- Neues gestrafftes Finanzierungsprogramm soll Investitionen in Krankenhäuser und Arzneimittel in Subsahara-Afrika beschleunigen
- EIB stellt 100 Millionen Euro für Initiative bereit,
- Afreximbank weitere 100 Millionen Euro
- Erste EIB-Förderung über Partnerinstitute für Investitionen in Afrikas Gesundheitssysteme auf 5. UN-Konferenz über am wenigsten entwickelte Länder in Doha bekannt gegeben
Die Europäische Investitionsbank (EIB), die größte multilaterale Bank der Welt, und die Afreximbank, eine panafrikanische multilaterale Finanzierungsinstitution, bündeln ihre Kräfte, um Investitionen in die Gesundheits- und Arzneimittelversorgung in Afrika südlich der Sahara voranzutreiben. Damit wollen sie die Widerstandsfähigkeit des Gesundheitswesens auf dem Kontinent stärken.
Die 200 Millionen Euro schwere neue Initiative für Investitionen in Gesundheitsresilienz wurde heute von EIB-Vizepräsident Thomas Östros und dem Executive Vice President der Afreximbank Denys Denya auf der 5. Konferenz der Vereinten Nationen über die am wenigsten entwickelten Länder in Katars Hauptstadt Doha offiziell gestartet.
Die Afreximbank und die EIB stellen jeweils 100 Millionen Euro bereit. Die Gelder fließen in die Modernisierung und Erweiterung öffentlicher Gesundheitseinrichtungen und in die verstärkte Produktion sicherer, bezahlbarer und wirksamer Medikamente in Ländern südlich der Sahara. Die EIB fördert damit zum ersten Mal gezielt über Partnerinstitute Investitionen in das afrikanische Gesundheitswesen.
Die neue Initiative ist Teil der EU-Initiative Global Gateway und wurde von Gesundheits-, Finanz- und technischen Fachleuten der EIB und der Afreximbank entwickelt. Sie soll Investitionen mobilisieren, die entscheidend den Zugang zu Gesundheitsversorgung vor Ort verbessern und die Produktion von Medikamenten forcieren, die für die Bekämpfung tödlicher Krankheiten wie Krebs, HIV, Malaria und Tuberkulose unentbehrlich sind.
EIB-Vizepräsident Östros: „Als Mitglied des Teams Europa unterstützt die EIB entwicklungswirksame Gesundheitsinvestitionen auf der ganzen Welt. Die neue EIB-Afreximbank-Initiative bringt 200 Millionen Euro auf den Weg, um den Zugang zu Gesundheitsversorgung zu verbessern und die Arzneimittelherstellung vor Ort zu steigern. Dadurch stärkt sie die Widerstandsfähigkeit der Gesundheitssysteme in Afrika südlich der Sahara. Diese gezielte Finanzierungskooperation zwischen der EIB und dem führenden Finanzpartner Afreximbank zeigt, wie die Partnerschaft zwischen Europa und Afrika das Leben der Menschen verbessert und vorrangige Investitionen in die Gesundheit anschiebt.“
Afreximbanks Executive Vice President Denya: „Die Coronapandemie hat deutlich gezeigt: Der schlechte Zugang zu wirksamer Gesundheitsversorgung und zu bezahlbaren Medikamenten bedroht die Gesundheit von Millionen Menschen in Afrika wie nirgendwo sonst. Die Afreximbank freut sich deshalb, gemeinsam mit der EIB eine Kofinanzierungsfazilität aufzulegen, die 200 Millionen Euro für eine bessere und wirkungsvollere Antwort auf Gesundheitsprobleme südlich der Sahara bereitstellt. Die Fazilität baut auf unserer bisherigen erfolgreichen Zusammenarbeit auf, die Unternehmen, die unter den Coronafolgen leiden und sich dem Klimawandel stellen müssen, den Zugang zu Finanzierungen erleichtert.“
Besserer Zugang zu Gesundheitsversorgung überall in Afrika
Der zügige Ausbau einer bezahlbaren öffentlichen Gesundheitsversorgung ist in Afrika besonders wichtig, um die öffentliche Gesundheit zu stärken.
Die neue EIB-Afreximbank-Initiative fördert Neuinvestitionen in Gesundheitseinrichtungen, einschließlich Bau und Ausrüstung von Kliniken und Krankenhäusern, die für eine schnelle Behandlung übertragbarer Krankheiten, eine geringere Säuglingssterblichkeit und den leichteren Zugang zu öffentlicher Gesundheitsversorgung unverzichtbar sind.
Investitionen in eine stärkere Arzneimittelproduktion vor Ort
Bislang gibt es in den Ländern südlich der Sahara nur wenig Arzneimittelhersteller.
Die Initiative finanziert deshalb den Ausbau der lokalen Produktion hochwertiger Arzneimittel in Subsahara-Afrika. Damit soll dem chronischen Mangel an unentbehrlichen Medikamenten zur Bekämpfung von Krebs, HIV, Malaria und Tuberkulose entgegengewirkt und die medizinische Versorgung von Neugeborenen und Müttern verbessert werden.
Seit Beginn der Coronapandemie hat die EIB weltweit mehr als 12 Milliarden Euro für Gesundheitsinvestitionen vergeben, unter anderem für die Entwicklung, Herstellung und Verteilung von Impfstoffen, die Modernisierung von Krankenhäusern und die Verbesserung der medizinischen Ausbildung. In den letzten Jahren hat sie Investitionen in die Gesundheitsversorgung in Angola, Benin, Ghana, Marokko und Niger angestoßen und die Covid-Impfstoffinitiative COVAX in Afrika mitgetragen.
Die Afreximbank finanzierte die Afrika-Plattform für medizinisches Material (AMSP), die die gemeinsame Auftragsvergabe für persönliche Schutzausrüstungen ermöglichte und 2 Milliarden US-Dollar für die Beschaffung und Verteilung von Impfstoffen unter dem viel gepriesenen AVAT-Programm bereitstellte. Damit war die Afreximbank führend an einer wirksamen Antwort auf die Coronapandemie in Afrika beteiligt.
Hintergrundinformationen
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Die EIB vergibt langfristige Mittel für solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen.
Die EIB Global ist der neue Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirkungsvollere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierung. Sie arbeitet als Teil von Team Europa eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über unsere Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.
Die African Export Import Bank (Afreximbank) ist eine panafrikanische multilaterale Finanzierungsinstitution, die den inner- und außerafrikanischen Handel finanzieren und fördern soll. Die Afreximbank entwickelt innovative Finanzierungslösungen, die helfen, Afrikas Handel neu zu strukturieren, die Industrialisierung und den intraregionalen Handel zu beschleunigen und so das Wirtschaftswachstum in Afrika zu fördern.
In Krisenzeiten macht sie sich seit vielen Jahren für afrikanische Länder stark. Aus der im April 2020 eingerichteten „Pandemic Trade Impact Mitigation Facility“ (PATIMFA) hat die Bank bereits über 7 Milliarden US-Dollar ausgezahlt und damit den Mitgliedsländern geholfen, die finanziellen, wirtschaftlichen und gesundheitlichen Schocks der Coronapandemie zu bewältigen.