- Europäische Investitionsbank steigert Finanzierungen für slowenische Wirtschaft um 20 Prozent auf 221 Millionen Euro – EIB hat damit insgesamt 7,21 Milliarden Euro in dem Land investiert
- Europäischer Investitionsfonds stellt 33 Millionen Euro bereit – zweithöchste Finanzierung in Slowenien in den vergangenen fünf Jahren
- EIB hat auch ihre Beratungsdienste intensiviert – allein JASPERS hat bislang 3,4 Milliarden Euro in die slowenische Wirtschaft gelenkt
- EFSI dürfte fast eine Milliarde Euro für die slowenische Wirtschaft mobilisieren
Die Europäische Investitionsbank-Gruppe hat 2020 254 Millionen Euro für Investitionen in Slowenien bereitgestellt, 4 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Davon entfielen 221 Millionen Euro auf die Europäische Investitionsbank (EIB) und 33 Millionen Euro auf den Europäischen Investitionsfonds (EIF). Beide bilden zusammen die EIB-Gruppe.
Die Beratungsdienste der EIB halfen dem Land bei der Projektentwicklung in Bereichen wie nachhaltige urbane Mobilität, Landwirtschaft und Agrarlebensmittel, Klimaschutz und Energieeffizienz. Erstmals leistete die EIB innovativen Unternehmen in Slowenien finanzielle Beratung, um die besten Finanzierungsmöglichkeiten für FuE-Programme und Sachinvestitionen zu finden.
Lilyana Pavlova, EIB-Vizepräsidentin mit Aufsicht über die Finanzierungen in Slowenien: „2020 konzentrierten sich die Finanzierungen der EIB-Gruppe in Slowenien überwiegend auf die wirtschaftliche Erholung von der Coronapandemie und auf die langfristige Nachhaltigkeit der Wirtschaft des Landes. Unsere Finanzierungen haben die Widerstandsfähigkeit Sloweniens, die Lebensqualität und die geschäftlichen Rahmenbedingungen verbessert. Wir sind auch stolz darauf, dass wir zur weiteren Modernisierung wichtiger Infrastruktur im Land beitragen konnten. 2021 wird die Bank den Schwerpunkt auf Corona-Erholung, Klimaschutz und Umbau der EU in eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft legen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit unseren slowenischen Partnern, mit der wir im Rahmen dieser Initiativen viele Milliarden Euro für Finanzierungen loseisen wollen.“
Höchstes Finanzierungsvolumen der EIB in Slowenien in fünf Jahren: ein Plus von 20 Prozent
Die Finanzierungen der EIB in Slowenien stiegen zum dritten Mal in Folge und erreichten den höchsten Stand in fünf Jahren. Die Bank der EU verzeichnete bei ihren Finanzierungen für Telekommunikations‑, Energie- und Verkehrsprojekte einen Zuwachs von 20 Prozent im Jahresvergleich.
Mit 100 Millionen Euro für den Ausbau des Hochgeschwindigkeits-Internets von Telekom Slovenije, 90 Millionen Euro für die Modernisierung des Karawankentunnels von DARS und 31 Millionen Euro für das Stromnetz von Elektro Maribor erhöhten sich die Finanzierungen der EIB in dem Land auf insgesamt 7,21 Milliarden Euro.
In den zurückliegenden zehn Jahren hat die EIB 3,73 Milliarden Euro für Investitionen in Slowenien bereitgestellt: 32 Prozent aller Mittel zwischen 2010 und 2020 flossen in Kredite für kleine und mittlere Unternehmen, 25 Prozent in den Energiesektor und jeweils 13 Prozent in die Verkehrs- und kombinierte Infrastruktur.
Aber auch andere Sektoren der slowenischen Wirtschaft wurden gefördert, etwa Stadtentwicklung (4 Prozent), Telekommunikation und Wasser- und Abwasserwirtschaft (jeweils 3 Prozent) oder Industrie, Bildung und Dienstleistungen (jeweils 2 Prozent).
Zweithöchstes Finanzierungsvolumen des EIF in fünf Jahren: für mehr Innovation und Wettbewerbsfähigkeit slowenischer KMU
Der Europäische Investitionsfonds förderte die slowenische Wirtschaft mit 33 Millionen Euro. Der Fonds stellte 3 Millionen Euro über Beteiligungen und Garantien im Rekordbetrag von 30 Millionen Euro bereit. 2020 war das zweiterfolgreichste Jahr des EIF in Slowenien in den vergangenen fünf Jahren.
