- Mittelzuteilung aus der Resilienzinitiative der EIB für den Entwicklungsplan des Hauptcampus der Universität Sarajevo
- Erste Finanzierung der EIB im bosnisch-herzegowinischen Bildungssektor bildet Grundlage für ein wichtiges Stadterneuerungsprojekt in Sarajevo
- Projekt stärkt die Widerstandsfähigkeit des Bildungssektors des Landes gegenüber künftigen Krisen wie Covid-19
Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat heute mit dem Kanton Sarajevo und der Universität Sarajevo eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, um die Erstellung eines Entwicklungsplans für den Hauptcampus im Stadtzentrum Sarajevos zu unterstützen. Der Zuschuss von 500 000 Euro wird im Rahmen der Finanzierungsinitiative für städtische Projekte in Partnerschaft mit der französischen Entwicklungsagentur AFD bereitgestellt und aus der Resilienzinitiative der EIB (ERI) finanziert. Er ermöglicht die Vorbereitung eines Entwicklungsplans und einer Machbarkeitsstudie, um verschiedene Bildungs- und Forschungseinrichtungen der Universität Sarajevo an einem Campus zusammenzulegen.
Die Strategie soll mit aus ERI-Mitteln finanzierter technischer Hilfe entwickelt werden und zielt darauf ab, die ehemalige Kaserne im Zentrum Sarajevos zu sanieren und mit neu errichteten Fakultäten, Instituten, weiteren Einrichtungen und der zugehörigen Infrastruktur zu einem modernen Campus auszubauen. Dadurch werden den Studierenden und dem Hochschulpersonal bessere Einrichtungen geboten und eine effektive Zusammenarbeit zwischen Fakultäten, Akademien und Forschungszentren sichergestellt.
Lilyana Pavlova, EIB-Vizepräsidentin mit Aufsicht über Finanzierungen in Bosnien und Herzegowina: „Die EIB freut sich, diese Mittelzuteilung gemeinsam mit der Europäischen Union zu unterstützen. Das Geld fließt in die Vorbereitung eines künftigen Projekts, das die Bildungschancen der Menschen in Bosnien und Herzegowina maßgeblich verbessern wird. Wir hoffen, dass diese Investitionen die Universität Sarajevo als größte und älteste nationale Hochschuleinrichtung in die Lage versetzen, einen noch größeren Einfluss auf die Entwicklung des Landes zu nehmen, indem sie Generationen von Studierenden in den neuen zusammengelegten und gut ausgestatteten Einrichtungen ausbildet. Über ihre Resilienzinitiative unterstützt die EIB besonders wirkungsvolle Projekte, die Wachstum und Beschäftigung fördern und die Krisenfestigkeit stärken. Dieses Projekt wird die Qualität und Effektivität von Bildungsprozessen und das Bildungserlebnis verbessern, selbst in Krisen wie der Covid-19-Pandemie.“
Edin Forto, Premierminister des Kantons Sarajevo: „Wir nehmen endlich eines der bislang größten Entwicklungsprojekte in Sarajevo in Angriff. Nach über zwei Jahrzehnten wird die Vision eines modernen Campus als Zentrum von Bildung und Fortschritt Wirklichkeit. Dieses Projekt geht über alle politischen und individuellen Interessen hinaus. Unsere Gesellschaft braucht eine fundierte Wissensbasis, und ohne solide, gut geplante und mutige Investitionen wäre diese Vision nicht realisierbar. Im Namen aller, die diesen Traum geträumt haben, arbeiten wir gemeinsam daraufhin, unsere Verpflichtung gegenüber künftigen Generationen zu erfüllen.“
