- EIB-Mittel treiben Erholung und Wachstum des serbischen Privatsektors voran, stimulieren die Wirtschaft und stärken das Land in der Covid-19-Pandemie
- Sechste EIB-Finanzierung in Serbien aus dem Team-Europe-Hilfspaket, um die Erholung des Landes nach Covid-19 zu beschleunigen
- Darlehen dürfte zum Erhalt von 47 000 Arbeitsplätzen und zur Schaffung von rund 5 500 neuen Arbeitsplätzen beitragen
Die Europäische Investitionsbank (EIB), die Bank der Europäischen Union, vergibt ein Darlehen von 200 Millionen Euro an den Entwicklungsfonds der Republik Serbien, damit sich kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und Midcap-Unternehmen schneller von der Pandemie erholen. Es handelt sich um die sechste Operation in Serbien aus dem Hilfspaket von Team Europe für den Westbalkan. Damit beläuft sich die Unterstützung der EIB für eine raschere Erholung Serbiens nach der Coronakrise auf insgesamt 380 Millionen Euro. Das Darlehen wird die Erholung des Privatsektors beschleunigen, die Wirtschaftstätigkeit ankurbeln und dazu beitragen, mehr als 47 000 Arbeitsplätze zu erhalten und 5 500 neue Arbeitsplätze für Menschen in Serbien zu schaffen.
Die EIB-Mittel werden serbischen kleinen Unternehmen zur Verfügung stehen, um ihren Bedarf an Betriebskapital zu decken und längerfristige Investitionen zu flexibleren und günstigeren Bedingungen zu finanzieren. Sie sollen eine möglichst große Wirkung erzielen und bieten verschiedene Auszahlungsoptionen an, damit KMU, die dringend Liquidität benötigen, die Mittel möglichst schnell erhalten können.
Lilyana Pavlova, EIB-Vizepräsidentin mit Aufsicht über die Finanzierungen in Serbien: „Als langjähriger Partner Serbiens und Mitglied von Team Europe unterstützt die EIB das Land weiterhin dabei, die unmittelbaren Folgen der Covid-19-Krise zu bewältigen, seine Wirtschaft zu stärken und den Weg der EU-Integration fortzusetzen. Die Unterstützung des Privatsektors ist dabei sehr wichtig. Im Moment konzentrieren wir uns darauf, die Produktion wieder anzukurbeln und gleichzeitig die Lieferketten und Arbeitsplätze zu schützen. Heute werden 200 Millionen Euro für die am stärksten betroffenen KMU und Midcap-Unternehmen in Serbien bereitgestellt. Diese dringend benötigte finanzielle Unterstützung ermöglicht den Fortbestand der Unternehmen und erhöht die Widerstandsfähigkeit der serbischen Wirtschaft. Dadurch ebnet sie den Weg zu einer schnelleren Erholung nach der Covid-19-Krise und einer größeren Wettbewerbsfähigkeit.“
Siniša Mali, serbischer Finanzminister: „Seit Beginn der Pandemie hat die Regierung der Republik Serbien die Wirtschaft und die Bürgerinnen und Bürger Serbiens unterstützt, um die negativen Folgen der Coronakrise abzumildern. Wir haben zwei umfangreiche Finanzpakete für die Wirtschaft und unsere Bürgerinnen und Bürger beschlossen und umgesetzt. Derzeit wird das dritte Programm durchgeführt. Die Hilfspakete belaufen sich auf insgesamt acht Milliarden Euro und entsprechen 17,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Durch diese Entlastungsmaßnahmen haben wir es geschafft, die Wirtschaft zu schützen, Unternehmen dabei zu helfen, ihren Betrieb fortzusetzen und Arbeitsplätze zu erhalten. Die drei Programme umfassen auch die Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen in Form einer finanziellen Hilfe bei Mindestlohnzahlungen, die Möglichkeit für die Arbeitgeber, die Zahlung von Steuern und Beiträgen aufzuschieben, sowie die Bereitstellung günstiger Finanzierungen durch zwei Garantieprogramme. Kleine und mittlere Unternehmen sind für die gesamte Wirtschaft von unschätzbarem Wert, und wir freuen uns, diesen Sektor gemeinsam weiter stärken zu können.“
