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Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat heute in Griechenland drei neue Darlehensverträge im Gesamtvolumen von 203 Millionen Euro unterzeichnet. Damit sollen die wissensbasierte Wirtschaft, Innovationen, Unternehmen und Wachstum unterstützt werden, um den konjunkturellen Aufschwung und die Schaffung qualitativ hochwertiger neuer Arbeitsplätze in Griechenland voranzutreiben.

Die Finanzverträge wurden in Athen unterzeichnet. Anwesend waren der EIB-Präsident Werner Hoyer, der griechische Bildungsminister Konstantinos Gavroglu und der griechische Umwelt- und Energieminister George Stathakis.

EIB-Präsident Werner Hoyer erklärte anlässlich der Unterzeichnung: „Ich freue mich sehr, wieder in Athen zu sein und heute drei weitere Finanzierungsoperationen zu unterzeichnen, deren zentrales Ziel die Unterstützung von Innovationen und Unternehmen ist. Wir stellen damit in Griechenland neue Finanzierungsmittel von über 200 Millionen Euro bereit, um den konjunkturellen Aufschwung der griechischen Wirtschaft und ihre Rückkehr auf den Wachstumspfad zu unterstützen.“

Darlehen über 138 Millionen Euro für griechische Universitäten

Die EIB unterzeichnete einen Finanzierungsvertrag in Höhe von 138 Millionen Euro zugunsten griechischer Universitäten zur Unterstützung der Hochschulausbildung in Griechenland. Finanziert werden Neubau, Sanierung und Erweiterung von Gebäuden und Einrichtungen an neun griechischen Universitäten im ganzen Land, um an diesen Universitäten die Relevanz und Qualität von Lehre, Wissenserwerb und Forschung zu stärken. Das Vorhaben kommt den Studierenden und Mitarbeiten sowie der gesamten griechischen Gesellschaft zugute.

Das EIB-Darlehen soll dazu beitragen, den hohen Modernisierungsrückstau zu beseitigen, der entstanden ist, da seit vielen Jahren aufgrund der krisenbedingten Mittelknappheit viel zu wenig in die Infrastruktur der griechischen Universitäten investiert wird. Die Mittel aus dem neuen Darlehen stärken die Relevanz und Qualität von Lehre, Wissenserwerb und Forschung an den Universitätsstandorten Athen, Chania, Iraklio, Komotini, Mytilini, Patras, Thessaloniki und Volos. Nutznießer sind die Studierenden und die Beschäftigten der Universität sowie die späteren Arbeitgeber der Universitätsabsolventen und ganz allgemein die Gesellschaft in Griechenland.

Die mit dem EIB-Darlehen zu finanzierenden Einzelvorhaben betreffen vorwiegend den Bau und daneben auch die Fertigstellung von Gebäuden, in denen Lehrräume (Unterrichtsräume und Vorlesungssäle), Labors und Büros untergebracht werden. Diese werden benötigt, da die Kapazitäten der Einrichtungen erweitert werden, neue akademische Bedürfnisse im Hinblick auf Ausbildungsmethoden und technischen Fortschritt entstehen und der Platzbedarf von Studierenden und Beschäftigten besser befriedigt werden soll. Außerdem ersetzen sie auch in die Jahre gekommene und veraltete Einrichtungen. Eines der 17 ausgewählten Einzelvorhaben betrifft die Errichtung eines Campuswohnheims für Studierende und ein weiteres den Bau einer Abfallaufnahme- und ‑recyclingeinrichtung.

Das Projekt unterstützt die Bildung von Humankapital und Forschungstätigkeiten an griechischen Universitäten. Die Verbesserung der Humankapital- und Forschungskapazitäten und Innovationsstärke ist für die griechische Regierung vorrangig und entspricht der EU-Politik im Zusammenhang mit dem Europäischen Hochschulraum und der „Horizont 2020“-Initiative sowie der EIB-Strategie zur Förderung von Innovation und Wissen. Das Projekt ist während der Durchführung auch mit einem erheblichen Beschäftigungseffekt verbunden.

Die griechische Hochschulzugangsquote ist im OECD-Staatenvergleich sehr hoch. Die Tatsache, dass im Jahr 2014 38 Prozent aller 20- bis 24-Jährigen an einer Hochschule eingeschrieben waren, belegt, wie wichtig für viele junge Griechinnen und Griechen Bildung als Mittel für den beruflichen Aufstieg ist.

Das heute unterzeichnete Darlehen für die griechischen Universitäten trägt dazu bei, die wissensbasierte Wirtschaft weiter zu stärken, nachdem die EIB bereits Mitte Juli ein Darlehen von 180 Millionen Euro bereitgestellt hat, um einen Beitrag zur Gründung der Hellenic Foundation for Research and Innovation zu leisten. Mit Hilfe der EIB-Mittel wird das Institut talentierten griechischen Wissenschaftlern, Technologen und Forschern Chancen bieten, um Grundlagenforschung zu betreiben. Diese ist die Voraussetzung für Innovation.

Erste EIB-Darlehenstranche über 40 Millionen Euro für Stromverteilnetz und intelligente Verbrauchsmessung der PPC

Die EIB unterzeichnete die erste Tranche über 40 Millionen Euro (aus einem Darlehen in Höhe von insgesamt 85 Millionen Euro) für das Programm des öffentlichen Stromversorgers PPC für Hochspannungsumspannstationen und intelligente Verbrauchsmessung. Mit dem Bau und der Erweiterung von sieben Hochspannungsumspannstationen, der Verlegung von Seekabeln von 40 km Länge und der Durchführung eines Pilotprogramms zur intelligenten Verbrauchsmessung bei 170 000 Niederspannungskleinkunden (Fernauslesezähler) wird das PPC-Programm die Zuverlässigkeit der Stromversorgung für die Verbraucher verbessern und die Erprobung von Fernauslesezählern für Niederspannungskleinkunden unterstützen.

