen daraus die ersten Operationen der Stiftung finanziert werden. Ziel ist es, die Forschung und Innovationstätigkeit in Griechenland zu stärken. Das Darlehen ist der erste gezielte Finanzierungsbeitrag der EIB für die Grundlagenforschung in Griechenland.
Die Stiftung wird für die Bewertung und Finanzierung von Forschungsprojekten, akademischen Stellen und Investitionen in wissenschaftliche Ausrüstung zuständig sein. Durch die verbesserte Forschungsfinanzierung in Griechenland dürften Arbeitsplätze für junge Wissenschaftler und Doktoranden entstehen, die anderenfalls ins Ausland abwandern könnten.
An der feierlichen Unterzeichnung dieses wichtigen Finanzierungsbeitrags für die Gründung der Hellenic Foundation for Research and Innovation in Athen nahmen Vertreter der gesamten griechischen Forschungsgemeinschaft bei. Die Finanzierungsverträge mit der Europäischen Investitionsbank wurden von Finanzminister Euklid Tsakalotos, Forschungsminister Nikos Filis, dem stellvertretenden Minister für Bildung und Forschung Costas Fotakis und EIB-Vizepräsident Jonathan Taylor unterzeichnet.
Finanzminister Euklid Tsakalotos erklärte: „Griechenland schafft die notwendigen Bedingungen, um die Rezessionsspirale zu durchbrechen und Kurs auf eine nachhaltige Entwicklung zu nehmen, die sich an den Bedürfnissen der Gesellschaft orientiert. Die Rekapitalisierung der Banken, der Abschluss der ersten Evaluierung, die anschließende Auszahlung von 7,5 Milliarden Euro sowie die erneute Anwendung der Sonderregelung und die Schuldenvereinbarung sind die wichtigsten Schritte des Regierungsplans, der das Vertrauen in die griechische Wirtschaft wiederherstellen und langfristige Investitionen anziehen soll. Wir sind zuversichtlich, dass die Europäische Investitionsbank nach der Neuausrichtung unseres Landes auch weiterhin eine wichtige Rolle bei der Finanzierung in Sektoren spielen wird, die für die Regierung von vorrangiger Bedeutung sind. Dazu gehören die Bereiche Energie, Gesundheit und Bildung sowie Forschung und Innovation. Die Finanzierungsbeiträge der EIB sind ein Zeichen des Vertrauens in die Wachstumsaussichten der griechischen Wirtschaft.“
Nikos Filis, Minister für Bildung, Forschung und Religion, erklärte: „Der Vertrag, den die Europäische Investitionsbank heute mit Griechenland unterzeichnet hat, ist ein erneuter Beweis dafür, welche Bedeutung die derzeitige Regierung der Forschung und Innovation beimisst. Dazu gehören auch die Finanzierung der Hellenic Foundation for Research and Innovation und der Gesetzesvorschlag für die Einrichtung der neuen Stiftung, der in Kürze dem Parlament vorgelegt werden soll. Die neue Agentur wird in flexibler und leistungsorientierter Form die Forschung und das innovative Unternehmertum fördern. In den ersten drei Jahren ihrer Tätigkeit wird sie aus dem EIB-Darlehen von 180 Millionen Euro und dem öffentlichen Investitionsprogramm mit 60 Millionen Euro unterstützt. Die neue Stiftung soll in erster Linie Forschungsprojekte evaluieren und anschließend finanzieren. Unterstützt wird die gesamte akademische und außerakademische Forschungslandschaft. Im Mittelpunkt stehen junge Forscher vor und nach dem Doktorat. Auf diese Weise soll die Forschungsinfrastruktur verbessert und vermieden werden, dass junge Wissenschaftler ins Ausland abwandern. Über die neue Stiftung wollen wir eine Grundlage für die effektive Entwicklung von Forschung und Bildung schaffen und den Aufbau einer wissensbasierten Wirtschaft fördern, die die Produktivität und den sozialen Wiederaufbau unterstützt.“
Costas Fotakis, stellvertretender Minister für Bildung, Forschung und Religion, hob hervor: „Die Förderung der Forschung und der Ausbau der Forschungstätigkeit erfolgt landesweit in Hochschulen und Forschungszentren, um wertvolle Humanressourcen zu stärken und Möglichkeiten für qualitativ hochwertige Forschung zu schaffen. Dabei stellt die Einrichtung der Hellenic Foundation for Research and Innovation einen wichtigen Schritt dar, vor allem angesichts der Krise, in der sich unser Land befindet. Oberstes Ziel dieser Initiative sind Sofortmaßnahmen zur Bewältigung der aktuellen Lage. Langfristig soll eine effiziente und leistungsorientierte Methode für die optimale Forschungsfinanzierung entwickelt werden. Der Erfolg der Stiftung wird die wissensbasierte Wirtschaft im Land stärken und damit eine neue Entwicklungssäule schaffen, die der Gesellschaft zugutekommt.“
„Investitionen in Forschung sind wichtig, um Forschungstalente zu fördern und eine wissensintensive, innovative und unternehmerische Wirtschaft aufzubauen. Die Europäische Investitionsbank weitet mit dem neuen Darlehen von 180 Millionen Euro für die Hellenic Foundation for Research and Innovation ihre engagierte Unterstützung für Griechenland aus. Damit finanziert die EIB in Griechenland erstmals Forschungsaktivitäten auf nationaler Ebene. Unser umfangreicher Finanzierungsbeitrag ist Beweis dafür, welches Potenzial die Stiftung hat, herausragende Forschungs- und Innovationsleistungen zu fördern und jungen Forschern in Griechenland eine Zukunft zu bieten“, erklärte EIB-Vizepräsident Jonathan Taylor, der für Finanzierungen der Bank in Griechenlands zuständig ist.
Die Einrichtung der neuen Hellenic Foundation for Research and Innovation als staatliche Agentur zur Förderung der Wissenschaft erfolgt nach der Best Practice in Europa und weltweit. Die Stiftung wird mit 240 Millionen Euro ausgestattet sein, die vom griechischen Staat und der Europäischen Investitionsbank bereitgestellt werden, und soll zur nationalen Strategie für Forschung und Innovation und zu Griechenlands Wachstumsstrategie beitragen. Neben der Unterstützung für die Stiftung erhält Griechenland EU-Zuschüsse für den Nationalen Strategischen Rahmenplan und aus dem EU-Forschungsprogramm „Horizont 2020“.
Die Stiftung vergibt Finanzierungsmittel für Grundlagenforschung in Universitäten, technischen Hochschulen und öffentlichen Forschungsinstituten, um die nationale Strategie für Forschung und Innovation zu unterstützen, die sich wiederum an der nationalen Wachstumsstrategie orientiert. Damit dürften rund 15 Prozent der öffentlichen Forschungsinvestitionen in Griechenland finanziert werden.
Die neue Hellenic Foundation for Research and Innovation soll die Entwicklung neuer Technologien und Produkte in verschiedenen Sektoren fördern, die zum langfristigen Wirtschaftswachstum beitragen können.
Seit 2010 hat die Europäische Investitionsbank in Griechenland mehr als 9 Milliarden Euro für Investitionen in wichtige Infrastruktur bereitgestellt, unter anderem in den Bereichen Bildung, Energie, Abfallwirtschaft, Wasserversorgung und Unternehmen.