Rifat Škrijelj, Rektor der Universität Sarajevo: „Das Stadterneuerungsprojekt für den Campus der Universität Sarajevo, das mithilfe von EIB-Mitteln entwickelt und durchgeführt wird, ist enorm wichtig für die künftige Entwicklung dieses zur Universität Sarajevo gehörenden Komplexes. Das zunehmende städtebauliche Missmanagement stellt die Stadt aktuell vor enorme Herausforderungen. Das Projekt ist daher umso wichtiger, als es der Universität Sarajevo ermöglicht, in der Stadt einen zentralen urbanen Raum nach modernen europäischen Standards zu schaffen. Darüber hinaus ist das Projekt als Voraussetzung für die Erstellung eines neuen Regulierungsplans für dieses Gebiet der Kommune Novo Sarajevo zu sehen, in dem die Universität Projekte und Investitionen für den Campus realisieren kann, die die Grundlage für die künftige Entwicklung der Universität Sarajevo bilden. Dank des Projekts werden sich die Menschen in Sarajevo und Bosnien und Herzegowina an einem schönen Stadtteil erfreuen können, der auf Umweltschutz achtet und ein geeignetes Umfeld für Bildung und Forschung – die Hauptaufgaben der Universität – bietet. Als Rektor der Universität Sarajevo danke ich der Europäischen Investitionsbank, dass sie unser Projekt unterstützt und Investitionen in die Wissenschaft und Hochschulbildung hohe Bedeutung beimisst. Die Universität Sarajevo ist ihr unendlich dankbar.“
Botschafter Johann Sattler, Leiter der EU-Delegation und EU-Sonderbeauftragter in Bosnien und Herzegowina: „Ich beglückwünsche das Kanton Sarajevo, die Universität Sarajevo und die EIB zu dieser Initiative. Sie bietet viel Inspiration und Hoffnung für die Zukunft und sollte die besten und klügsten Köpfe dazu bewegen, in Bosnien und Herzegowina zu bleiben oder hierher zurückzukehren und den Wandel voranzutreiben. Bildung ist eine strategische Investition in die Zukunft. Deshalb ist es uns wichtig, in die Bildung und Qualifikation junger Menschen zu investieren. Neben Initiativen wie der heute angekündigten unterstützt die EU derzeit auch ein 2,6-Millionen-Euro-Projekt der bosnisch-herzegowinischen Regierung, das die Bildungs- und Ausbildungssysteme besser auf die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes abstimmen soll.“
Die gesamten künftigen Projektkosten werden auf 120 Millionen Euro bis 160 Millionen Euro veranschlagt. Investiert wird dabei nicht nur in Bildungseinrichtungen, sondern auch in die zugehörige Infrastruktur wie Straßen, Parkplätze und Garagen sowie in Grünflächen. Besonderes Augenmerk liegt auf der Energieeffizienz der Gebäude und Managementvereinbarungen. Dazu gehört auch die Schulung von Führungskräften und Instandhaltungspersonal während der Projektdurchführung. Dies ist der dritte Zuschuss, den die EIB im Jahr 2021 für Bosnien und Herzegowina unterzeichnet hat, womit sich der Gesamtbetrag auf 2,6 Millionen Euro erhöht.
Hintergrundinformationen
Die EIB in Bosnien und Herzegowina
Die Bank der EU ist seit 1977 auf dem Gebiet von Bosnien und Herzegowina tätig. Bislang hat sie dort 3,1 Milliarden Euro investiert, hauptsächlich in den Verkehrssektor und in kleine und mittlere Unternehmen.
Die Initiative zur Stärkung der wirtschaftlichen Resilienz
Mit der Initiative für wirtschaftliche Resilienz (ERI) kommt die EIB der Aufforderung des Europäischen Rates nach, die Nachbarregionen der Europäischen Union stärker zu unterstützen, damit ihre Wirtschaft wächst und sie die UN-Entwicklungsziele erreichen. Ziel der Initiative ist es, schnell zusätzliche Finanzmittel zu mobilisieren, um nachhaltiges Wachstum, lebenswichtige Infrastruktur und sozialen Zusammenhalt in den Ländern der südlichen Nachbarschaft und des westlichen Balkans zu fördern. Sie richtet sich sowohl an den öffentlichen als auch an den privaten Sektor und unterstützt die Aktivitäten der EIB in verschiedenen Phasen des Projektzyklus. Die EIB unterstützt die ERI-Komponente „Technische Hilfe“ mit 90 Millionen Euro aus eigenen Mitteln.