Die Verbindung trägt zur Diversifizierung der Stromversorgung Moldaus bei
Mit einer gemeinsamen Finanzierung in Höhe von 270 Millionen Euro stärken die Europäische Union, die Europäische Investitionsbank (EIB), die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) und die Weltbank die Energiesicherheit der Republik Moldau. Das Darlehen dient dazu, die Stromnetze Moldaus und Rumäniens dauerhaft miteinander zu verbinden.
Diese Verbindung ist eine wesentliche Voraussetzung für die Diversifizierung der Stromversorgung Moldaus. Derzeit bezieht das Land bis zu 80 Prozent seiner Energie aus einem einzigen mit Erdgas, Öl und Kohle betriebenen Kraftwerk sowie aus Stromimporten aus der Ukraine. Durch die Anbindung an das rumänische Stromnetz wird die Stromversorgung Moldaus deutlich stabiler und zuverlässiger – eine wesentliche Voraussetzung für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes.
Die Diversifizierung der Energieversorgung bedeutet mehr Wettbewerb für den Strommarkt Moldaus, und durch den besseren Zugang zum europäischen Markt ergeben sich für die Menschen und die Unternehmen des Landes wirtschaftliche Vorteile. Darüber hinaus bereitet die neue Verbindung den Weg für die Integration Moldaus in das Europäische Netz der Übertragungsnetzbetreiber (ENTSO-E).
Das Finanzierungspaket setzt sich aus Darlehen von je 80 Millionen Euro von EIB und EBWE, 70 Millionen Euro von der Weltbank sowie einem Investitionszuschuss von 40 Millionen Euro aus EU-Mitteln zusammen.
Mit den Mitteln werden eine neue Hochspannungsfreileitung (400 Kilovolt) zwischen Vulcanesti im Süden des Landes und der Hauptstadt Chisinau errichtet und die Umspannwerke in beiden Städten modernisiert und ausgebaut. In Vulcanesti soll außerdem eine Gleichstromkupplung mit einer Leistung von 600 Megawatt entstehen.
Die Netzverbindung wird von 2019 bis 2022 vom staatlichen Stromversorger Moldaus, Moldelectrica, hergestellt.
Octavian Calmic, stellvertretender Ministerpräsident der Republik Moldau: „Investitionen in eine bessere Anbindung Moldaus an das rumänische Stromnetz sind ein strategisches Ziel. Sie sollen zu einer effizienteren und wettbewerbsfähigeren Energieversorgung führen, die die Sicherheit der Versorgung, die Modernisierung der bestehenden Infrastruktur und die Integration in den Energiemarkt der EU sicherstellt. Die Investitionen werden nicht nur die Energiesicherheit erhöhen, sie werden auch zu wettbewerbsfähigeren Preisen auf dem nationalen Strommarkt führen und einen dauerhaften Zugang zum regionalen Strommarkt ermöglichen. Für die Verbraucherinnen und Verbraucher bedeutet dies letztlich einen erträglicheren Strompreis.“
Peter Michalko, Botschafter der Europäischen Union in Moldau: „Die gemeinsame Unterstützung dieses Projekts durch EU, EBWE, EIB und Weltbank wird den Energiemarkt wettbewerbsfähiger machen und damit auch den Bürgerinnen und Bürger der Republik Moldau zugutekommen.“
EIB-Vizepräsident Alexander Stubb: „Dieses Projekt zeigt, wie die Bank der EU dabei hilft, zwischen der östlichen Nachbarschaft und der EU Grenzen zu öffnen und Brücken zu bauen. Eine sichere und breit aufgestellte Energieversorgung ist eine wesentliche Voraussetzung für die wirtschaftliche Entwicklung Moldaus.“
Harry Boyd-Carpenter, bei der EBWE für den Bereich Strom und Energie verantwortlich, erklärte: „Das Projekt wird die Energiesicherheit Moldaus grundlegend verändern. Es führt zu echtem Wettbewerb im Strommarkt, da Moldau auf Lieferungen aus Rumänien und – über Rumänien – aus der größeren Region zugreifen kann. Zudem ist es ein erster Schritt auf dem Weg zur Integration des Landes in den europäischen Strommarkt. Eine stärkere regionale Vernetzung ist außerdem unabdingbar, um die immer größeren Mengen nicht ständig verfügbarer erneuerbarer Energie aufzunehmen.“
Anna Akhalkatsi, bei der Weltbank für Moldau zuständig: „Die Weltbankgruppe begrüßt dieses überaus wichtige Projekt. Es wird zur Stärkung und Diversifizierung der kritischen Infrastruktur Moldaus beitragen und vor allem dafür sorgen, dass die Bürgerinnen und Bürger des Landes sicher und zuverlässig mit Energie versorgt werden.“