Anđelka Atanasković, Wirtschaftsministerin: „Wie die Weltwirtschaft steht auch Serbien aufgrund der Covid-19-Pandemie vor Risiken und Ungewissheiten. Im vergangenen Jahr war es sehr schwierig, die negativen Auswirkungen auf den KMU-Sektor abzufedern und die Stabilität des Finanz- und Wirtschaftssystems zu erhalten. Dennoch gelang es der serbischen Regierung, Unternehmen bei der Fortführung ihrer Geschäfte zu unterstützen. Die Regierung Serbiens beabsichtigt, diesen Trend fortzusetzen und die Wirtschaftsteilnehmer weiter bei der Beschaffung von Betriebskapital und der Erhaltung der vorhandenen Liquidität zu unterstützen, damit sie ihren Verpflichtungen gegenüber ihren Geschäftspartnern, Beschäftigten und dem Staat nachkommen können. Angesichts des enormen Interesses der Unternehmen an dieser staatlichen Hilfe brauchten wir zusätzliche Mittel. Und die kamen in Form des EIB-Darlehens. Dank der Darlehensmittel kann die Regierung der Republik Serbien Unternehmen helfen, auch in diesem schwierigen Moment zu investieren. Das Investitionsprogramm „Wiederaufbau und Entwicklung“ schafft eine neue Kreditfazilität, aus der Unternehmen Kredite zu günstigen Bedingungen für neue Investitionen erhalten. Trotz des schwierigen wirtschaftlichen Klimas direkt nach der Pandemie wird dies den Wiederaufbau und das Wirtschaftswachstum in Serbien ankurbeln. Das Projekt soll mit der Hilfe der EIB zur Erholung und Entwicklung von KMU beitragen, indem neue Investitionen gefördert, Arbeitsplätze erhalten, die wirtschaftliche Entwicklung nach den Grundsätzen der Nachhaltigkeit gefördert und die Wettbewerbsfähigkeit durch Investitionen in die Digitalisierung und den Einsatz neuer Technologien gesteigert wird.“
Mateja Norčič Štamcar, Geschäftsträgerin der EU-Delegation in Serbien: „Die Europäische Union hat Serbien seit Beginn der Pandemie unterstützt, in der unmittelbaren Notsituation und bei der Impfkampagne. Es war nur natürlich für die Europäische Union, auch die Wirtschaft weiter zu unterstützen. Einen Teil unserer Zuschüsse haben wir für dieses Ziel bereitgestellt. Die von der EIB gewährten Finanzmittel sind ein wesentlicher Bestandteil unserer Strategie zur Stärkung der KMU. Denn KMU bilden das Rückgrat der Wirtschaft.
Team Europe leistet wichtige Unterstützung für die serbische Wirtschaft
Das EIB-Darlehen ermöglicht es der Regierung Serbiens, dem Privatsektor wichtige wirtschaftliche Unterstützung zu gewähren. Die Mittel sind Teil des Hilfspakets von Team Europe für den Westbalkan. Dieses umfasst auch das von der EIB im Mai 2020 eingerichtete Covid-19-Wiederaufbauprogramm in Höhe von 1,7 Milliarden Euro. Die Unterstützung durch die EU betrifft auch die laufende Umsetzung zwei weiterer Programme, die in der Region neue Finanzierungen im Gesamtumfang von bis zu 900 Millionen Euro bereitstellen werden. Seit 2009 hat die EIB mehr als 2,2 Milliarden Euro in die serbische Wirtschaft investiert und damit geholfen, mehr als 320 000 Arbeitsplätze zu sichern.
Hintergrundinformationen
Die EIB in Serbien
Die EIB ist seit 1977 in Serbien tätig und vergibt landesweit Finanzierungen für wichtige Infrastrukturprojekte sowie für KMU, die Industrie, den Dienstleistungssektor und Gebietskörperschaften. Seit Aufnahme ihrer Tätigkeit in dem Land hat die Bank insgesamt mehr als sechs Milliarden Euro für KMU und die Sanierung der Verkehrs-, Bildungs-, Gesundheits- und Versorgungsinfrastruktur bereitgestellt.
Tätigkeit der EIB im Westbalkan
Die EIB ist einer der größten internationalen Geldgeber im Westbalkan. Seit 2007 hat die Bank in der Region über acht Milliarden Euro für Projekte bereitgestellt. Sie setzt ihre Hilfe für den Wiederaufbau und die Modernisierung der öffentlichen Infrastruktur fort und fördert seit 2010 auch viele weitere Bereiche, darunter Gesundheit, Forschung und Entwicklung, Bildung und KMU.
Team Europe und die Covid-19-Maßnahmen im Westbalkan
Als Teil der #TeamEurope-Strategie, der globalen Antwort der Europäischen Union auf Covid-19, hat die EIB-Gruppe schnell 5,2 Milliarden Euro für Projekte außerhalb der EU mobilisiert und damit Finanzierungen und gezielte technische Hilfe beschleunigt. Speziell für die Länder im Westbalkan hat die Bank ein Soforthilfepaket von 1,7 Milliarden Euro geschnürt, das vorrangig für KMU und den Gesundheitssektor bestimmt ist. Insgesamt beläuft sich das finanzielle Hilfspaket der EU für den Westbalkan auf mehr als 3,3 Milliarden Euro. Weitere Informationen: https://www.eib.org/en/press/all/2020-111-eib-group-to-contribute-eur1-7-billion-to-the-eu-s-covid-19-response-package-for-the-western-balkans