- Die EIB hat ihre Investitionen in der Region im Jahr 2020 um fast 50 Prozent gesteigert – auf 873 Millionen Euro
- Lilyana Pavlova, EIB-Vizepräsidentin mit Aufsicht über Finanzierungen für den Westbalkan, unterstreicht den erheblichen Beitrag der EIB zur gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung im vergangenen Jahr. Dies bereitet den Weg für weitere Investitionen im Rahmen des Wirtschafts- und Investitionsplans der Europäischen Union
- Die EIB hat im Rahmen der Antwort von Team Europe auf Covid-19 bereits mehr als eine Milliarde Euro für die Region mobilisiert
Wie auf der heutigen Pressekonferenz bekannt gegeben, hat die Europäische Investitionsbank-Gruppe (EIB-Gruppe) im Jahr 2020 873 Millionen Euro im Westbalkan investiert und damit 50 Prozent mehr als im Jahr 2019. Im Rahmen der EU-Initiative Team Europe leistete sie umfangreiche Hilfe für eine Erholung nach Covid-19, um den am stärksten betroffenen Sektoren zu helfen.
Der Großteil der Investitionen (531 Millionen Euro) floss in Einklang mit dem Schwerpunkt der EU auf Konnektivität in den Bau und die Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur in der Region. Hinzu kam ein Zuschuss aus dem Investitionsrahmen für den westlichen Balkan (WBIF) von zwölf Millionen Euro für den Korridor Vc in Bosnien und Herzegowina. Die EIB förderte unterschiedliche Investitionen in Schlüsselsektoren der Region, darunter Investitionen von 65 Millionen Euro in die Digitalisierung von über 1 500 Schulen in Serbien. Mit dem Geld werden die Schulen mit IT-Ausrüstung und schnellem Internet ausgestattet, und rund 50 000 Lehrkräfte werden in digitaler Kompetenz geschult. Im Rahmen des Klimaengagements der Bank verbessern die Investitionen von elf Millionen Euro in Abwasserinfrastruktur in Kosovo* den Wasserzugang von rund 90 000 Menschen in der Gemeinde Gjilan/Gnjilane.
Auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) erhielten erhebliche Unterstützung von der EIB-Gruppe. Die Gruppe, die aus der EIB und dem Europäischen Investitionsfonds (EIF) besteht, investierte 2020 320 Millionen Euro in den Bankensektor, um kleine Unternehmen zu unterstützen. Die Gruppe hat darüber hinaus ihre Instrumente zur Förderung des Privatsektors gestärkt und nutzt Haushaltsgarantien der EU sowie Risikoteilungsinstrumente, um lokale Unternehmen wettbewerbsfähiger zu machen. Eine starke Unterstützung des Privatsektors ist erforderlich, damit der Region der Übergang zu einem grüneren, inklusiveren und nachhaltigeren Wirtschaftsmodell gelingt. In Zukunft will die Gruppe auf Erfolgen wie der Fazilität für Unternehmensentwicklung und Innovation im westlichen Balkan aufbauen. Die vom EIF verwaltete Fazilität hat vor Ort Tausende von KMU unterstützt und Arbeitsplätze erhalten und wurde kürzlich von der GD NEAR im Rahmen der Antwort auf die Coronakrise aufgestockt. Durch technische Hilfe im Wert von 17 Millionen Euro im Rahmen der Initiative zur Stärkung der wirtschaftlichen Resilienz und des WBIF hat die EIB zudem ihre Unterstützung für die Vorbereitung und Durchführung von Investitionsprojekten ausgeweitet.
Die EIB ist maßgeblich an der Antwort des Team Europe der EU auf die Coronakrise beteiligt. Von den auf dem EU-Westbalkan-Gipfel in Zagreb im Mai 2020 angekündigten 3,3 Milliarden Euro übernimmt sie 1,7 Milliarden Euro. Bisher hat die Bank über eine Milliarde Euro mobilisiert, um den Wiederaufbau nach Covid-19 im Westbalkan zu beschleunigen. Die Gelder wurden als Soforthilfe für das Gesundheitswesen und den Privatsektor bereitgestellt, insbesondere für kleine Unternehmen, die von der Pandemie am stärksten betroffen sind.
Lilyana Pavlova, EIB-Vizepräsidentin mit Aufsicht über die Finanzierungen im Westbalkan: „Ich freue mich sehr, dass die EIB-Gruppe ihr Investitionsvolumen für den Westbalkan in einem der schwierigsten Jahre der jüngsten Geschichte fast verdoppelt hat. Aber wir wollen mehr. Wir werden die Region weiter umfassend unterstützen, damit sie die Covid-19-Krise überwindet, den Weg der EU-Integration fortsetzt und die dringend erforderliche wirtschaftliche Umstellung auf einen grünen und digitalen Markt beschleunigt. Besonders stolz sind wir auf den ersten Impact-Finance-Kredit der EIB. Er wird die Jugendbeschäftigung und die Unternehmenstätigkeit von Frauen stärken und gleichzeitig Investitionen in die Digitalisierung des privaten und öffentlichen Sektors anstoßen.“
Im Jahr 2021 plant die Bank mehr Unterstützung für Klimaschutzmaßnahmen, die Erholung der KMU, Konnektivität, die digitale Transformation und Projekte zur Förderung inklusiver Beschäftigung. All diese Initiativen sind Teil des Wirtschafts- und Investitionsplans der Europäischen Kommission für den Westbalkan. Die EIB-Gruppe freut sich darauf, mit allen Partnern an der Umsetzung dieses wichtigen Plans zu arbeiten. Ziel ist es, bis zu neun Milliarden Euro für inklusives Wachstum, nachhaltigen Verkehr, die digitale und grüne Transformation und die Schaffung eines regionalen Binnenmarkts zu mobilisieren. Zudem sollen Investitionen von 20 Milliarden Euro durch die Garantiefazilität für den Westbalkan ermöglicht werden.
Die EIB im Westbalkan
Die EIB ist einer der größten internationalen Geldgeber im Westbalkan. Zwischen 2009 und 2020 hat die Bank 8,6 Milliarden Euro für Projekte in der Region bereitgestellt. Sie setzt ihre Hilfe für den Wiederaufbau und die Modernisierung der öffentlichen Infrastruktur fort und fördert seit 2010 auch Projekte in vielen weiteren Bereichen, darunter Gesundheit, Forschung und Entwicklung, Bildung und KMU. Weitere Informationen über die Tätigkeit der EIB im Westbalkan unter www.eib.org/de/publications/the-eib-in-the-western-balkans