- 5-Millionen-Euro-Zuschuss der EU für Überwachung der Bauarbeiten für die neue Autobahn auf dem Korridor Vc
- Bau des neuen Abschnitts Počitelj-Zvirovići verbessert Wirtschaftsbeziehungen und Lebensbedingungen in Bosnien und Herzegowina
- Europäische Union stellt Zuschüsse von insgesamt rund 225 Millionen Euro für den Bau des Korridors Vc in Bosnien und Herzegowina bereit
Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat mit dem Finanzministerium von Bosnien und Herzegowina einen EU-Zuschuss von fünf Millionen Euro unterzeichnet. Mit dem Geld sollen die Bauarbeiten für den Abschnitt Počitelj-Zvirovići überwacht werden, der Teil des paneuropäischen Korridors Vc ist. Nach der Fertigstellung des Abschnitts im Jahr 2022 verläuft die Autobahn durchgehend auf 21 Kilometern von Počitelj nach Bijača an der südlichen Grenze Bosnien und Herzegowinas zum EU-Land Kroatien. Der Korridor Vc ist das wichtigste Verkehrsnetz in Bosnien und Herzegowina. Er trägt zu einer nachhaltigeren wirtschaftlichen Entwicklung, regionalem Handel und besseren Lebensbedingungen für die über 50 Prozent der Bevölkerung bei, die in seiner Umgebung leben.
Botschafter Johann Sattler, Leiter der EU-Delegation und EU-Sonderbeauftragter in Bosnien und Herzegowina: „Der heute unterzeichnete Zuschuss von fünf Millionen Euro ist ein weiterer Meilenstein für den wichtigen Korridor Vc. Bessere Verbindungen innerhalb des Landes vertiefen die wirtschaftliche und grenzüberschreitende Integration und stärken die Entwicklung länderübergreifender Euroregionen im Westbalkan. Daraus entsteht eine positive Spirale aus Wirtschaftswachstum und einer stärkeren europäischen Integration. Die Europäische Union hat bis jetzt mehr als 225 Millionen Euro für den Bau des Korridors Vc bereitgestellt. Wir fördern den Korridor auch weiterhin parallel zum Wirtschafts- und Investitionsplan für den Westbalkan, der ein umfangreiches Investitionspaket für eine bessere Konnektivität in der Region vorsieht.“
Insgesamt wurden in den 11,07 Kilometer langen Abschnitt Počitelj-Zvirovići 111,2 Millionen Euro investiert, einschließlich des 5-Millionen-Euro-Zuschusses der Europäischen Union. Das Projekt umfasst den Bau einer Brücke, eines Tunnels und dreier Viadukte, eine Anschluss- und Mautstelle in Počitelj, eine interregionale Anschlussstelle für Kommunalstraßen und eine Anbindung an andere Autobahnen sowie eine Über- und drei Unterführungen. Eines der wichtigsten Bauwerke ist die Počitelj-Brücke, die sich mit einer Länge von 980 Metern und einer Höhe von maximal 97 Metern über den Fluss Neretva erstreckt und mit deren Bau bereits begonnen wurde.
Lilyana Pavlova, EIB-Vizepräsidentin mit Aufsicht über die Finanzierungen im Westbalkan: „Die Entwicklung des Korridors Vc in Bosnien und Herzegowina ist sehr wichtig für einen besseren Lebensstandard, die Armutsbekämpfung und eine schnellere Erholung von der Coronapandemie. Über 95 Prozent des Güter- und Personenverkehrs in Bosnien und Herzegowina findet auf den Straßen statt, die somit für den lokalen, regionalen und internationalen Handel und den wirtschaftlichen Austausch großen Stellenwert haben. Die EIB unterstützt den Bau dieser großen regionalen Transitroute auf dem Korridor Vc, und wir freuen uns, dass die Arbeiten trotz der Pandemie voranschreiten. Das kommt den Menschen in Bosnien und Herzegowina und der Konnektivität im Westbalkan zugute.“
Der Korridor Vc ist eine wichtige Transitstraße zwischen den Ländern der Region. Er verläuft durch Bosnien und Herzegowina und wurde als „Leitinitiative 2 – Anbindung von Nord nach Süd“ in den Wirtschafts- und Investitionsplan 2021–2027 für den Westbalkan der Europäischen Kommission aufgenommen. Ab der Erweiterung des TEN-V-Mittelmeerkorridors zum Westbalkan verläuft der in Budapest beginnende Korridor Vc von Nordkroatien (Osijek) 325 Kilometer durch Bosnien und Herzegowina über Doboj, Zenica, Sarajevo und Mostar und endet im kroatischen Hafen Ploče.
Vjekoslav Bevanda, Finanzminister von Bosnien und Herzegowina: „Auf diesem Abschnitt wird viel Verkehr herrschen. Damit wird Bosnien und Herzegowina auf der Landkarte wichtiger. Reisende aus der Europäischen Union werden uns nicht umfahren, sondern unser Land durchqueren und hoffentlich auch Zeit hier verbringen. Das kurbelt den Tourismus und die Wirtschaft an und verbessert den allgemeinen Lebensstandard.“
Die Europäische Union unterstützt den Bau des Verkehrskorridors Vc in Bosnien und Herzegowina mit laufenden Finanzhilfen aus dem Gemeinsamen europäischen Fonds für den westlichen Balkan, der Teil des Investitionsrahmens für den westlichen Balkan (WBIF) ist. Das Bauprojekt des Korridors Vc ist das Ergebnis gemeinsamer Bemühungen der Behörden von Bosnien und Herzegowina, der Europäischen Union, der Europäischen Investitionsbank und der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung mit dem Ziel, sicherere und bessere Verkehrsverbindungen sowie neue Arbeitsplätze und Geschäftschancen im Land zu schaffen.
Mehr Infos zum Wirtschafts- und Investitionsplan 2021–2027 für den Westbalkan
Hintergrundinformationen
Die EIB in Bosnien und Herzegowina
Die Bank der EU ist seit 1977 auf dem Gebiet von Bosnien und Herzegowina tätig. Die EIB hat bislang 1,68 Milliarden Euro für den bosnisch-herzegowinischen Verkehrssektor bereitgestellt.
Die EIB ist einer der größten internationalen Geldgeber im Westbalkan. Seit 2009 hat die Bank in der Region über acht Milliarden Euro für Projekte bereitgestellt.
Aus Mitteln des Investitionsrahmens für den westlichen Balkan (WBIF) wird finanzielle und technische Hilfe für strategische Investitionen in den Bereichen Energie, Umwelt, Soziales, Verkehr und digitale Infrastruktur bereitgestellt. Auch Initiativen zur Förderung des Privatsektors werden daraus unterstützt. https://www.wbif.eu/