- Zypern sicherte sich letztes Jahr Finanzierungszusagen der EIB-Gruppe von insgesamt 257 Mio. Euro, nach 250 Mio. Euro im Jahr 2022
- EIB-Finanzierungen für Kernziele wie Klimaschutz sollen der zyprischen Wirtschaft mehr Schub geben
- Insgesamt 157 Mio. Euro – über 60 Prozent des Gesamtvolumens – gingen an Umwelt- und Nachhaltigkeitsprojekte, darunter Abwasserinitiativen
Die Kreditvergabe der Europäischen Investitionsbank (EIB) in Zypern ist im letzten Jahr auf 257 Millionen Euro gestiegen, ein Zuwachs von 3 Prozent gegenüber 2022. Die neuen Finanzierungen wurden für Projekte vergeben, die die Wirtschaft wettbewerbsfähiger machen, den Klimawandel eindämmen und das tägliche Leben der Menschen in Zypern verbessern.
Mit 130 Millionen Euro fördert die EIB das Programm Thalia für smarte und grüne Investitionen in den Bereichen Digitalisierung, Wasser, Energie, Umweltschutz und Berufsausbildung. Ein Schwerpunkt waren Abwasserprojekte in Nikosia, Limassol und Larnaka im Gesamtvolumen von 100 Millionen Euro. Die Investitionen sollen Zypern helfen, die EU-Wasservorschriften vollständig zu erfüllen. Weitere 27 Millionen Euro kamen vom Europäischen Investitionsfonds (EIF).
„Die EIB-Gruppe hat 2023 ihre Ziele in Zypern übertroffen“, sagte Kyriacos Kakouris, EIB-Vizepräsident mit Aufsicht über Finanzierungen in Zypern. „Die Unterstützung hilft dem Land entscheidend, in eine smarte, digitale und nachhaltige Zukunft zu investieren und gleichzeitig eine robuste Beschäftigung und den sozialen Zusammenhalt zu sichern. Neben den Finanzierungen sorgen auch eine Reihe wichtiger Beratungsmandate, vor allem im Energiesektor, für mehr Tempo bei klimafreundlichen Investitionen.“
Mit den 2023 neu unterzeichneten Finanzierungen belegt Zypern gemessen am Bruttoinlandsprodukt den sechsten Platz unter den EU-Ländern.
Makis Keravnos, zyprischer Finanzminister: „Ich freue mich, dass Zypern dank der kontinuierlichen Zusammenarbeit mit der EIB neue Finanzierungen von insgesamt 257 Millionen Euro erhalten hat. Das sind beträchtliche Mittel für wichtige Ziele wie nachhaltige Energie und natürliche Ressourcen, Innovation und nachhaltige Städte und Regionen, die natürlich auch unseren Prioritäten entsprechen. 2023 war auch ein starkes Jahr, was die Auszahlungen betrifft. Insgesamt wurden über 220 Millionen Euro für laufende Projekte in verschiedenen Sektoren ausgezahlt. Für die Zukunft bin ich zuversichtlich, dass die EIB weiter und noch wirkungsvoller in Zypern und allen anderen EU-Ländern investieren wird, damit wir die aktuellen und künftige Herausforderungen meistern.“
Wasser, Digitalisierung und grüne Projekte
Die 100 Millionen Euro für die Abwasserbewirtschaftung in Nikosia, Limassol und Larnaka fließen in die Planung und den Bau von Abwassernetzen und Kläranlagen.
Zypern ist eines der wasserärmsten Länder der Welt und hat einen steigenden Wasserbedarf. Seit dem EU-Beitritt im Jahr 2004 hat die EIB über 650 Millionen Euro für Wasserprojekte in Zypern vergeben.
Das Programm Thalia mit einem Budget von 1,8 Milliarden Euro für 2021–2027 soll die wirtschaftliche Widerstands- und Wettbewerbsfähigkeit Zyperns maßgeblich stärken. Mit den 130 Millionen Euro, die im letzten Jahr unterzeichnet wurden, werden operative Programme und Prioritäten finanziert. Damit hilft die EIB dem Land, die Wirtschaft durch die digitale und grüne Transformation zu steuern und dabei Jobs und den sozialen Zusammenhalt zu sichern.
Eigenkapital-Ökosystem
Der EIF förderte 2023 das noch junge Eigenkapital-Ökosystem in Zypern. Der Cyprus Equity Fund, der erste öffentlich unterstützte Risikokapitalfonds des Landes, hat mit der Mitteleinwerbung begonnen.
Im September 2023 unterzeichnete der EIF eine Beteiligung von 27 Millionen Euro an dem Fonds. Ab dem zweiten Quartal 2024 soll der Fonds mit Investitionen beginnen. Das ist ein großer Schritt nach vorne und wird Start-ups und innovativen Unternehmen in Zypern den Zugang zu Risikokapital erleichtern.
Beratung
Parallel dazu bauten die Beratungsdienste der EIB ihre Aktivitäten in Zypern aus und unterstützten den öffentlichen und privaten Sektor mit technischer Hilfe bei Infrastrukturprojekten in den Bereichen Umwelt, Verkehr, Klima, digitale Innovation und Stadtentwicklung. Ein Kernziel der Beratungsarbeit in Zypern ist die enge Verzahnung mit den Prioritäten der EU und die Förderung von Investitionen. Die Beratung wird unabhängig von den Finanzierungen der EIB angeboten. Gegenwärtig laufen fünf Beratungsprojekte. Drei weitere wurden kürzlich abgeschlossen.
Ein Beispiel für die Arbeit 2023 ist die Hilfe beim Aufbau einer effizienten Organisations- und Leitungsstruktur – sowie von robusten Arbeitsschutzvorschriften – für das Vasilikos Energy Centre, ein Projekt im Volumen von 1,5 Millionen Euro. Ein weiteres Beispiel ist der Implementierungsplan für den Betrieb des New Cyprus Museum, den die EIB 2024 finanzieren will.
Hintergrundinformationen
EIB
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Sie vergibt Mittel für solide Investitionen, die zu den Zielen der EU beitragen. EIB-Projekte bringen Wettbewerbsfähigkeit, Innovationen, eine nachhaltige Entwicklung, den sozialen und territorialen Zusammenhalt und einen gerechten und schnellen Übergang zur Klimaneutralität voran.
Die EIB-Gruppe, zu der auch der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört, unterzeichnete 2023 neue Finanzierungen von insgesamt 88 Milliarden Euro für über 900 Projekte. Diese Mittel werden voraussichtlich Investitionen von rund 320 Milliarden Euro anschieben, 400 000 Unternehmen erreichen und 5,4 Millionen Arbeitsplätze schaffen oder sichern.
Alle Projekte, die die EIB-Gruppe finanziert, entsprechen dem Pariser Klimaabkommen. Die EIB-Gruppe fördert keine Investitionen in fossile Brennstoffe. In unserem Klimabank-Fahrplan haben wir zugesagt, in den zehn Jahren bis 2030 ca. 1 Billion Euro für das Klima und ökologische Nachhaltigkeit zu mobilisieren, und wir sind auf gutem Weg dorthin. Über die Hälfte unserer jährlichen Finanzierungen ist für Projekte bestimmt, die direkt zur Eindämmung des Klimawandels, zur Anpassung an seine Folgen und zu einer gesünderen Umwelt beitragen.
In der EU fließt etwa die Hälfte der EIB-Mittel in Kohäsionsregionen, wo das Pro-Kopf-Einkommen niedriger ist. Dies unterstreicht den Willen der Bank, ein gerechtes Wachstum zu fördern und die Lebensstandards anzugleichen.