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  • Charkiw, die zweitgrößte Stadt der Ukraine, erhält einen Zuschuss für technische Hilfe aus dem EIB-verwalteten Treuhandfonds für technische Hilfe in der Östlichen Partnerschaft (EPTATF). Unterstützt werden damit die nötigen Vorbereitungen für den Kauf einer neuen Straßenbahnflotte und den Wiederaufbau der kriegsverwüsteten Straßenbahninfrastruktur.
  • Nach Abschluss der technischen Vorbereitungen und sofern die Lage es zulässt, erwägt die EIB, das gesamte Projekt zu finanzieren. Damit kann die Stadt ihr öffentliches Verkehrsnetz wiederaufbauen und dessen Qualität und Nachhaltigkeit verbessern.

Die Europäische Investitionsbank (EIB), der Charkiwer Stadtrat und das städtische Unternehmen für den Betriebshof Saltiwske haben heute ihre Partnerschaft zur Vorbereitung des Projekts für den städtischen Elektroverkehr in der Stadt Charkiw besiegelt.

Hauptziel des geplanten Projekts ist die Modernisierung der Straßenbahn in der Stadt. Dafür werden neue Züge angeschafft und die veralteten, im Krieg zerstörten Gleise, Systeme und Betriebshofinfrastruktur auf den neuesten Stand gebracht. Finanziert werden die Vorbereitungen durch einen Zuschuss von 400 000 Euro für technische Hilfe aus dem von der EIB verwalteten EPTATF.

Mit diesem Zuschuss kann der Stadtrat ein in sich schlüssiges und durchführbares Investitionsprogramm für die EIB-Finanzierung aufstellen, die erwartet wird, sobald der russische Überfall nicht mehr einen umfassenden Wiederaufbau der Ukraine verhindert.

Teresa Czerwińska, EIB-Vizepräsidentin mit Aufsicht über die Finanzierungen der Bank in der Ukraine: „Wir müssen ab dem Tag, an dem die Ukraine den Krieg gewinnt, startbereit sein für den Wiederaufbau des Landes. Das heißt: Wir müssen jetzt schon die Wiederaufbaupläne vorbereiten. Die Unterzeichnung dieses EPTATF-Zuschusses von 400 000 Euro ist ein Schritt in die richtige Richtung. Wir können so die Planung des öffentlichen Verkehrs in der Ukraine überprüfen und modernisieren und eine moderne, effiziente, sichere und grüne Mobilität in Charkiw gestalten. Der Wiederaufbau der örtlichen Verkehrsinfrastruktur durch Projekte wie dieses wird bei einer schnelleren Normalisierung des Lebens Vorrang haben. Wir wollen die Ukraine besser wiederaufbauen und sie dabei besser in die EU integrieren, denn dort ist ihr Platz. Das Projekt ist ein Schritt in diese Richtung, und es unterstreicht einmal mehr den Einsatz der EIB für eine freie, demokratische, prosperierende und unabhängige Ukraine.“

Charkiws Bürgermeister Ihor Terechow: „Das städtische Straßenbahnnetz wird damit großflächig modernisiert und ausgebaut, was in 30 Jahren nicht geschehen ist. Das ist ungemein wichtig vor dem Hintergrund des Wiederaufbauplans der Stadt, der unmittelbar nach dem Sieg der Ukraine umgesetzt wird. Charkiw und unser Betriebshof sind bei der Vorbereitung dieser Investitionen auf Erfahrung und Kompetenzen angewiesen. Die technische Hilfe ist sehr wichtig, um Risiken für eine solide und fristgerechte Vorbereitung und Durchführung des Projekts einzuhegen. Nach dem Ende der Kampfhandlungen werden die Stadt Charkiw und ihr öffentlicher Verkehr besser dastehen als je zuvor. Umso entscheidender ist es, mit der Planung des Wiederaufbaus und der Instandsetzungen zu beginnen, um eine ideale Stadt für die Zukunft zu schaffen. Ich bin der EIB für ihre anhaltende Unterstützung sehr dankbar.“

Verstärkte Partnerschaft für den Wiederaufbau des öffentlichen Verkehrs in Charkiw nach dem Krieg

Die Modernisierung der Straßenbahninfrastruktur ist ein wesentlicher Bestandteil des Gesamtplans für den Wiederaufbau der Stadt und ihr Programm zur Entwicklung des städtischen elektrischen Oberflächenverkehrs für 2021–2025, das noch vor dem Krieg genehmigt wurde.

Die EIB fördert seit Langem eine modernere Verkehrsinfrastruktur in Charkiw. So wurde 2017 ein Darlehen über 160 Millionen Euro für die Erweiterung und Modernisierung der Charkiwer U-Bahn unterzeichnet. Die EIB vergab an Charkiw auch ein Darlehen von 10 Millionen Euro für die Modernisierung der Oberleitungsbusflotte und 2020 aus dem Rahmendarlehen Ukraine Urban Public Transport Project (UUPTP) 45 Millionen Euro für die Anschaffung neuer U-Bahn-Wagen.

Die Bank der EU ist seit 15 Jahren in der Ukraine tätig. Sie hat seit 2007 über 7 Milliarden Euro in dem Land investiert. Die Schwerpunkte waren: soziale und wirtschaftliche Infrastruktur, Verkehr und Konnektivität, Energieeffizienz, Entwicklung von KMU, Klimaschutz und Innovation. Seit Beginn der russischen Invasion leistet die EIB als Teil von Team Europa der ukrainischen Bevölkerung aktiv und zeitnah Hilfe und Unterstützung. Bis November 2022 erreichten die Finanzierungen der EIB für die Ukraine seit Kriegsbeginn insgesamt 1,7 Milliarden Euro. Damit wurde dringender Finanzierungsbedarf des Landes gedeckt, kritische beschädigte Infrastruktur wiederhergestellt und kommunale Dienstleistungen wieder eingerichtet.

Hintergrundinformationen

Die EIB Global ist der neue Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierung. Sie arbeitet als Teil von Team Europa eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.

Der Treuhandfonds für technische Hilfe in der Östlichen Partnerschaft (EPTATF) wurde von der EIB 2010 eingerichtet. Er soll die Entwicklungswirkung von Investitionsprojekten stärken und technische Hilfe in der Östlichen Partnerschaft finanzieren, zu der auch die Ukraine gehört. Der Treuhandfonds fördert die Entwicklung des Privatsektors, den Ausbau der sozialen und wirtschaftlichen Infrastruktur sowie Klimaschutz und Klimaanpassung.