Der Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank Pim van Ballekom und die EU-Kommissarin für Verkehr Violeta Bulc haben heute die „Fazilität für umweltfreundlicheren Verkehr“ vorgestellt. Diese neue Initiative, die bei der Sitzung des Rates „Verkehr, Telekommunikation und Energie“ in Brüssel präsentiert wurde, soll helfen, die Dekarbonisierung des Verkehrssektors zu finanzieren.
Die Förderung alternativer Kraftstoffe und umweltfreundlicher Mobilitätstechnologien steht in Einklang mit den Zielen der Europäischen Union in den Bereichen Klimaschutz und nachhaltiger Verkehr sowie insbesondere mit der vor Kurzem verabschiedeten Strategie der Europäischen Kommission für emissionsarme Mobilität. Die Fazilität für umweltfreundlicheren Verkehr (Cleaner Transport Facility – CTF) ist eine neue Rahmeninitiative, die die Verwendung alternativer Kraftstoffe im Verkehrssektor vorantreiben soll. Ihr Fokus richtet sich auf eine rasche Einführung von umweltfreundlicheren Fahrzeugen und der entsprechenden Infrastruktur, zum Beispiel Aufladestationen und Betankungsanlagen. Zum erwarteten sozioökonomischen Nutzen gehören u. a. geringere Gesundheitsausgaben, da die Schadstoff- und Lärmbelastung sinkt.
EIB-Vizepräsident Pim van Ballekom erklärte: „Die EIB engagiert sich mit ihren Finanzierungen im Verkehrssektor zunehmend für den Umweltschutz. Vergangenes Jahr entfiel erstmals die Mehrheit der Verkehrsprojekte, die die EIB in den EU-Mitgliedstaaten unterstützte, auf den nachhaltigen Verkehr. Mit der CTF möchten wir eine rasche Einführung von umweltfreundlicheren Fahrzeugen und der dazugehörigen Infrastruktur in der ganzen EU fördern. Dieser Prozess verlangt ein Umdenken beim Einsatz öffentlicher Mittel: Wir müssen Instrumente intelligent diversifizieren, um nachhaltige Investitionen zu realisieren und zu maximieren.“
Violeta Bulc, die EU-Kommissarin für Verkehr, fügte hinzu: „Wir möchten das Verkehrssystem effizienter machen, indem wir auf digitale Technologien und nachhaltigen Verkehr setzen und die Verlagerung zugunsten emissionsärmerer Verkehrsarten fördern. Eine Dekarbonisierung des Verkehrssektors und die Begrenzung der globalen Erwärmung auf deutlich unter 2° Celsius sind nur möglich, wenn wir rasch auf emissionsarme Alternativen umstellen. Dank der Fazilität für umweltfreundlicheren Verkehr werden wir auf diesem Gebiet Fortschritte erzielen, und ich freue mich auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit mit der Europäischen Investitionsbank.“
Im Rahmen der Fazilität für umweltfreundlicheren Verkehr können Projekte unterstützt werden, die die Verwendung alternativer Kraftstoffe gemäß der Richtlinie über den Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe fördern. Im Fokus stehen insbesondere Fahrzeuge, die – im Vergleich zu herkömmlichen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor – weniger Treibhausgase ausstoßen oder eine bessere Umweltleistung erzielen. Zu den alternativen Kraftstoffen zählen Strom, Wasserstoff, Biokraftstoff und Erdgas, einschließlich Biogas, komprimiertes Erdgas (CNG) und Flüssigerdgas (LNG).
Anfang 2017 dürfte das erste Projekt im Rahmen der Fazilität unterzeichnet werden: Die EIB wird die Anschaffung von neuen wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellenbussen, Oberleitungsbussen und der dazugehörigen Infrastruktur im lettischen Riga mitfinanzieren. Weitere Vorhaben in Artois-Gohelle (Frankreich) sowie in Las Palmas und Palma de Mallorca (Spanien) befinden sich derzeit im Genehmigungsverfahren.
Anlagen:
EIB-Vizepräsident Van Ballekom Informationsunterlage „The Cleaner Transport Facility“
EIB-Vizepräsident Van Ballekom Informationsunterlage „EIB Transport Lending in the EU“