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  • EIB Global vergibt unter Global Gateway 36 Mio. Euro für den Bau des Windparks Vlašić nahe Travnik
  • Projekt soll die Energieversorgung stärken und die Stromerzeugung aus Erneuerbaren in Bosnien und Herzegowina erhöhen
  • Weitere 21 Mio. Euro kommen als EU-Zuschüsse aus dem Investitionsrahmen für den westlichen Balkan

Die EIB Global, der Geschäftsbereich der Europäischen Investitionsbank (EIB) für das Geschäft außerhalb der EU, hat mit dem öffentlichen Unternehmen Elektroprivreda Bosne i Hercegovine ein Darlehen über 36 Millionen Euro für den Bau eines 50-Megawatt-Windparks in Bosnien und Herzegowina unterzeichnet. Der Windpark soll auf dem Hochplateau des Vlašić-Massivs etwa 15 Kilometer nordwestlich von Travnik entstehen. Das Darlehen kommt zu den Zuschüssen von 21 Millionen Euro hinzu, die die EU im Dezember 2023 aus dem Investitionsrahmen für den westlichen Balkan (WBIF) bewilligte.

Entsprechend der nationalen Strategie für erneuerbare Energie ist ein Windpark mit 18 Windkraftanlagen geplant, der nach Anschluss an das nationale Stromnetz jährlich 115 Gigawatt Strom erzeugen soll. Das entspricht dem Energiebedarf von 20 000 Haushalten und soll pro Jahr 140 000 Tonnen CO2 einsparen. Damit hilft das Projekt dem Land bei seinen Zielen für erneuerbare Energien und verringert seine Abhängigkeit von der Kohle. Es unterstützt auch den Übergang zu einer CO2-armen Wirtschaft und fördert eine nachhaltige Entwicklung.

EIB-Vizepräsident Kyriacos Kakouris: „Diese strategische Investition zeigt, dass die EIB als Klimabank der EU ihr finanzielles und technisches Engagement für die grüne Wende in Bosnien und Herzegowina und im übrigen Westbalkan entschlossen ausbaut. Sie unterstützt die Energie- und Klimaziele des Landes und fördert eine robuste Wirtschaftsentwicklung, die eine stabile Energieversorgung sichert und Beschäftigung schafft. Die EIB Global ist als führender Geldgeber für die Energiewende und Klimaprojekte für alle Länder und Regionen da, damit der Übergang gerecht und nachhaltig gelingt.“

Mit Blick auf seine Zusagen für die Grüne Agenda hat Bosnien und Herzegowina bereits begonnen, in Erneuerbare zu investieren – für den Kampf gegen den Klimawandel, saubere Luft und mehr Wirtschaftswachstum. 

Srđan Amidžić, Finanzminister von Bosnien und Herzegowina: „Projekte dieser Art sind wichtig, nicht nur, weil der Klimawandel sich verschärft, sondern auch, weil sie uns allen etwas bringen. Solche Projekte sind gut für das ganze Land. Deshalb hoffe ich, dass noch viele weitere folgen werden, vor allem mit der Hilfe unserer Partner bei der Entwicklung und bei Investitionen in allen Regionen von Bosnien und Herzegowina. Wir müssen an diesen und ähnlichen Themen dranbleiben und erneuerbare Energien auch stärker in das öffentliche Bewusstsein rücken.“

Der Windpark Vlašić mit einem veranschlagten Investitionsvolumen von über 91 Millionen Euro fällt unter die Leitinitiative 4 – erneuerbare Energien – des Wirtschafts- und Investitionsplans der EU für den Westbalkan. Insgesamt 21 Millionen Euro stellt die EU an Zuschüssen für den Bau bereit. Bosnien und Herzegowina trägt selbst 16,7 Millionen Euro, die deutsche Förderbank KfW gibt ein Kredit von 16,5 Millionen Euro.

EU-Botschafter Johann Sattler: „Ich freue mich, dass sich die EU mit Zuschüssen von 21 Millionen Euro am Bau des Windparks auf dem Vlašić-Massiv beteiligen kann. Gemeinsam mit unseren Partnern wollen wir Bosnien und Herzegowina helfen, seine klimatischen und geografischen Vorteile zu nutzen, um beim Übergang zu einer CO2-armen Wirtschaft voranzukommen – weg von der Kohle und hin zu einer nachhaltigen Entwicklung. Die Europäische Union ist bereit, Bosnien und Herzegowina mit finanziellen Mitteln und Know-how bei der Energiewende zu unterstützen, über die Grüne Agenda für den Westbalkan, den Wirtschafts- und Investitionsplan und den neuen Wachstumsplan für den Westbalkan. Der Übergang zu grüner Energie ist ein Schlüssel zu mehr Lebensqualität in Bosnien und Herzegowina und entscheidend auf dem Weg in die EU.“

Für die Entwicklung des Projekts hat die EIB auch rund 300 000 Euro als Zuschüsse für technische Hilfe unter ihrer Initiative zur Stärkung der wirtschaftlichen Resilienz bereitgestellt. Mit der Initiative unterstützt sie ein stabiles und gerechtes Wachstum im Westbalkan. Das Projekt soll in Zusammenarbeit mit der KfW unter der Mutual-Reliance-Initiative realisiert werden, unter der die Partner ihre finanzielle Kraft und Kompetenzen bündeln.

Hintergrundinformationen

Die EIB und die EIB Global

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Sie vergibt Mittel für solide Investitionen, die zu den Kernzielen der EU beitragen. Sie unterstützt Projekte in vier vorrangigen Bereichen: Infrastruktur, Innovation, Klima und Umwelt sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Die EIB Global ist der Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierungen sowie ein zentraler Partner bei Global Gateway. Bis Ende 2027 will sie Investitionen von 100 Milliarden Euro mobilisieren, rund ein Drittel des Gesamtvolumens von Global Gateway. Die EIB Global arbeitet als Teil von Team Europa eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über Büros in aller Welt bringt sie die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.

Die EIB im Westbalkan

Die EIB ist einer der größten internationalen Geldgeber im Westbalkan. Seit 2009 hat die Bank in der Region Projekte im Volumen von über elf Milliarden Euro finanziert. 

Die EIB Global in Bosnien und Herzegowina

Die Bank der EU ist seit 1977 in Bosnien und Herzegowina tätig. Bisher hat sie dort 3,4 Milliarden Euro vergeben, vor allem für den Verkehrssektor und kleine und mittlere Unternehmen.