- EIB unterzeichnete neue Finanzierungen von 254 Mio. Euro, EIF stellte Garantien von 39 Mio. Euro
- Mittel der EIB-Gruppe kamen 2023 in der Slowakei 706 kleinen Unternehmen zugute und sicherten mehr als 23 000 Arbeitsplätze
Die Europäische Investitionsbank-Gruppe (EIB-Gruppe), bestehend aus der Europäischen Investitionsbank (EIB) und ihrer Tochtergesellschaft, dem Europäischen Investitionsfonds (EIF), stellte 2023 für die slowakische Wirtschaft 293 Millionen Euro über Kredite und Garantien bereit.
Die EIB unterzeichnete neue Kredite von 254 Millionen Euro, und der EIF sagte rund 39 Millionen Euro für vier Garantieoperationen zu. Davon profitierten insgesamt 706 Unternehmen; es wurden 23 000 Arbeitsplätze gesichert.
EIB-Vizepräsident Kyriacos Kakouris: „Mit unserem Engagement für eine nachhaltige Stadtentwicklung, erneuerbare Energien sowie kleine und mittelgroße Unternehmen helfen wir der Slowakei beim Übergang in eine grünere Zukunft mit mehr Wohlstand. Wir haben nicht nur finanzielle, sondern auch beratende und technische Unterstützung geleistet, die den Bedürfnissen und Herausforderungen gerecht wird und nachhaltig wirkt. Die EIB-Gruppe wird auch in Zukunft grüne Investitionen in Schlüsselbereichen wie Schienensektor, Infrastruktur und Energie fördern und den kleinen und mittelgroßen Firmen finanziell zur Seite stehen.“
2023 vergab die EIB unter anderem Mittel für Energie, Stadtentwicklung, Dienstleistungen sowie für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und mittelgroße Firmen, sogenannte Midcaps. Rund 85 Prozent der Gesamtfinanzierungen in diesen Sektoren flossen in weniger entwickelte Regionen – ein Beleg für das Engagement der EU-Bank für wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt.
Die Bank der EU stellte der Stadt Banská Bystrica für die nachhaltige Stadtentwicklung ein Rahmendarlehen von 19,5 Millionen Euro bereit, das EU-Mittel ergänzt. Mit dem Geld sollen Infrastruktur und Dienstleistungen modernisiert werden. Der Fokus liegt dabei auf Investitionen in öffentliche Räume, Grünflächen, aktive Mobilität (Fahrradwege), öffentliche Beleuchtung und Energieeffizienz.
Im Rahmen von drei regionalen Vorhaben zur alternativen Energieerzeugung, die von Privatunternehmen durchgeführt werden und die Installation von Dachsolaranlagen auf Lagerhäusern betreffen, wurden rund 44,5 Millionen Euro für die Slowakei bereitgestellt. Diese Projekte stehen in Einklang mit dem Engagement der EIB für REPowerEU. Mit diesem Instrument will die EU ihre Energiesicherheit erhöhen und ihre Abhängigkeit von Öl- und Gasimporten verringern.
Weitere Unterstützung für Unternehmen
2023 vergab die EIB Durchleitungsdarlehen an drei in der Slowakei tätige Bankengruppen. Die Institute leiteten die EIB-Mittel zu günstigen Konditionen an KMU und Kommunen weiter, um lokale Infrastruktur, Klimaschutz, Energie, Entwicklung und Innovation zu fördern. Über eine Finanzierungsvereinbarung mit der Všeobecná úverová banka (VÚB) stellte die EIB zusätzliche 50 Millionen Euro für KMU, Midcap-Unternehmen und kleinere öffentliche Projekte zur Verfügung. Außerdem unterzeichnete sie mit der SG Equipment Finance Czech Republic (SGEF CZ), der Leasingtochter der Société Générale, ein Durchleitungsdarlehen über 200 Millionen Euro. Davon sind 40 Millionen Euro für neue Investitionen slowakischer Unternehmen bestimmt. Der größten Bank der Slowakei, der Slovenská sporiteľňa (SLSP), sagte die EIB 100 Millionen Euro für neue KMU- und Midcap-Finanzierungen zu. Der Großteil der Kredite an slowakische Finanzintermediäre dürfte EU-Kohäsionsgebieten zugutekommen, neben dem Klimaschutz eine zentrale Priorität der EIB.
