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Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat die Ergebnisse ihrer Klimaumfrage für Lateinamerika und die Karibik veröffentlicht. Befragt wurden im Mai 2023 mehr als 10 500 Menschen aus 13 Ländern der Region[1], darunter 1 000 Costa Ricanerinnen und Costa Ricaner. Die Umfrage soll Aufschluss darüber geben, wie die Menschen den Klimawandel wahrnehmen, wie er sich auf sie auswirkt und welche Maßnahmen sie von den Regierungen erwarten.

Wichtigste Ergebnisse

  • 94 Prozent der Befragten in Costa Rica glauben, dass sich der Klimawandel auf ihren Alltag auswirkt
  • 92 Prozent befürworten strengere staatliche Maßnahmen, die die Menschen zu klimafreundlichem Verhalten zwingen
  • 76 Prozent geben an, dass der Klimawandel ihr Einkommen oder ihre Existenzgrundlage beeinträchtigt
  • 43 Prozent der Befragten gehen davon aus, klimabedingt in eine andere Region oder ein anderes Land umziehen zu müssen
  • 80 Prozent sind der Meinung, dass wir verstärkt in erneuerbare Energien investieren sollten

Die EIB-Umfrage zeigt, dass Klimawandel und Umweltzerstörung nun neben Gewalt und Kriminalität, Armut, Arbeitslosigkeit und sozialen Ungleichheiten zu den größten Herausforderungen Costa Ricas gehören. Generell leugnen relativ wenige Menschen in Lateinamerika den Klimawandel; pro Land sind es im Schnitt 5 Prozent der Bevölkerung (in Costa Rica sind es unter 2 Prozent). 83 Prozent der Costa Ricanerinnen und Costa Ricaner sind überzeugt, dass der Mensch der Hauptverursacher des Klimawandels ist, etwa durch das Verbrennen fossiler Energieträger. Dieses Bewusstsein ist entscheidend, um die Bevölkerung für politische Maßnahmen zu gewinnen, die die Treibhausgasemissionen senken.

Auswirkungen auf den Alltag

94 Prozent der Befragten in Costa Rica spüren die Auswirkungen des Klimawandels im Alltag, davon 64 Prozent „sehr stark“. Dieser Prozentsatz ist in allen an der Umfrage teilnehmenden Ländern enorm hoch und reicht von 84 Prozent in Uruguay bis 96 Prozent in El Salvador. Er spiegelt die spürbaren Folgen extremer Wetterereignisse und der Umweltzerstörung wider. So waren etwa 42 Prozent der Costa Ricanerinnen und Costa Ricaner bereits mit Wasserknappheit konfrontiert (wie Wassermangel und Konflikte um Wasserressourcen). Zudem geben 76 Prozent an, dass der Klimawandel ihr Einkommen oder ihre Existenzgrundlage beeinträchtigt. Diese Auffassung teilt in allen Ländern die Mehrheit der Befragten, von 58 Prozent in Uruguay bis 77 Prozent in Peru.

Sorge wegen klimabedingter Migration

Auffallend ist, dass mehr als 40 Prozent der Befragten in Costa Rica glauben, klimabedingt in eine andere Region oder ein anderes Land ziehen zu müssen. In 9 der 13 teilnehmenden Länder ist mehr als die Hälfte der Bevölkerung dieser Ansicht (von 50 Prozent in Argentinien bis 61 Prozent in Ecuador).

Breite Befürwortung staatlicher Maßnahmen

92 Prozent der Menschen in Costa Rica sind für strengere staatliche Maßnahmen gegen den Klimawandel. Dies befürwortet die überwiegende Mehrheit in der Region, von 83 Prozent in Argentinien und Brasilien bis zu beeindruckenden 95 Prozent in Peru. Darin zeigt sich ihre Bereitschaft, Änderungen in der Politik und im Lebensstil im Interesse einer langfristigen ökologischen Nachhaltigkeit zu akzeptieren.
89 Prozent der Costa Ricanerinnen und Costa Ricaner sind der Ansicht, dass die Regierung den Fokus auf Umweltschutz und nachhaltiges Wachstum legen sollte statt auf Wirtschaftswachstum um jeden Preis.

Maßnahmen gegen den Klimawandel und seine Folgen sowie zum Schutz der Umwelt stehen die Menschen in Costa Rica positiv gegenüber. 84 Prozent sind überzeugt, dass solche Maßnahmen ihren Alltag verbessern, etwa weil sie Lebensmittel und Gesundheitsdienste leichter zugänglich machen. Das sind mehr als der lateinamerikanische Durchschnitt (76 Prozent).

Ebenso glauben 80 Prozent der Costa Ricanerinnen und Costa Ricaner, dass diese Maßnahmen ihrem Land Wirtschaftswachstum und Wohlstand bescheren werden; 76 Prozent sind überzeugt, dass dadurch mehr Arbeitsplätze entstehen als vernichtet werden.