Anlässlich der Unterzeichnung erklärte Emmanuel Panagiotakis, Vorsitzender und CEO der PPC: „Diese Finanzierung unterstützt das Investitionsprogramm zur Modernisierung der Stromversorgung und zur Stärkung der Stromverteilungsnetze auf dem griechischen Festland und den Inseln. Heute setzen wir die ausgezeichnete vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Investitionsbank und der PPC fort, die bereits seit 1963, also über 50 Jahre andauert. Bisher hat die EIB dem PPC-Konzern Darlehen von insgesamt 2,3 Milliarden Euro gewährt – dies macht über 40 Prozent unserer gesamten Fremdmittel aus. Die von der EIB in den vergangenen Jahren für die PPC – unter besonders schwierigen finanziellen Bedingungen – geleistete Unterstützung ist von unschätzbarem Wert.“

„Die Vertragsunterzeichnung ist für die HEDNO sehr wichtig, da sie die Finanzierung äußerst bedeutsamer Projekte zur Modernisierung und Stärkung des Stromverteilungsnetzes garantiert. Das oberste strategische Ziel der HEDNO sind Investitionen für intelligente Netze und alle zugehörigen innovativen Technologien zur Erweiterung und Modernisierung des Kerns des griechischen Energiemarktes, also seiner Netze“, ergänzte Nikolaos Chatziargyriou, Vorsitzender und CEO der hellenischen Stromverteilnetzbetriebsgesellschaft HEDNO (Hellenic Electricity Distribution Network Operator S.A.).

25 Millionen Euro für das Wachstum von Upstream

Die EIB stellt Wachstumsfinanzierungsmittel von 25 Millionen Euro für Upstream als einem der innovativsten griechischen Unternehmen bereit. Unterstützt wird die Operation durch die Haushaltsgarantie der EU im Rahmen des Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI), der bekanntlich das Finanzierungsinstrument für die von der Europäischen Kommission ins Leben gerufene Investitionsoffensive für Europa ist. Upstream ist eine führende Plattform für den Mobile Commerce, die dieses Handelssegment auf wachstumsstarken Märkten vorantreibt. Das Unternehmen arbeitet sowohl mit Mobilfunkbetreibern als auch Anbietern digitaler Dienstleistungen zusammen und betreibt eine Mobile-Commerce-Plattform, die Lokalisierungs-, Kundenakquise-, Leistungserbringungs-, Zahlungs- und Abonnementdienstleistungen anbietet. Das Produktangebot reicht von Infotainment und Mikroversicherungen über Gaming- und Videoportale, App Stores und Sprachlerndienstleistungen bis hin zu preisgekrönten Mobilvermarktungsaktionen.

Das Unternehmen, dessen Mitarbeiter zu über 75 Prozent in Athen beschäftigt sind, ist in 43 Ländern tätig und arbeitet mit 54 Mobilfunkbetreibern auf vier Kontinenten zusammen. Die Software- und Infrastrukturplattform von Upstream ermöglicht bereits heute 1,2 Milliarden Menschen, die wichtigsten und erschwinglichsten digitalen Abonnementdienste auf ihren Mobilgeräten bequem zu empfangen und zu bezahlen.

Die Finanzierungsmittel der EIB stellen für Upstream langfristiges und solides Kapital zur Unterstützung der FuE-Tätigkeit des Unternehmens zur Verfügung. Diese kommt auch der griechischen Gesamtwirtschaft zugute. Die EIB ermöglicht es dem Unternehmen so, weiterhin positiv in den Schwellenmärkten zu wirken.

„Wir sind stolz darauf, dass wir die strengen Auswahlkriterien der EIB erfüllt haben und Finanzierungsmittel der Bank zur Unterstützung unseres Wachstumsprogramms in den kommenden Jahren erhalten. Die Finanzierungsbeiträge werden wir zur weiteren Verbesserung unserer Technologieplattform und unseres innovativen Produktangebots sowie unserer Big-Data-Kapazitäten einsetzen. Sie versetzen uns in die Lage, unsere FuE-Tätigkeiten, aber auch unsere betrieblichen Kompetenzen und globalen Expansionspläne voranzutreiben. Außerdem möchten wir der EIB für ihre Zusammenarbeit während des gesamten Auswahlverfahrens danken“, erklärte Marco Veremis, Upstream-CEO undMitbegründer.

Der Vizepräsident der Europäischen Kommission Jyrki Katainen stellte fest: „Die heutige Unterzeichnung ist einer von mehreren wichtigen Schritten im Rahmen der Investitionsoffensive für Europa in Griechenland. Die Unterstützung der wissensbasierten Wirtschaft wird sich mittel- bis langfristig auszahlen und zur Schaffung von Arbeitsplätzen und Wachstum beitragen.“

„Vor einem Jahr habe ich in Athen die Bildung des Investitionsteams der EIB-Gruppe für Griechenland angekündigt. Diese Initiative stärkt das Engagement der EIB-Gruppe für Griechenland mit fachkundigen Mitarbeitern und dem Auftrag, Investitionen des Produktionssektors zu unterstützen, da das Land – endlich – wieder auf den Pfad dauerhaften Wachstums zurückfindet. Bei der Konzeption bestand unser Ziel in der konsequenten Konzentration auf die Unterstützung von Unternehmertum und Innovation. Mit der heutigen Unterzeichnung von mehreren Finanzierungsverträgen der EIB-Gruppe steigt unser Unterstützungsvolumen für Griechenland im Jahr 2016 auf rund 1,5 Milliarden Euro“, unterstrich EIB-Präsident Hoyer.