In den letzten fünf Jahren hat die EIB-Gruppe insgesamt 1,25 Milliarden Euro in der Slowakei investiert, im Schnitt jährlich 250 Millionen Euro. Die EIB-Finanzierungen kamen 2023 rund 480 slowakischen KMU und Midcap-Unternehmen zugute und sicherten nahezu 17 000 Arbeitsplätze.
Der EIF gehört zur Europäischen Investitionsbank-Gruppe. Er vergibt Risikofinanzierungen an Finanzintermediäre, um KMU und Midcap-Unternehmen sowie Innovationen in Europa zu fördern. Sein Angebot umfasst Risiko- und Wachstumskapital, Garantien und Mikrofinanzprodukte, die genau auf dieses Marktsegment zugeschnitten sind. Der EIF trägt zu wichtigen Zielen der EU bei wie Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum, Innovation und Digitalisierung, soziale Wirkung, Kompetenzen und Humankapital, Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit.
In den letzten fünf Jahren hat er in der Slowakei 401 Millionen Euro bereitgestellt, die voraussichtlich Investitionen von rund 1,35 Milliarden Euro anstoßen werden. 2023 sagte er slowakischen Unternehmen 39 Millionen Euro zu, die weitere 404 Millionen Euro mobilisieren dürften. Die Operationen des EIF im Jahr 2023 kamen rund 226 slowakischen Unternehmen zugute und sicherten etwa 6 300 Arbeitsplätze. Insgesamt trug die EIB-Gruppe so zur Sicherung von 23 291 Arbeitsplätzen bei.
Beratungsangebot der EIB in der Slowakei
Die EIB bietet vielfältige Beratungsleistungen in allen Phasen des Projektzyklus und darüber hinaus. Mit maßgeschneiderter technischer und finanzieller Beratung hilft sie ihren Partnern, nachhaltige Investitionsvorhaben auf den Weg zu bringen. In der Slowakei tut sie dies vor allem über die Gemeinsame Hilfe bei der Unterstützung von Projekten in europäischen Regionen (JASPERS) und das Europäische Finanzierungsinstrument für nachhaltige Energieprojekte von Städten und Regionen (ELENA). 2023 leistete die EIB in der Slowakei damit erneut wertvolle Hilfe beim Kapazitätsaufbau.
JASPERS allein hat seit 2006 Investitionen von über 18 Milliarden Euro angestoßen. Insgesamt schloss JASPERS 131 Aufträge ab. Sie betrafen primär den Verkehrssektor – Schienenwege, Straßen und Autobahnen, nachhaltige städtische Mobilität, Binnenschifffahrt – sowie Hilfe bei der strategischen Planung auf nationaler, regionaler und städtischer Ebene. Unterstützt wurden Projekte in den Bereichen Verkehr, Wasser, Energie, Energieeffizienz, Umwelt, Forschung und Entwicklung sowie multisektorale Programme und die Umsetzung des Fonds für einen gerechten Übergang (Just Transition Fund, JTF). Im Verkehrssektor leistete JASPERS weiter beratende Unterstützung bei der Vorbereitung des strategisch wichtigen D3-Autobahnprojekts und anderer nationaler Straßenvorhaben sowie bei einem landesweiten Technische-Hilfe-Projekt zur Erhöhung der Straßenverkehrssicherheit. Ein weiterer Auftrag betraf die slowakische Machbarkeitsstudie für den Ausbau des Hochgeschwindigkeits-Schienennetzes der Visegrád-Staaten und die Verbesserung der Grenzübergänge im Dreiländereck Slowakei-Ungarn-Ukraine. Durch Beratung bei der Ermittlung, Vorbereitung und Prüfung von Projekten trug JASPERS 2023 auch zur Umsetzung des JTF bei: Ein neuer Auftrag betrifft etwa die Nutzung von Erdwärme für das Fernwärmenetz der Region Košice. Der Fokus liegt hier primär auf der Unterstützung bei der Projektvorbereitung.
