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  • EIB-Finanzierung für dieses Vorhaben von gemeinsamem Interesse verbessert Sicherheit und Diversifizierung der Energieversorgung in Serbien und dem Westbalkan und ermöglicht regionale Integration mit dem EU- Energiemarkt
  • EIB-Darlehen ergänzt Zuschuss in Höhe von 49,5 Millionen Euro aus dem EU-Instrument für Heranführungshilfe

Die Europäische Investitionsbank (EIB) wird den Bau des serbischen Abschnitts einer 171 Kilometer langen Erdgasverbundleitung zwischen Serbien und Bulgarien finanzieren. Das Darlehen der EIB, der Bank der EU, beläuft sich auf 25 Millionen Euro und trägt zur Diversifizierung der Energieversorgung in Serbien sowie zum Ausbau der Energienetze in Südosteuropa bei. Es wird auch die raschere Integration der Region in den EU-Energiemarkt ermöglichen, die Wettbewerbsfähigkeit verbessern und letztlich mehr Investitionen mobilisieren. Das EIB-Darlehen ergänzt einen EU-Zuschuss von 49,5 Millionen Euro aus dem Instrument für Heranführungshilfe (IPA II) für dieses Projekt, das auf der vierten Liste der Vorhaben von gemeinsamem Interesse steht.

Lilyana Pavlova, EIB-Vizepräsidentin mit Aufsicht über Finanzierungen in Serbien: „Die Europäische Investitionsbank setzt sich für die Energiewende ein – in Serbien und weltweit. Als wir 2019 unsere neue Finanzierungspolitik im Energiesektor festlegten, sagten wir zu, ausgewählte, bereits in der Prüfung befindliche Gasprojekte noch zu fördern. Ab Ende 2021 konzentrieren wir uns ausschließlich auf Erneuerbare-Energien-Projekte. Deshalb freuen wir uns, 25 Millionen Euro für den Bau des serbischen Abschnitts dieser Verbundleitung bereitzustellen – ein vorrangiges Projekt für die Europäische Union und die Gruppe für die Energieverbindungsleistungen in Mittel- und Südosteuropa (CESEC). So wird die EIB zu einem starken, wohlhabenden und im Aufschwung befindlichen Serbien beitragen, ein Ziel, das auch Team Europe teilt. Mit diesem Finanzierungsbeitrag unterstreichen wir, dass die Energiewende in Serbien und der gesamten Region unbedingt unterstützt werden muss.“

Zorana Mihajlović, stellvertretende Ministerpräsidentin der Republik Serbien und Ministerin für Energie, Entwicklung und Umweltschutz: „Diese Darlehensvereinbarung mit der EIB und der zuvor genehmigte EU-Zuschuss stellen de facto das letzte Glied im Finanzierungsrahmen für den Bau der Gasverbundleitung zwischen Serbien und Bulgarien dar. Nach der Diversifizierung der Lieferwege für Erdgas will Serbien auch seine Lieferanten diversifizieren. Der Bau der Gaspipeline Niš–Dimitrovgrad soll dieses Jahr in Angriff genommen werden, sodass die Pipeline 2023 in Betrieb gehen kann. Sie wird Serbien mit Erdgas von anderen Lieferanten versorgen – von LNG-Terminals in Griechenland, von den TAP- und TANAP-Gasfernleitungen, die Teil des südlichen Gaskorridors sind, und möglicherweise von der Gaspipeline im östlichen Mittelmeer mit Gas aus dem Leviathan-Feld (Zypern und Israel). Der Bau der Gasfernleitung Niš–Dimitrovgrad wird die Versorgungssicherheit Serbiens und der gesamten Region deutlich erhöhen.“