Zukunftsorientierte Energieentscheidungen

Laut 80 Prozent der Befragten in Costa Rica sollte das Land eher in erneuerbare Energien investieren als in fossile Brennstoffe oder andere umweltschädliche Energieträger. 53 Prozent würden regenerative Großanlagen wie Wasser-, Wind-, Solar- oder Erdwärmekraftwerke bevorzugen, 27 Prozent wären dagegen eher für kleinere Anlagen wie Solarmodule auf Dächern oder kleine Wasserkraftwerke. Die Präferenz für Investitionen in erneuerbare Energien zeigt, dass sich die Menschen in Costa Rica immer mehr bewusst sind, wie wichtig Nachhaltigkeit und saubere Energie für die Bekämpfung des Klimawandels sind.

Ricardo Mourinho Félix, EIB-Vizepräsident mit Aufsicht über die Finanzierungen in Lateinamerika und der Karibik sowie Wirtschaftsforschung:

„Die EIB-Klimaumfrage reflektiert das wachsende Bewusstsein und die zunehmende Sorge der Menschen in Costa Rica sowie in ganz Lateinamerika und der Karibik in Bezug auf die Gefahren des Klimawandels. Über die EIB Global wollen wir Partnerschaften mit Regierungen, Städten und Unternehmen in Costa Rica aufbauen, um den Klimaschutz vor Ort mit grünen und klimaresilienten Investitionen zu unterstützen. Wir fordern potenzielle Kunden auf, sich an unser Büro in Bogotá zu wenden.“

Ambroise Fayolle, EIB-Vizepräsident mit Aufsicht über Klimafinanzierungen:

„Die Ergebnisse der EIB-Klimaumfrage in Lateinamerika und der Karibik unterstreichen das starke Bewusstsein der Öffentlichkeit, dass die grüne Wende das Wirtschaftswachstum vorantreiben kann. Die EIB ist fest entschlossen, der Region dabei zu helfen, die grüne Wende zu beschleunigen und klimaresilienter zu werden.“


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Die EIB

Die Europäische Investitionsbank ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Die EIB vergibt langfristige Mittel für solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen. Mit ihrer wirtschaftlichen und technischen Erfahrung und Kompetenz hilft sie, hochwertige Projekte zu entwickeln und zu prüfen. Als Bank der EU mit AAA-Rating bieten wir attraktive Kredite zu günstigen Zinsen und mit Laufzeiten, die auf die Projekte abgestimmt sind. Über unsere Partnerschaften mit der EU und anderen Gebern stellen wir auch Zuschüsse bereit, damit unsere Projekte noch mehr Wirkung entfalten.

Die EIB Global in Costa Rica

Die EIB ist der weltweit größte multilaterale Darlehensgeber. 2022 vergab sie über die EIB Global rund 10,8 Milliarden Euro für Projekte außerhalb der Europäischen Union. Die EIB Global wurde im gleichen Jahr als Geschäftsbereich für die Aktivitäten außerhalb der EU eingerichtet. Seit Aufnahme ihrer Arbeit in Costa Rica im Jahr 1993 hat die Bank über 96 Millionen Euro zu günstigen Konditionen bereitgestellt, um die Lebensqualität im Land zu verbessern.

Die EIB Global in Lateinamerika

Die EIB Global unterstützt Projekte in Lateinamerika seit 2022 mit langfristigen, günstigen Finanzierungen und stellt durch technische Hilfe sicher, dass die Projekte eine positive Wirkung auf Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt haben. Die EIB ist seit 1993 in Lateinamerika aktiv und hat rund 13 Milliarden Euro für mehr als 150 Projekte in 15 Ländern der Region vergeben.

Die Global-Gateway-Initiative

Die EIB Global ist ein zentraler Partner bei Global Gateway – einer EU-Initiative für Projekte, die die globale und regionale Konnektivität in den Bereichen Digitales, Klima, Verkehr, Gesundheit, Energie und Bildung verbessern. Investitionen in Konnektivität gehören zur DNA der EIB Global. Dabei schöpft sie aus der 65-jährigen Erfahrung der Bank in diesem Bereich. Seite an Seite mit unseren Partnern, anderen EU-Institutionen und EU-Ländern wollen wir bis Ende 2027 Investitionen von 100 Milliarden Euro mobilisieren – rund ein Drittel des Gesamtvolumens von Global Gateway. Davon sollen auch Costa Rica und das übrige Lateinamerika profitieren.

BVA

BVA ist ein internationales Marktforschungsunternehmen mit Fokus auf Consumer Insights und Datenanalyse. BVA arbeitet mit verschiedenen Organisationen zusammen und liefert umfassende Marktforschungs- und Umfrageergebnisse.


[1] Argentinien, Brasilien, Chile, Costa Rica, Dominikanische Republik, Ecuador, El Salvador, Kolumbien, Mexiko, Panama, Paraguay, Peru und Uruguay.