Im vergangenen Jahr hat die EIB Beratungsaufträge für die Stadt Bratislava und die Region Košice übernommen. In Bratislava sollen die organisatorischen Kapazitäten der städtischen Wohnungsbaubehörde gestärkt werden. Die Beratung umfasst die Festlegung eines effizienten institutionellen, organisatorischen und finanziellen Modells sowie die Ermittlung von Projekten für den kommunalen Mietwohnungsbau, die anschließend umgesetzt werden. In der Region Košice hilft die EIB kleinen Kommunen, ein Programm für wasserwirtschaftliche Investitionen auf die Beine zu stellen.
EIB-Investitionsumfrage
Neben den Jahresergebnissen veröffentlicht die EIB heute auch die Ergebnisse ihrer jährlichen Investitionsumfrage. Weltweit wurden mehr als 13 000 Unternehmen zum Investitionsklima befragt, wobei der Fokus auf Beschäftigung, Digitalisierung und Klimafragen lag. Die Umfrage zeigt, dass die slowakischen Unternehmen den Übergang zu strengeren Klimastandards und -vorschriften anders wahrnehmen als der EU-Durchschnitt: Nur 13 Prozent sehen darin eine Chance, gegenüber 29 Prozent in der EU. Für 46 Prozent der slowakischen Unternehmen bergen sie ein Risiko. Dies verdeutlicht, dass sich regionale Bedenken nur mit maßgeschneiderten Strategien ausräumen lassen.
Hintergrundinformationen
Die EIB ist seit 1992 in der Slowakei tätig und hat bislang mehr als 10 Milliarden Euro für Projekte vergeben, die die Wirtschaft des Landes fördern. Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Sie vergibt Mittel für solide Investitionen, die zu den Kernzielen der EU beitragen. Die EIB-Projekte stärken die Wettbewerbsfähigkeit, eine nachhaltige Entwicklung und den sozialen und territorialen Zusammenhalt. Sie fördern Innovationen und beschleunigen den Übergang zur Klimaneutralität.
Die EIB-Gruppe, zu der auch der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört, unterzeichnete 2023 neue Finanzierungen von insgesamt 88 Milliarden Euro für über 900 Projekte. Diese Mittel werden voraussichtlich Investitionen von rund 320 Milliarden Euro anschieben, 400 000 Unternehmen erreichen und 5,4 Millionen Arbeitsplätze schaffen oder sichern.
Alle Projekte, die die EIB-Gruppe finanziert, entsprechen dem Pariser Klimaabkommen. Die EIB-Gruppe fördert keine Investitionen in fossile Brennstoffe. In unserem Klimabank-Fahrplan haben wir zugesagt, in den zehn Jahren bis 2030 ca. 1 Billion Euro für das Klima und ökologische Nachhaltigkeit zu mobilisieren, und wir sind auf gutem Weg dorthin. Über die Hälfte unserer jährlichen Finanzierungen ist für Projekte bestimmt, die direkt zur Eindämmung des Klimawandels, zur Anpassung an seine Folgen und zu einer gesünderen Umwelt beitragen.
In der EU fließt etwa die Hälfte der EIB-Mittel in Kohäsionsregionen, wo das Pro-Kopf-Einkommen niedriger ist. Dies unterstreicht den Willen der Bank, ein gerechtes Wachstum zu fördern und die Lebensstandards anzugleichen.