- Neues Gebäude des BioSense Institute ermöglicht Spitzenforschung in den Bereichen Biotechnologie und Landwirtschaft; Beitrag zu einer digitalen, wettbewerbsfähigen und produktiven serbischen Wirtschaft
- Finanzierung mit EU-Zuschuss von 14 Millionen Euro, einem Darlehen der EIB Global und Mitteln des serbischen Staates
- EIB hat seit 2005 im Westbalkan 415 Millionen Euro für Forschung, Entwicklung und Bildung bereitgestellt
Das BioSense Institute in Novi Sad hat heute offiziell ein neues Gebäude eröffnet. In innenstadtnaher Toplage bietet der Komplex auf fast 7 000 Quadratmetern modernste Einrichtungen für wissenschaftliche Forschung und Geschäftsideen. Das Gebäude gehört zur Universität von Novi Sad und verfügt über High-End-Labors und Arbeitsplätze für rund 250 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Bereich Biowissenschaften. In einem eigenen Bereich können Start-ups an innovativen Lösungen für die Landwirtschaft und die Biotechnologie arbeiten. Mit der hochmodernen Ausstattung stärkt das Forschungsinstitut sein wissenschaftliches Potenzial und entwickelt sich zu einem europäischen Exzellenzzentrum für Spitzenforschung auf internationalem Niveau.
Das 34 Millionen Euro teure Bauvorhaben wurde mit EU-Zuschüssen von 14 Millionen Euro aus dem ANTARES-Projekt, 20 Millionen Euro vom serbischen Staat und einem Darlehen der Europäischen Investitionsbank (EIB) über 18 Millionen Euro finanziert. An der Eröffnung nahmen die EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend Mariya Gabriel, die serbische Ministerpräsidentin Ana Brnabić, die Ministerinnen und Minister Tanja Miščević (europäische Integration), Jelena Begović (Wissenschaft, technologische Entwicklung und Innovation), Jelena Tanasković (Land-, Forst- und Wasserwirtschaft), Mihailo Jovanović (IT), Marko Blagojević (öffentliche Investitionen) und Branko Ružić (Bildung), der Präsident der Regierung der Autonomen Provinz Vojvodina Igor Mirović sowie Vertreterinnen und Vertreter der EU-Delegation in Serbien und der EIB Global teil.
EU-Kommissarin Mariya Gabriel: „Das BioSense Institute hat den Weg zum Exzellenzzentrum für Spitzentechnologien in Sachen nachhaltige Landwirtschaft und Ernährungssicherheit zusammen mit der EU eingeschlagen. Diese Partnerschaft ist eine Erfolgsgeschichte. Die EU hat dem BioSense Institute beim Aufbau seiner Kapazitäten und bei der Förderung modernster Wissenschaft in Serbien maßgeblich geholfen. Das Institut ist ein Produkt dieser Zusammenarbeit. Gemeinsam mit hervorragenden Partnern haben wir etwas aufgebaut, das lange Bestand haben wird und Serbien enger mit der EU verbindet.“
Mit seinen besonderen schwingungsdämpfenden Eigenschaften ist das Gebäude das erste seiner Art in Serbien. Es eignet sich für den Einsatz hochsensibler Geräte zur Entwicklung von Sensoren und Mikro- und Nanotechnologien.
