- Kredit ist Teil der bislang größten EIB-Finanzierung für Kroatien, die 900 Mio. Euro für die Bahn vorsieht
- EIB-Förderung ermöglicht Investitionen von 2,6 Mrd. Euro in neue Züge und ein modernes Schienennetz
- Projekt soll Umstieg auf einen sauberen Verkehr erleichtern
Im Rahmen ihres bislang größten Rahmendarlehens in Kroatien hat die Europäische Investitionsbank (EIB) mit dem kroatischen Finanzministerium einen Kredit über 400 Millionen Euro unterzeichnet. Mit dem Geld will das Land sein Schienennetz modernisieren und neue Züge anschaffen.
Der langfristige Kredit zu günstigen Konditionen ist die erste Tranche einer bereits genehmigten Gesamtfinanzierung von 900 Millionen Euro. Zusammen mit EU-Zuschüssen wird er einen nachhaltigen Verkehr in Kroatien fördern und den Umstieg von der Straße auf die Schiene voranbringen – für mehr Sicherheit, weniger Staus, sauberere Luft und weniger CO2-Emissionen.
Die EIB-Mittel fließen in die Sanierung, Modernisierung, Erweiterung und Verbesserung des Schienennetzes und des Fahrzeugbestands. Insgesamt will Kroatien rund 2,6 Milliarden Euro in die Bahn investieren, um den Menschen im Land sicherere, schnellere, effizientere und grünere Verkehrsangebote zu machen.
Mit dieser ersten sektorbezogenen Finanzierung für Kroatien fördert die EIB smarte, nachhaltige und sichere Verkehrslösungen und eine bessere Konnektivität, im Sinne ihrer Ziele für ein ausgewogenes Wachstum und die regionale Integration.
EIB-Vizepräsidentin Teresa Czerwińska: „Der heute unterzeichnete Kredit ist ein wichtiger Meilenstein in unserer erfolgreichen Partnerschaft mit Kroatien. Es ist die bislang größte EIB-Finanzierung für das Land, in dem wir seit 1977 aktiv sind. Ich freue mich sehr, dass wir Kroatien bei der doppelten Herausforderung der Dekarbonisierung und Digitalisierung des Verkehrs helfen können. Die Eisenbahn zählt zu den sichersten und emissionsärmsten Verkehrsmitteln. Deshalb unterstützen wir Kroatien bei seinen ehrgeizigen Plänen für eine moderne Bahn. Das ist gut für die Menschen, die Unternehmen und die Umwelt und passt zu unseren gemeinsamen EU-Zielen für eine grünere und sicherere Zukunft.“
Oleg Butković, stellvertretender Premierminister Kroatiens und Minister für Meeresfragen, Verkehr und Infrastruktur: „Dies ist ein weiterer Beitrag zur guten Zusammenarbeit unseres Ministeriums mit der EIB. Mit dem Kredit können wir weiter in die Bahninfrastruktur investieren und das lokale und regionale Schienennetz erneuern und ausbauen – jene Teile des Netzes, die wir nicht mit EU-Zuschüssen finanzieren können. Das ist extrem wichtig für uns und zeigt, dass unser Ministerium und die Regierung entschlossen sind, weiter massiv in das gesamte Bahnsystem zu investieren. Dafür erwarten wir in den nächsten zehn Jahren hohe Investitionen aus allen verfügbaren Quellen.“
Marko Primorac, Finanzminister der Republik Kroatien: „Die Finanzierung stellt eine beträchtliche Summe dar, mit der die Europäische Investitionsbank die Erneuerung des Schienennetzes in Kroatien unterstützt. Sie ist Teil der Gesamtfinanzierung für das Projekt, die derzeit auf 2,6 Milliarden Euro veranschlagt wird. Zu den sonstigen Quellen zählen EU-Mittel und Eigenmittel. Die Zahlen unterstreichen den starken Willen unserer Regierung, in die Schieneninfrastruktur und das Verkehrssystem des Landes zu investieren. Sie zeigen auch die Leistungskraft der EIB bei der Kofinanzierung von EU-Projekten und bestätigen unsere hervorragende und erfolgreiche Zusammenarbeit. Im Ergebnis hat die EIB seit 2001 in Kroatien 7,7 Milliarden Euro im öffentlichen und privaten Sektor investiert.“
Gemäß der Vereinbarung wird die staatliche Bahninfrastrukturgesellschaft HŽI Projekte zur Sanierung und Modernisierung des Schienennetzes durchführen; die für den Personenverkehr zuständige HŽPP soll neue Züge anschaffen. Beide Gesellschaften unterstehen dabei der Aufsicht des Ministeriums für Meeresfragen, Verkehr und Infrastruktur.
Die EIB hat das Ministerium im Rahmen der EU-Initiative JASPERS technisch und finanziell bei der Vorbereitung der Bahnprojekte beraten und wird mit ihrem Know-how auch die erfolgreiche Umsetzung der Projekte unterstützen.
Hintergrundinformationen
EIB
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Sie vergibt Mittel für solide Investitionen, die zu den Kernzielen der EU beitragen. EIB-Projekte stärken die Wettbewerbsfähigkeit, eine nachhaltige Entwicklung und den sozialen und territorialen Zusammenhalt. Sie fördern Innovationen und beschleunigen den Übergang zur Klimaneutralität.
Die EIB-Gruppe, zu der auch der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört, unterzeichnete 2023 neue Finanzierungen von insgesamt 88 Milliarden Euro für über 900 Projekte. Diese Mittel werden voraussichtlich Investitionen von rund 320 Milliarden Euro anschieben, 400 000 Unternehmen erreichen und 5,4 Millionen Arbeitsplätze schaffen oder sichern.
Alle Projekte, die die EIB-Gruppe finanziert, entsprechen dem Pariser Klimaabkommen. Die EIB-Gruppe fördert keine Investitionen in fossile Brennstoffe. In ihrem Klimabank-Fahrplan hat sie zugesagt, in den zehn Jahren bis 2030 ca. 1 Billion Euro für das Klima und ökologische Nachhaltigkeit zu mobilisieren, und sie ist auf gutem Weg dorthin. Über die Hälfte ihrer jährlichen Finanzierungen ist für Projekte bestimmt, die direkt zur Eindämmung des Klimawandels, zur Anpassung an seine Folgen und zu einer gesünderen Umwelt beitragen.
In der EU fließt etwa die Hälfte der EIB-Mittel in Kohäsionsregionen, wo das Pro-Kopf-Einkommen niedriger ist. Dies unterstreicht den Willen der Bank, ein gerechtes Wachstum zu fördern und die Lebensstandards anzugleichen.