Seit 2016 investierte der EIF knapp 100 Millionen Euro in Beteiligungen (53 Millionen Euro), Garantien (40,1 Millionen Euro) und finanzielle Teilhabe (6,5 Millionen Euro). Mit seiner Arbeit förderte und stärkte der Fonds 2020 die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen in Slowenien.
Europäischer Fonds für strategische Investitionen (EFSI) leitet fast eine Milliarde Euro in die slowenische Wirtschaft
Der EFSI hat in den zurückliegenden sechs Jahren über 2 500 KMU in Slowenien unterstützt, rund 36 000 Arbeitsplätze gesichert und 996 Millionen Euro für Investitionen in die Wirtschaft des Landes mobilisiert.
Die Beratungsdienste der EIB verhelfen Slowenien zu EU-Finanzierungen von mehr als 3,4 Milliarden Euro und EU-Zuschüssen von 1,14 Milliarden Euro
Die Beratungsdienste der EIB, die Europäische Plattform für Investitionsberatung, die Beratung für Finanzierungsinstrumente, die fi-compass-Plattform, die Beratungsdienste des Europäischen PPP-Kompetenzzentrums (EPEC), das Europäische Finanzierungsinstrument für nachhaltige Energieprojekte von Städten und Regionen (ELENA) und die Gemeinsame Hilfe bei der Unterstützung von Projekten in europäischen Regionen (JASPERS) haben Slowenien bei der Projektentwicklung und der Mobilisierung von Finanzierungen und Zuschüssen der EU geholfen.
Allein mithilfe der JASPERS-Beratungsdienste konnten Organisationen in Slowenien seit 2006 EU-Finanzierungen von 3,4 Milliarden Euro und EU-Zuschüsse von 1,14 Milliarden Euro lockermachen.
2020 begannen die EIB-Beratungsdienste mit der an sozialen Ergebnissen orientierten Auftragsvergabe in Slowenien, einer innovativen Form der Vergabe sozialer Dienstleistungsaufträge, die nicht auf Leistungen, sondern auf Ergebnissen beruht. Außerdem halfen sie bei der Bewertung von Finanzierungslücken im slowenischen Agrar- und Agrarlebensmittelsektor. Damit werden die Planungs- und Programmkapazitäten der slowenischen ELER-Verwaltungsbehörde gestärkt und die Nutzung von Finanzinstrumenten im Strategieplan für die Gemeinsame Agrarpolitik der EU im Zeitraum 2021–2027 gefördert.
Die EIB vergab einen Zuschuss für technische Hilfe von bis zu 2,4 Millionen Euro, um Investitionen in den städtischen Verkehr in Slowenien im Rahmen von Projekten für nachhaltige Mobilität in Städten vorzubereiten.
Investitionen in die Bereitschaft, Planung und eine höhere Resilienz Sloweniens
Die EIB-Beratungsdienste unterstützten Slowenien im Kampf gegen die negativen Auswirkungen des Klimawandels, indem sie etwa bei der Vorbereitung einer Projektpipeline für Hochwasserrisikomanagement und bei der Ausarbeitung einer nationalen Strategie und Richtungsweisung zur Sicherung der Klimaverträglichkeit halfen.
Erholung der slowenischen Wirtschaft von Covid-19
Als Antwort auf die Coronapandemie und ihre Folgen für die Wirtschaft arbeitet die EIB mit einheimischen Banken an der Umwidmung und Ausweitung bestehender Kredite an KMU und Midcap-Unternehmen, um den am stärksten betroffenen Betrieben zu helfen.
In Partnerschaft mit slowenischen Finanzinstituten sind neue Transaktionen geplant, um neue Finanzierungsquellen für KMU und Midcap-Unternehmen in der Landwirtschaft, im verarbeitenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor zu erschließen. Auch über Darlehen für Kommunen des Landes in den Bereichen Infrastruktur, Energieeffizienz und Wissenswirtschaft wird verhandelt.
Die slowenische Wirtschaft kann aus dem Europäischen Garantiefonds (EGF) gefördert werden, mit dem die EIB bis zu 200 Milliarden Euro für eine schnellere Corona-Erholung der EU-Volkswirtschaften mobilisieren will.