- Wirtschafts- und Investitionsplan für den Westbalkan: EIB kündigt mehr finanzielle und technische Hilfe für Klimaanpassungs- und Energieeffizienzprojekte an
- Bank der EU hat seit 2020 insgesamt 156 Millionen Euro für nachhaltigen Wiederaufbau in Nordmazedonien vergeben
- Bislang 1,1 Milliarden Euro der EIB-Gruppe für wirtschaftliche und soziale Entwicklung des Landes
Beim Besuch der Europäischen Investitionsbank (EIB) in Skopje bekräftigte EIB-Vizepräsidentin Lilyana Pavlova die Zusage der EU-Bank, die Dekarbonisierung und die ökologische Wende in Nordmazedonien zu beschleunigen. Dazu wird die EIB wichtige Projekte unterstützen, die im Wirtschafts- und Investitionsplan für den Westbalkan erfasst sind. Im Rahmen bilateraler Treffen mit Ministerpräsident Dimitar Kovačevski, Finanzminister Fatmir Besimi und weiteren Ministern, der Bürgermeisterin von Skopje und dem Leiter der EU-Delegation in Nordmazedonien wurden neue Möglichkeiten erörtert, um über den neuen Geschäftsbereich „EIB Global“ die Zusammenarbeit auszuweiten. Die EIB Global wurde eingerichtet, um Länder außerhalb der Europäischen Union stärker zu unterstützen. Die EIB will Investitionen in moderne Eisenbahninfrastruktur, das Energienetz sowie in Wasser- und Abwasserinfrastruktur fördern und damit dem Land bei der Anpassung an die Klimafolgen und beim Umweltschutz helfen. Außerdem wird die Bank gemeinsam mit der Europäischen Kommission neue Garantie- und Risikoteilungsinstrumente für den Privatsektor entwickeln.
Seit Ausbruch der Coronapandemie hat die EIB für Nordmazedonien 156 Millionen Euro bereitgestellt. Damit ermöglicht sie kleinen und mittleren Unternehmen eine raschere Erholung und fördert den Bau eines neuen Gasnetzes, das das Land unbedingt für eine stabile und sichere Energieversorgung braucht. In Zukunft will die EU-Bank ihre nordmazedonischen Partner auch dabei unterstützen, mehr Kompetenzen für die Vorbereitung und Durchführung von Projekten zu entwickeln. Das ermöglicht Investitionen mit hoher Wirkung, die dem Land und seiner Bevölkerung zugutekommen.
Lilyana Pavlova, EIB-Vizepräsidentin mit Aufsicht über Finanzierungen in Nordmazedonien: „Wir freuen uns darauf, die ökologische, chancengerechte und nachhaltige Wende in Nordmazedonien zu beschleunigen. Dafür wollen wir mit unseren lokalen Partnern noch intensiver zusammenarbeiten. Über unseren neuen Geschäftsbereich – die ‚EIB Global‘ – können wir mit unserer finanziellen und technischen Hilfe für Nordmazedonien und andere Länder des westlichen Balkans vor Ort noch besser präsent sein. Ich möchte Nordmazedonien versichern, dass die Bank das Land über die EIB Global umfassend dabei unterstützen wird, die anstehenden Aufgaben und Reformen in Einklang mit den Zielen der EU und der Erweiterungsstrategie der Europäischen Kommission zu meistern. Als solider, engagierter Partner Nordmazedoniens werden wir uns aktiv in Projekte einbringen, die im Rahmen des europäischen Wirtschafts- und Investitionsplans für den Westbalkan und anderer Initiativen durchgeführt werden. Neben Infrastrukturprojekten fördern wir auch die Digitalisierung und die grüne Wende im Privatsektor.“
Der nordmazedonische Ministerpräsident Dimitar Kovačevski dankte der EIB für die kontinuierliche Unterstützung, die die Bank dem Land für den Prozess des Beitritts zur Europäischen Union gewährt hat. Er vertraue auch darauf, dass man die erfolgreiche Zusammenarbeit in Zukunft fortsetzen werde. Beide Parteien waren sich einig, dass der Bau einer Gasverbundleitung zwischen Nordmazedonien und Griechenland enorm wichtig ist, um die Energieversorgung zu diversifizieren und zu sichern. Damit trägt das Projekt zum sozioökonomischen Wachstum und zur Integration in den regionalen Energiemarkt und in die Europäische Union bei.
Mit finanziellen Beiträgen der EIB und der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) wird auf dem Eisenbahnkorridor VIII der Bau des Abschnitts zwischen Kriva Palanka und der bulgarischen Grenze abgeschlossen. Finanzminister Fatmir Besimi dankte der EIB für ihre Unterstützung bei der erfolgreichen Beantragung eines Zuschusses aus dem Investitionsrahmen für den westlichen Balkan (WBIF) für das Projekt.
Bei dem Treffen mit EIB-Vizepräsidentin Pavlova erklärte Besimi: „Der dritte Abschnitt des Eisenbahnkorridors VIII ist ein vorrangiges Projekt der Regierung und gehört zu den Hauptthemen in den jüngsten Gesprächen mit Bulgarien. Auch die mazedonisch-bulgarische Arbeitsgruppe Verkehr befasst sich sehr aktiv mit diesem strategisch wichtigen Projekt. Darüber hinaus will die Regierung den westlichen Teil des Eisenbahnkorridors VIII fertigstellen, vor allem den Abschnitt zwischen Kičevo und der albanischen Grenze. Dafür fordert sie in Kürze internationale Finanzinstitutionen wie die EIB zur Interessenbekundung für die Finanzierung auf.“
Die EIB ist ein treuer, langjähriger Partner Nordmazedoniens. Seit Aufnahme ihrer Tätigkeit im Land hat sie 1,1 Milliarden Euro für wichtige Infrastruktur und kleine und mittlere Unternehmen (KMU) vergeben.
Hintergrundinformationen
Die EIB in Nordmazedonien
Die EIB ist seit der Staatsgründung im Jahr 1991 in Nordmazedonien tätig und vergibt landesweit Finanzierungen für wichtige Infrastrukturprojekte, Gebietskörperschaften sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Insgesamt hat die Bank bislang 1,1 Milliarden Euro für KMU, Verkehrs- und Energieprojekte und Versorgungsinfrastruktur bereitgestellt. Weitere Informationen über die Projekte der EIB in Nordmazedonien:
https://www.eib.org/de/projects/regions/enlargement/the-western-balkans/serbia/index.htm
Die EIB im Westbalkan
Die EIB ist einer der größten internationalen Geldgeber im Westbalkan. Weitere Informationen über die Tätigkeit der EIB im Westbalkan: www.eib.org/de/publications/the-eib-in-the-western-balkans
Der Beitrag der EIB zum Klimaschutz
Die Europäische Investitionsbank ist in rund 160 Ländern tätig und der weltweit größte multilaterale Geldgeber für Klimaprojekte. Vor Kurzem hat die EIB-Gruppe ihren Klimabank-Fahrplan verabschiedet, um ihre ehrgeizigen Ziele zu erreichen: In den nächsten zehn Jahren bis 2030 will sie eine Billion Euro für Klimaschutz und ökologisch nachhaltige Investitionen mobilisieren und bis 2025 mehr als 50 Prozent ihrer Finanzierungen für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit bereitstellen. Wie im Fahrplan vorgesehen, richtet die EIB-Gruppe außerdem ab Anfang 2021 alle neuen Finanzierungen an den Zielen und Grundsätzen des Pariser Abkommens aus. https://www.eib.org/de/about/priorities/climate-action/index.htm