Siniša Mali, Finanzminister der Republik Serbien: „Investitionen in die Infrastruktur sind sehr wichtig für Serbien, vor allem im Energiesektor, weil sie zur Sicherheit der Erdgasversorgung und zur Diversifizierung der Lieferwege und Lieferanten beitragen. Die Verbundleitung zwischen Serbien und Bulgarien ist in diesem Zusammenhang sehr wichtig, und deswegen danken wir der Europäischen Investitionsbank, dass sie uns hilft, die Finanzierungsvereinbarungen für dieses Projekt heute abzuschließen. Diese Projekte führen im Allgemeinen zu höherem Wirtschaftswachstum, was speziell wegen des Ausbruchs der Coronapandemie wichtig ist. Deshalb hat Serbien erhebliche Mittel für öffentliche Investitionen bereitgestellt; der entsprechende Haushalt beläuft sich auf das Rekordvolumen von 7,2 Prozent des BIP.“

Botschafter Sem Fabrizi, Leiter der EU-Delegation in Serbien: „Das ist ein bedeutender Schritt hin zur Umsetzung eines äußerst wichtigen Projekts, das zu mehreren weitreichenden Zielen beiträgt: Sicherung und Diversifizierung der Energieversorgung in Serbien, Stärkung der regionalen Zusammenarbeit, um eine ausgewogene soziale und wirtschaftliche Entwicklung zu ermöglichen, und Förderung der Energiewende und einer gesünderen Umwelt. Ich begrüße dieses Projekt auch, weil es ein Schlüsselelement der umfassenderen Strategie Serbiens ist, die laufende Liberalisierung des Gassektors abzuschließen. Das ist ein wichtiger Faktor, um Serbien in den Beitrittsverhandlungen mit der EU voranzubringen.“

Bislang hat die EIB mehr als 672 Millionen Euro in den Energiesektor im Westbalkan investiert. In Verbindung mit EU-Mitteln stellt die Bank der EU langfristige finanzielle Unterstützung in erheblichem Umfang für die Länder der Region bereit. So ermöglicht sie den Umstieg auf energieeffizientere und unterschiedlichere Ressourcen. Dieses Projekt verringert die Abhängigkeit von einem Lieferanten und schafft einen von mehr Wettbewerb geprägten Energiemarkt. Während der Vorbereitung leistete JASPERS technische Hilfe für das Projekt, was auch die Prüfung des Antrags auf den EU-Zuschuss einschloss.

Hintergrundinformationen

Die EIB in Serbien

Die EIB ist seit 1977 in Serbien tätig. Seit 2001 vergeben wir Finanzierungen für wichtige Infrastrukturprojekte sowie für kleine und mittlere Unternehmen, die Industrie, den Dienstleistungssektor und Gebietskörperschaften. Bisher wurden 88 Projekte finanziert und mehr als 6,1 Milliarden Euro in kleine und mittlere Unternehmen sowie in die Bereiche Verkehr, Bildung, Gesundheit und Versorgungsinfrastruktur investiert.

Die EIB im Westbalkan

Die EIB ist einer der größten internationalen Geldgeber im Westbalkan. Seit 2009 hat die Bank in der Region fast 8,6 Milliarden Euro für Projekte bereitgestellt. Neben ihrer anhaltenden Unterstützung für den Wiederaufbau und die Modernisierung der öffentlichen Infrastruktur fördert sie seit 2010 auch viele weitere Bereiche, darunter Gesundheit, Forschung und Entwicklung, Bildung sowie kleine und mittlere Unternehmen.

Team Europe und die Covid-19-Maßnahmen im Westbalkan

Als Teil der #TeamEurope-Strategie, der globalen Antwort der Europäischen Union auf Covid-19, hat die EIB-Gruppe schnell 5,2 Milliarden Euro für Projekte außerhalb der EU mobilisiert und damit Finanzierungen und gezielte technische Hilfe beschleunigt. Für die Länder im Westbalkan hat die Bank ein Soforthilfepaket von 1,7 Milliarden Euro geschnürt, das vorrangig für kleine und mittlere Unternehmen und den Gesundheitssektor bestimmt ist. Insgesamt beläuft sich das finanzielle Hilfspaket der EU für den Westbalkan auf mehr als 3,3 Milliarden Euro.