- Die Bank der EU hat ein Darlehen von 100 Millionen Euro für den Bau der neuen Schnellstraße zwischen Niš und Merdare unterzeichnet
- Das Projekt erhält einen Zuschuss von 48 Millionen Euro aus dem Investitionsrahmen für den westlichen Balkan, einer Initiative der EU
- Das als Friedensautobahn bekannte Projekt ist ein wichtiger Schritt für die Zusammenarbeit und Aussöhnung in der Region
- Die EU-Kommissarin für Mobilität und Verkehr, Violeta Bulc, war bei der Unterzeichnung anwesend
Die Europäische Investitionsbank (EIB) setzt ihre Unterstützung der Verkehrsinfrastruktur im Westbalkan mit einem Darlehen von 100 Millionen Euro fort. Die Mittel werden in den Bau der neuen Schnellstraße zwischen den serbischen Städten Niš und Merdare fließen. Das Projekt betrifft den ersten, 32 Kilometer langen Abschnitt der sogenannten Friedensautobahn mit einer Gesamtlänge von 100 Kilometern. Diese verbindet Niš, eine der größten serbischen Städte, und Priština. Die neue Schnellstraße ist Teil des 314 Kilometer langen Verkehrskorridors, der Süd- und Osteuropa miteinander verbindet.
Das Projekt hat einen Umfang von insgesamt 255 Millionen Euro und erhält auch 48 Millionen Euro aus dem Investitionsrahmen für den westlichen Balkan: 40,6 Millionen Euro als Investitionszuschuss und 7,4 Millionen Euro als Technische-Hilfe-Zuschuss für die Projektvorbereitung. Das Projekt dürfte Ende 2024 fertiggestellt sein.
Die Bauarbeiten umfassen vier planfreie Knotenpunkte, sechs Tunnels mit einer Länge von 200 bis 1 200 Metern, neun große Brücken mit einer Länge von 100 bis 1 000 Metern sowie Rastplätze, ein lokales Kontrollzentrum und Flächen für Tankstellen. Der Streckenabschnitt wird in Form einer zweispurigen Straße gebaut. Es wird jedoch ein späterer Ausbau eingeplant, durch den alle Standards transeuropäischer Autobahnen erfüllt werden. Dieser kann problemlos durchgeführt werden, wenn es das Verkehrsaufkommen rechtfertigt, womit in ungefähr 15 Jahren gerechnet wird.
Bei der Unterzeichnung des Finanzierungsvertrags und des Zuschussvertrags in Belgrad war die EU-Kommissarin für Mobilität und Verkehr, Violeta Bulc, anwesend. Unterzeichnet wurden die Dokumente von Miguel Morgado, EIB-Direktor für Italien, Malta, Slowenien, Kroatien und den Westbalkan, Zorana Mihajlović, stellvertretende serbische Ministerpräsidentin und Ministerin für Bau, Verkehr und Intrastruktur, Jadranka Joksimović, Ministerin für europäische Integration, und Dušan Purić, stellvertretender Direktor für Verkehrskorridore in Serbien.
EU-Kommissarin Violeta Bulc: „Wir werden uns noch stärker für modernere Infrastruktur im Westbalkan einsetzen. Die Schnellstraße wird die Sicherheit und Effizienz im Straßenverkehr und gleichzeitig die Verkehrsanbindung innerhalb der Region verbessern. Darüber hinaus ist das Projekt ein konkretes Beispiel dafür, wie die Kooperation und Aussöhnung zwischen Serbien und Kosovo gefördert werden können.“
EIB-Vizepräsident Dario Scannapieco: „Die EIB hat den Infrastruktursektor im Westbalkan seit Aufnahme ihrer Tätigkeit in dieser Region vor über 40 Jahren stark gefördert. Ich bin stolz darauf, dass die Bank der EU dieses Projekt unterstützt, denn es ist von großer geopolitischer Bedeutung: Nicht umsonst wird dieser Abschnitt des transeuropäischen Verkehrsnetzes auch als ,Friedensautobahn‘ bezeichnet.“
Zorana Mihajlović, stellvertretende serbische Ministerpräsidentin: „Die Verbindung zwischen Niš und Merdare ist eine der sechs Schnellstraßen, mit deren Bau Serbien in diesem und im nächsten Jahr beginnen wird. Die Schnellstraße dient einerseits der Anbindung der ganzen Region, da sie Serbien mit den albanischen Häfen der Adriaküste verbinden wird. Andererseits fördert sie die Entwicklung der Teile Süd- und Zentralserbiens, die dann an die Schnellstraße angebunden sind. Infrastruktur ist mehr als nur Beton und Asphalt. Ich glaube, dass dieses Projekt zu einer besseren Zukunft für die Region und alle Menschen hier beiträgt.”
Jadranka Joksimović, serbische Ministerin für europäische Integration: „Dieses Projekt ist wichtig für die regionale Interkonnektivität. Durch die bessere Anbindung werden das zukünftige Wachstum und die Entwicklung der Region stark gefördert, insbesondere in Serbien. Das Projekt ist Teil unserer gemeinsamen Maßnahmen mit der EU zur Verbesserung der infrastrukturellen Anbindung und der allgemeinen Konnektivität. Investitionen in die Infrastruktur haben sich schon immer gelohnt, und alle profitieren davon – Serbien, die Region und die EU. Wir konnten einen wichtigen Zuschuss von 40,6 Millionen Euro aus dem Investitionsrahmen für den westlichen Balkan sichern. Den verbleibenden Betrag finanzieren wir über einen vorteilhaften Kredit der EIB, mit der wir bereits bei anderen Infrastrukturprojekten in Serbien zusammengearbeitet haben.“