- Die EIB Global hat ein Darlehen von 550 Millionen Euro und einen Zuschuss von über 80 Millionen Euro für den Abschnitt Belgrad–Niš des Eisenbahnkorridors X unterzeichnet
- Das Finanzierungspaket ermöglicht eine umfassende Modernisierung der Eisenbahnstrecken und damit kürzere Fahrzeiten, mehr Handel und eine bessere Anbindung an das Schienennetz der EU
- Die EIB hat bisher mehr als 1,2 Milliarden Euro in den Schienenverkehr im Westbalkan investiert, um die regionale Zusammenarbeit und die Anbindung der Region zu fördern
Die EIB Global finanziert den Abschnitt Belgrad–Niš des Eisenbahnkorridors X mit bis zu 1,1 Milliarden Euro, wovon 550 Millionen Euro bereits unterzeichnet sind. Insgesamt stellt die EU Serbien ein Finanzierungspaket in Höhe von 2,2 Milliarden Euro für die dringend erforderliche Modernisierung dieses wichtigen Streckenabschnitts bereit, sodass zwischen Belgrad und Niš Reisegeschwindigkeiten von bis zu 200 Stundenkilometern möglich werden. Das Paket besteht aus EU-Investitionszuschüssen von bis zu 598 Millionen Euro (dem bisher größten EU-Zuschuss für ein Einzelprojekt in Serbien), einem EIB-Darlehen von 1,1 Milliarden Euro und einem Darlehen der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) von 550 Millionen Euro. Die EU hat bereits Zuschüsse in Höhe von 265 Millionen Euro genehmigt. Heute wurde die erste Darlehenstranche von 82,8 Millionen Euro aus dem Investitionsrahmen für den westlichen Balkan (WBIF) unterzeichnet.
Die Unterzeichnung fand im Zug zwischen Belgrad und Niš statt – eine symbolische Werbung für das Finanzpaket. Anwesend waren Olivér Várhelyi, EU-Kommissar für europäische Nachbarschaftspolitik und Erweiterung, der serbische Präsident Aleksandar Vučić, Alessandro Bragonzi, Leiter der EIB-Regionalvertretung für den Westbalkan, Matteo Colangeli, der bei der EBWE für den Westbalkan zuständig ist, die serbische Ministerin für europäische Integration Tanja Miščević, die serbischen Minister für Bauwesen, Verkehr und Infrastruktur Goran Vesić und für Finanzen Siniša Mali sowie Diplomatinnen und Diplomaten aus den EU-Mitgliedstaaten.
Olivér Várhelyi, EU-Kommissar für Erweiterungsverhandlungen: „Die Modernisierung der Eisenbahnstrecke Belgrad–Nis zeigt beispielhaft den großen Nutzen, den der 30 Milliarden Euro schwere Wirtschafts- und Investitionsplan für den Westbalkan für die Bevölkerung und die Unternehmen in Serbien hat. Die Strecke verbindet das Land mit den Märkten der EU und der Region, stimuliert die Wirtschaftsentwicklung und beschleunigt die Integration Serbiens in die EU.“
Der Eisenbahnkorridor X ist einer der paneuropäischen Verkehrskorridore, die Europa mit Thessaloniki in Griechenland verbinden. Er ist Teil des 30 Milliarden Euro schweren Wirtschafts- und Investitionsplans für den Westbalkan, mit dem Investitionen in Verkehr, Energie, grüne und digitale Wende mobilisiert werden sollen, um nachhaltiges Wachstum und Arbeitsplätze zu schaffen, die ein Drittel des BIP des Westbalkans ausmachen.
Lilyana Pavlova, EIB-Vizepräsidentin mit Aufsicht über die Finanzierungen der Bank im Westbalkan: „Als Bank der EU sind wir in der EIB entschlossen, Unterstützung zu leisten, die sowohl für die Umwelt als auch für die Finanzen unserer Partner nachhaltig ist. Deshalb ist diese Partnerschaft zur Modernisierung des Eisenbahnkorridors X für die EIB Global zentral. Durch die Kombination unserer Mittel mit Zuschüssen und technischer Hilfe aus dem Investitionsrahmen für den westlichen Balkan und dem EU-Instrument für Heranführungshilfe konnten wir dieses Projekt schneller auf den Weg bringen und das attraktivste Finanzierungsangebot machen.“
Serbiens Präsident Aleksandar Vučić: „Von insgesamt 2,7 Milliarden Euro bekommen wir 610 Millionen Euro geschenkt. Das ist die größte Unterstützung, der größte Geldbetrag, den wir je erhalten haben. Nach Abschluss der Bauarbeiten wird die Fahrt von Belgrad nach Niš nur noch eine Stunde und 40 Minuten dauern. Derzeit braucht man mit dem Auto mindestens zweieinhalb Stunden. Als die Eisenbahn 1884 gebaut wurde, dauerte die Fahrt acht Stunden. Jetzt noch sechseinhalb. 130 Jahre lang hat sich nichts getan. Aber jetzt erneuern wir Serbien. Und die EU hilft uns dabei.“
Die Gelder ermöglichen eine umfassende Modernisierung der Eisenbahninfrastruktur zwischen Belgrad und Niš auf dem Korridor X sowie den Bau neuer Brücken und Tunnel. Dadurch wird eine Reisegeschwindigkeit von bis zu 200 Stundenkilometern möglich, und die Anbindung Serbiens an andere europäische Schienennetze wird verbessert. Der Güterverkehr wird schneller und die Fahrzeit für Pendler zwischen Niš und Belgrad deutlich kürzer. Und da die Bahn ein sauberer Verkehrsträger ist, schont ein modernes Schienennetz auch die Umwelt.
Matteo Colangeli, bei der EBWE zuständig für den Westbalkan und speziell für Serbien: „Eine moderne Schieneninfrastruktur und ein sicherer und effizienter Bahnverkehr gehören zu unseren Prioritäten im Westbalkan, weil sie ein Schlüsselfaktor für die wirtschaftliche Entwicklung in der Region sind. Wir engagieren uns schon lange im serbischen Eisenbahnsektor und freuen uns, bei diesem wegweisenden Projekt mit der EU und der EIB zusammenzuarbeiten.“
Die von der EU in Serbien finanzierten Verkehrsprojekte verbessern die Verbindungen und fördern so die wirtschaftliche Integration. Ziel ist es, Serbien besser in die Region und die Region besser in die EU zu integrieren. Die EU-Investitionen im Verkehrssektor zielen bei diesen Projekten vor allem auf die Öffnung der Märkte und die Umsetzung von EU-Standards. Die von der EU finanzierten Projekte haben wesentlich zum Reformprozess im Eisenbahnsektor und zur Einführung moderner und kosteneffizienter Verfahren zur Instandhaltung der Straßeninfrastruktur beigetragen.
Hintergrundinformationen
Die EIB Global
Die EIB Global ist der neue Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierungen. Sie arbeitet als Teil von Team Europa eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.
Die EIB in Serbien
Die EIB ist seit 1977 in Serbien tätig und vergibt landesweit Finanzierungen für wichtige Infrastrukturprojekte sowie für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die Industrie, den Dienstleistungssektor und Gebietskörperschaften. Seit Beginn ihrer Aktivitäten im Land hat sie Investitionen von über 7,2 Milliarden Euro zur Förderung von KMU und zur Ertüchtigung der Verkehrs‑, Bildungs-, Gesundheits- und Versorgungsinfrastruktur ermöglicht.
Die EIB ist einer der größten internationalen Geldgeber im Westbalkan. Seit 2009 hat die Bank in der Region Projekte im Volumen von 10,3 Milliarden Euro finanziert.