- Größte Finanzierung für ein Verkehrsprojekt in Griechenland
- Kredit mit einer Laufzeit von 30 Jahren ist zugleich größte EIB-Finanzierung für ein Einzelvorhaben im Land
- Mit U-Bahn-Linie 4 entsteht längste U-Bahn-Linie Athens – Finanzierung für Abschnitt A von Alsos Veikou nach Goudi
- Kredit ist zweite Tranche einer EIB-Finanzierung von insgesamt 730 Millionen Euro für das U-Bahn-Projekt
Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat heute offiziell eine Finanzierung von 580 Millionen Euro für den Bau der U-Bahn-Linie 4 in Athen zugesagt. Der Kredit ist sowohl die größte EIB-Finanzierung für ein neues Verkehrsprojekt als auch die größte für ein Einzelvorhaben in Griechenland.
Der neue Kredit mit einer Laufzeit von 30 Jahren wird für den Bau des Abschnitts A von Alsos Veikou nach Goudi mit 15 Stationen vergeben. Er ist die zweite Tranche einer EIB-Finanzierung von insgesamt 730 Millionen Euro für das U-Bahn-Projekt.
Gemeinsam mit der EIB, führenden Vertretern des Ministeriums für Infrastruktur und Verkehr, des Finanzministeriums und der zuständigen Behörden schloss die Attiko Metro S.A. heute am Unternehmenssitz in Athen alle für den Vertrag erforderlichen Verfahren ab. Die Vertragsunterzeichnung erfolgte in Anwesenheit von EIB-Vizepräsident Christian Thomsen, Ioannis Kaltsas, Leiter des EIB-Teams für Finanzierungen in Griechenland, und Nikolaos Kouretas, CEO der Attiko Metro S.A.
Die neue Finanzierung knüpft an die erste Tranche von 150 Millionen Euro an die Attiko Metro S.A. an, die 2019 unterzeichnet und am 30. November 2021 ausgezahlt wurde. Mit dem neuen Kredit bringt die EIB ihre volle Zufriedenheit und das Vertrauen zum Ausdruck, das sie in das Know-how der Attiko Metro S.A. hat. Der Kredit zeigt auch, wie die EIB in Griechenland die Wirtschaft, die Infrastruktur und vor allem den nachhaltigen Verkehr weiterhin konkret unterstützt.
EIB-Vizepräsident Christian Kettel: „Investitionen in einen nachhaltigen Verkehr sind enorm wichtig, um die Lebensbedingungen zu verbessern, das Wirtschaftswachstum zu fördern, die CO2-Emissionen zu mindern und die Umweltverschmutzung einzudämmen. In den letzten 30 Jahren hat die EIB visionäre Investitionen von Attiko Metro unterstützt, die die Verkehrsüberlastung reduzieren und die Mobilität von Einwohnern und Touristen in Athen verbessern. Ich freue mich, dass Attiko Metro heute mit unserem Kredit für die U-Bahn-Linie 4 die umfangreichste Finanzierung der EIB für ein Verkehrsprojekt in Griechenland offiziell unter Dach und Fach bringt.“
Nikos Kouretas, CEO der Attiko Metro S.A., der das Projekt vor der Vertragsunterzeichnung kurz vorstellte: „Ohne die Finanzierungsprogramme der Europäischen Union und die Hilfe der Europäischen Investitionsbank hätte die Attiko Metro S.A. ihre Projekte nicht umsetzen können. Die EIB war bei den U-Bahn-Projekten in Athen und Thessaloniki von Anfang an dabei. Bei den Vorhaben hat die Attiko Metro S.A. kontinuierlich gezeigt, dass sie in der Lage ist, komplexe U-Bahn- und Straßenbahnprojekte nach den höchsten Standards für Sicherheit, Zuverlässigkeit und Qualität zu konzipieren, zu planen und auszuschreiben und ihren Bau zu überwachen. Unsere Projekte sind zudem ästhetisch ansprechend. Die U-Bahn-Stationen sind eigentlich kleine Museen.“
Kouretas weiter: „In Zusammenarbeit mit Verkehrsminister Karamanlis und seinem Stellvertreter Karayiannis baut die Attiko Metro S.A. die U-Bahn-Netze in Athen und Thessaloniki nach ihrem ehrgeizigen Programm weiter aus. Damit trägt sie maßgeblich zur finanziellen Entwicklung unseres Landes bei und sichert Tausende Arbeitsplätze. Durch unsere Vorhaben können sich immer mehr Menschen mit umweltfreundlichen Massenverkehrsmitteln sicher, bequem, schnell und zuverlässig fortbewegen.“
Weitere Informationen aus der Präsentation von Nikos Kouretas, CEO der Attiko Metro S.A.
Attiko Metro S.A.
