- Anlässlich des offiziellen Besuchs von Donald Tusk, dem Präsidenten des Europäischen Rates, wurden zwei Darlehen unterzeichnet
- Die Autobahn verbessert die Lebensbedingungen in Mostar und Zenica und schafft im Rahmen der Resilienzinitiative neue Wirtschaftschancen
- EIB bekräftigt erneut Unterstützung für Beitrittsbemühungen von Bosnien und Herzegowina
Anlässlich eines offiziellen Besuchs von Donald Tusk, dem Präsidenten des Europäischen Rates, in Bosnien und Herzegowina unterzeichnete die EIB zwei Darlehen von insgesamt 150 Millionen Euro für den Bau einer Autobahn. Die Mittel fließen in zwei Abschnitte des paneuropäischen „Korridors Vc“, der Budapest und Ostkroatien über Bosnien und Herzegowina mit der Adriaküste verbindet. Die Darlehen werden im Rahmen der Initiative zur Stärkung der wirtschaftlichen Resilienz vergeben, mit der die EIB die Lebensbedingungen verbessern und für mehr wirtschaftliche Stabilität in Ländern sorgen will, die durch Konflikte und Migration geschwächt sind. Dadurch werden die wirtschaftlichen Fundamentaldaten gefestigt und der Beitritt zur EU erleichtert.
Einschließlich der heutigen Finanzierungen vergab die EIB bisher 2,5 Milliarden Euro für Projekte in Bosnien und Herzegowina. Außerdem wurden im Westbalkan knapp 700 Millionen Euro bereitgestellt, um die Wirtschaft der Region widerstandsfähiger zu machen.
EIB-Vizepräsident Dario Scannapieco: „Bosnien und Herzegowina schreitet auf dem Weg zur europäischen Integration entschlossen voran, und die EIB will das Land dabei unterstützen – mit Finanzierungen ebenso wie durch Beratung. Die heutigen Darlehen zeigen, wofür die Resilienzinitiative steht: Sie soll Ländern dabei helfen, mit den Folgen der Migrationskrise fertig zu werden und ihren Bürgerinnen und Bürgern eine bessere Zukunft zu bieten.“
Der „Korridor Vc“ erweitert das EU-weite TEN-V-Netz in die Nachbarländer. Dies soll den Handel erleichtern, den Tourismus sowie das regionale und nationale Wirtschaftswachstum fördern und letztlich zum wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt in der Region beitragen. Die beiden Autobahnabschnitte werden die Fahrzeiten und das Verkehrsaufkommen verringern und die Verkehrssicherheit erhöhen.
Die Darlehen fließen in zwei neue Abschnitte dieser wichtigen Verbindung und werden durch eine EU-Haushaltsgarantie im Rahmen des Außenmandats der EIB besichert.
Der höhere Betrag von 100 Millionen Euro entfällt auf den Abschnitt des Korridors Vc südlich von Mostar. Dort entsteht zwischen Mostar-Süd und Počitelj im Süden von Bosnien und Herzegowina eine 21 Kilometer lange mautpflichtige Autobahn mit einem 2,6 Kilometer langen Doppelröhrentunnel und Nebenbauwerken.
Das zweite Darlehen in Höhe von 50 Millionen Euro entfällt auf den Abschnitt Zenica-Nord. Dort entsteht in der Landesmitte zwischen Ponirak und Vraca ein neuer 2,8 Kilometer langer mautpflichtiger Autobahnabschnitt mit einem 2,4 Kilometer langen Doppelröhrentunnel und Nebenbauwerken.
Außerdem arbeitet die Bank bei zwei weiteren Projekten mit den bosnisch-herzegowinischen Behörden zusammen: Zum einen fungiert sie als federführender Geldgeber zusätzlich zu einem Investitionszuschuss der EU in Höhe von 19,4 Millionen Euro für den Abschnitt Zenica-Nord, für den das Genehmigungsverfahren noch läuft, und zum anderen hilft sie bei der Beantragung eines zusätzlichen EU-Investitionszuschusses für den Abschnitt Mostar-Süd aus dem Investitionsrahmen für den westlichen Balkan (WBIF). Beim WBIF handelt es sich um ein regionales Kombinationsinstrument der EU, das EU-Zuschüsse und Darlehen bündelt, um die sozioökonomische Entwicklung der Region zu fördern.