Felicitas Riedl, Leiterin der Abteilung Innovation und Wettbewerbsfähigkeit der EIB: „Als EU-Bank arbeitet die EIB schon seit vielen Jahren mit Serbien zusammen. Deshalb ist die EIB Global gerne bei der Einrichtung eines so dynamischen, modernen Umfelds dabei, das die Innovation Community im Land und in der gesamten Region beflügelt. Mit seinen neuen Anlagen wie dem modernen Reinraum kann das Institut erstklassige Talente anziehen, und zwar nicht nur aus Serbien, sondern aus der ganzen Welt. Denn in Novi Sad haben sie die einzigartige Chance, nachhaltige, digitale Lösungen für die Landwirtschaft und die Biowissenschaften zu entwickeln. Und die brauchen wir, um den Klimawandel und die Ressourcen- und Nahrungsmittelknappheit in den Griff zu bekommen. Das entspricht genau den Investitionsprioritäten der EIB Global.“
Serbiens Ministerpräsidentin Ana Brnabić: „Die digitale Landwirtschaft setzt auf Synergien von Technologie und Landwirtschaft. Angesichts der Klimaherausforderungen brauchen wir diese Synergien. Denn nur so kann die Landwirtschaft nachhaltiger werden und bessere Ergebnisse erzielen. Und wir, als Land, können zusammen mit der Wissenschaft und wissenschaftlichen Instituten unseren Landwirtinnen und Landwirten helfen, in Zukunft wettbewerbsfähig zu sein.“
Vladimir Crnojević, Direktor des BioSense Institute: „Das Gebäude gehört zu den technologisch komplexesten in Serbien und ist das erste Gebäude in Europa mit dieser integrierten Schwingungsdämpfung. Mit unseren Labors für Spitzenforschung schlagen wir heute ein neues Kapitel in Sachen Mikro- und Nanoelektronik auf. Und wir haben ein großes Rechenzentrum, das künstliche Intelligenz, Satellitenbilder, Bioinformatik und alle anderen künftigen Anforderungen unterstützt.“
Durch das ANTARES-Projekt konnte das BioSense Institute sein Team von ursprünglich 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf über 140 vergrößern. Davon haben mehr als 50 promoviert. Aus ANTARES-Mitteln wurden bereits 37 neue Stellen finanziert. Bis zum Ende des Projekts sollen 15 weitere hinzukommen. Über das Projekt hat das Institut seine wissenschaftliche Kapazität erheblich gestärkt und dadurch 36 neue Horizont-Projekte, 22 internationale Vorhaben, neun Industrieprojekte und 38 nationale Projekte gewonnen. Das bedeutet Einnahmen von insgesamt rund 20,5 Millionen Euro. Die EU hat die Forschung und Entwicklung in Serbien im Rahmen von Ausschreibungen für Forschungszuschüsse bereits mit 90 Millionen Euro unterstützt.
Die EIB investiert weltweit in Bildung, Forschung und Innovation, um die Kapazität und die Qualität der Bildungssysteme zu verbessern. Insgesamt 51 Milliarden Euro hat sie für diesen Sektor bereitgestellt. Seit 2005 vergab sie im Westbalkan 415 Millionen Euro für Forschungs-, Entwicklungs- und Bildungsprojekte und förderte damit den Bau, die Sanierung und die Digitalisierung von Bildungs- und Wissenschaftseinrichtungen. Mit dem Geld unterstützte sie auch den Bau der Wissenschafts- und Technologieparks in Niš, Belgrad und Novi Sad sowie das Gebäude des BioSense Institute.
Hintergrundinformationen
Die EIB und die EIB Global
Die Europäische Investitionsbank (EIB) unterstützt Projekte in vier vorrangigen Bereichen: Infrastruktur, Innovation, Klima und Umwelt sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Die EIB Global ist der Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierungen sowie ein zentraler Partner bei Global Gateway. Bis Ende 2027 wollen wir Investitionen von 100 Milliarden Euro mobilisieren, rund ein Drittel des Gesamtvolumens von Global Gateway. Die EIB Global arbeitet als Teil von Team Europa eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.
Die EIB ist seit 1977 in Serbien tätig und vergibt landesweit Finanzierungen für wichtige Infrastrukturprojekte sowie für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die Industrie, den Dienstleistungssektor und Gebietskörperschaften. Seither hat sie dort Investitionen von über 7,2 Milliarden Euro zur Förderung von KMU und zur Modernisierung der Verkehrs-, Bildungs-, Gesundheits- und Versorgungsinfrastruktur auf den Weg gebracht.
Die EIB ist einer der größten internationalen Geldgeber im Westbalkan. Seit 2009 hat die Bank in der Region Projekte im Volumen von 10,3 Milliarden Euro finanziert.