U-Bahn- und Straßenbahnprojekte in Athen und Thessaloniki
Die Attiko Metro S.A. ist ein modernes, öffentliches Unternehmen mit hoch qualifizierten Beschäftigten, die verantwortungsvoll geplante und systematisch vorbereitete Linienverkehrsprojekte (U-Bahn und Straßenbahn) in Athen und Thessaloniki durchführen. Athen hat derzeit zwei U-Bahn-Linien von insgesamt rund 43 Kilometern Länge mit 40 modernen Stationen (darunter die drei neuen Stationen der Linie 3 in Richtung Piräus). Sie befördern täglich rund 1 000 000 Fahrgäste. Zusammen mit der ISAP-Linie 1, der Straßenbahn und der Vorortbahn bildet die U-Bahn ein modernes Verkehrsnetz und trägt zu einer besseren Lebensqualität im Athener Becken bei.
Neben komfortablen, schnellen und zuverlässigen Verbindungen ist die U-Bahn von Athen auch für ihre bemerkenswerten Ausstellungen archäologischer Funde in den zentralen U-Bahnhöfen und die Kunstwerke renommierter Künstler in fast allen Stationen der U-Bahn-Linien 2 und 3 bekannt. Im Rahmen der Bauarbeiten für die U-Bahn von Athen fand die historisch größte archäologische Ausgrabung in der griechischen Hauptstadt statt (auf einer Fläche von 79 000 Quadratmetern). Dabei kamen mehr als 50 000 archäologische Funde von der Jungsteinzeit bis hin zur Neuzeit ans Licht.
Ein weiteres bedeutendes und ebenso komplexes Projekt der Attiko Metro S.A. ist der Bau der U-Bahn von Thessaloniki. Die erste, 9,6 Kilometer lange Linie mit 13 modernen Stationen befindet sich in einem fortgeschrittenen Stadium, ebenso die 4,8 Kilometer lange unterirdische Erweiterung nach Kalamaria mit fünf Stationen. Beide Projekte sollen bis Ende 2023 fertiggestellt sein und können dann voraussichtlich täglich mehr als 315 000 Fahrgäste befördern. Beim Bau in Thessaloniki fand ebenfalls die historisch größte archäologische Ausgrabung der Stadt statt. Die bedeutendsten Funde wurden an den Stationen Venizelou und Aghia Sophia gemacht.
Gleichzeitig baut die Attiko Metro S.A. mit Unterstützung von Verkehrsminister Karamanlis und seines Stellvertreters Karayiannis das U-Bahn-Netz in Athen weiter aus. Im Sommer 2022 dürften die letzten drei Stationen der U-Bahnlinie 3 nach Piräus in Betrieb genommen werden. Damit ist der Hafen von Piräus an den internationalen Flughafen von Athen angebunden.
Der Vertrag für den Bau von Abschnitt A der Linie 4 (Alsos Veikou–Goudi) wurde am 22. Juni 2021 unterzeichnet, der Vertrag für die angelaufenen Vorarbeiten bereits einige Monate zuvor. Der etwa 13 Kilometer lange Abschnitt mit 15 Stationen kostet 1,2 Milliarden Euro und soll nach rund acht Jahren Bauzeit fertiggestellt sein.
Am 15. Dezember 2021 wurde das Projekt zur Verlängerung der Straßenbahnverbindung nach Piräus mit zwölf Stationen in Auftrag gegeben. Außerdem wurden kürzlich 25 neue Straßenbahnen ausgeliefert, um den Betrieb auf dem gesamten Netz zu modernisieren.
Neben den laufenden Projekten plant die Attiko Metro S.A. zukünftige Erweiterungen der U-Bahnnetze in Athen und Thessaloniki. Oberste Priorität hat dabei in Athen die Verlängerung der Linie 2 von Anthoupoli nach Ilion (drei neue Stationen). Das Projekt befindet sich in der Planung und soll 2022 ausgeschrieben werden. Dann folgt eine Verlängerung der Linie 2 nach Glyfada (drei neue Stationen) sowie der Linie 1 (unterirdisch) nach Kallithea und zum Kulturzentrum der Stavros-Niarchos-Stiftung (vier neue Stationen). Weitere in Planung befindliche Ausbauprojekte: die Verlängerung der Linie 4 nach Pangrati, Vyronas und Ymittos (geplante Umgestaltung der Umgebung der Pyrkal-Fabrik), die Verlängerung nach Westen in Richtung Nea Ionia, Nea Philadelphia und Agii Anargyri bis nach Petroupoli sowie die Verlängerung der Kifissias-Avenue-Achse in Richtung Maroussi und weiter in Richtung Lykovrysi-Pefki.
Für Thessaloniki bereitet die Attiko Metro S.A. derzeit eine Verkehrsstudie vor (Thessaloniki Metro Development Study). Sie soll als Grundlage für künftige Projekte dienen. Zudem sind weitere Verlängerungen des U-Bahnnetzes zu den Vororten im Nordwesten der Stadt und zum Makedonia Airport in Planung.