- Neues Kohäsionsziels: EIB will Anteil ihrer Kohäsionsfinanzierungen bis 2025 von 30 Prozent auf 45 Prozent der Gesamtfinanzierungen in der EU erhöhen
- Bis 2025 sollen 23 Prozent aller Mittel, die die EIB in der Europäischen Union vergibt, in weniger entwickelte Gebiete fließen
- Mehr Geld für Innovationen und den Privatsektor in Kohäsionsregionen
Der Verwaltungsrat der Europäischen Investitionsbank (EIB) hat am Mittwoch das Orientierungspapier der EIB zur Kohäsion 2021–2027 genehmigt, das den neuen Rahmen für Kohäsionsfinanzierungen der EIB für diesen Zeitraum festlegt. Damit stellt der Verwaltungsrat, der sich aus Vertretern aller EU-Mitgliedstaaten zusammensetzt, mehr Geld für Projekte des öffentlichen und des privaten Sektors in Kohäsionsregionen (Regionen mit einem Pro-Kopf-BIP unter dem EU-Durchschnitt) zur Verfügung. Der Beschluss ebnet auch den Weg für mehr Klima- und Umweltfinanzierungen in ärmeren Regionen und eine stärkere Förderung von Innovationen in Kohäsionsregionen. Außerdem gewährleistet er, dass die EIB Kohäsionsfondsmittel ergänzt, die im Rahmen des neuen siebenjährigen EU-Haushalts bereitstehen. Die EIB fördert Projekte in ärmeren Regionen der Europäischen Union mit Krediten, Beratung und Mittelverwaltung und hilft so, regionale Unterschiede zu verringern.
In ihrem Orientierungspapier zur Kohäsion setzt sich die EIB fünf neue Ziele:
1) Sie will ihre Kohäsionsfinanzierungen bis 2025 auf 45 Prozent ihrer jährlichen Gesamtfinanzierungen in der EU erhöhen.
2) Bis 2025 wird sie 23 Prozent ihres jährlichen EU-Darlehensvolumens an weniger entwickelte Regionen (Regionen mit einem Pro-Kopf-BIP von weniger als 75 Prozent des EU-Durchschnitts) vergeben.
3) Sie wird Midcap-Unternehmen (Unternehmen mit 250 bis 3 000 Beschäftigten) in weniger entwickelten Regionen beim erstmaligen Einsatz bewährter Technologien unterstützen, wenn die betreffenden Projekte vor Ort klare wirtschaftliche oder ökologische Vorteile mit sich bringen.
4) In Kohäsionsregionen wird die EIB Midcap-Unternehmen über Direktdarlehen den Zugang zu Kapital erleichtern.
5) 2023 wird die EIB-Gruppe das Orientierungspapier einer Halbzeitüberprüfung unterziehen.
Lilyana Pavlova, EIB-Vizepräsidentin mit Aufsicht über Kohäsionspolitik und Finanzierungen für den wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt: „Die Europäische Investitionsbank fördert ärmere Regionen und Gemeinden, damit Europa enger zusammenwächst. Das zählt seit Gründung der Bank zu unseren Kernaufgaben, und genau das tun wir nun seit mehr als 60 Jahren mit Erfolg. In ihrem Orientierungspapier zur Kohäsion für die nächsten sieben Jahre setzt sich die EIB klare Ziele, damit unsere Tätigkeit in diesem Bereich den sozioökonomischen und ökologischen Herausforderungen unserer Zeit gerecht wird. Wir wollen vor allem gewährleisten, dass Europa beim Übergang zu einer modernen, CO2-armen, klimaresilienten und digitalen Wirtschaft und Gesellschaft weder Menschen noch Orte zurücklässt.“
Hintergrundinformationen
Die EIB und ihre Kohäsionsfinanzierungen
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Die EIB vergibt langfristige Mittel für solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen. Die Finanzierung von Projekten, die den wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalt in der Europäischen Union stärken, zählt seit Gründung der EIB im Jahr 1958 zu ihrem Kerngeschäft. In den letzten sieben Jahren vergaben wir 123,8 Milliarden Euro für Projekte in den Kohäsionsregionen der Europäischen Union. Allein 2020 waren es fast 20 Milliarden Euro. Ökonomische Modellierungen belegen, dass die EIB-Finanzierungen mit einem BIP-Effekt von bis zu zwei Prozent starke gesamtwirtschaftliche Auswirkungen auf die Kohäsionsregionen haben.
Unsere Kohäsionsfinanzierungen decken das gesamte Wirtschaftsspektrum ab und müssen unter mindestens einen der vier Förderbereiche der EIB fallen: Innovation, Infrastruktur, kleine und mittlere Unternehmen und ökologische Nachhaltigkeit. Zu den von der EIB geförderten Kohäsionsregionen gehören weniger entwickelte Gebiete (Pro-Kopf-BIP von weniger als 75 Prozent des EU-Durchschnitts) und Übergangsregionen (75–100 Prozent des EU-Durchschnitts) wie auf der Karte der Kohäsionsregionen der EU dargestellt (Anhang 1).
Orientierungspapier zur Kohäsion herunterladen
Lesen Sie den Artikel von Vizepräsidentin Pavlova: Mit einer modernen Kohäsionspolitik gegen den Klimawandel in ärmeren EU-Ländern
Medieninterviews
Wenn Sie an einem Interview mit EIB-Vizepräsidentin Pavlova, Vizepräsident Mourinho Félix oder unseren Fachleuten interessiert sind, nehmen Sie bitte Kontakt zu uns auf.
Anhang 1: