- Dank einer synthetischen Verbriefung der EIB-Gruppe kann die Erste Bank bis zu 196 Mio. Euro an Klein- und Mittelbetriebe vergeben
- Erstmals trägt eine synthetische Verbriefung in Österreich das europäische STS-Label (einfach, transparent und standardisiert)
Die EIB-Gruppe – bestehend aus Europäischer Investitionsbank (EIB) und Europäischem Investitionsfonds (EIF) – stellt der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG (Erste Bank) im Rahmen einer synthetischen Verbriefung eine Garantie für eine Mezzanine-Tranche von 49 Millionen Euro. Die Verbriefung soll eine Eigenkapitalentlastung nach der EU-Eigenkapitalverordnung bewirken. Es handelt sich um die erste synthetische Verbriefung in Österreich, die einfach, transparent und standardisiert (STS) im Sinne der europäischen Verbriefungsverordnung ist.
Die Kapitalentlastung stärkt die Risikotragfähigkeit der Erste Bank, sodass sie mehr Kredite vergeben kann. Sie ermöglicht dem Institut ein neues Portfolio förderfähiger Kredite für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und Midcap-Unternehmen. Das Volumen entspricht dem Vierfachen des Garantiebetrags der EIB, sprich bis zu 196 Millionen Euro. Dadurch stehen in Österreich mehr Mittel für KMU-Investitionen bereit.
Bei der synthetischen Verbriefung garantiert der EIF eine Mezzanine-Tranche von insgesamt 49 Millionen Euro. Die Garantie besichert ein granulares Portfolio von Krediten der Erste Bank an KMU und Midcaps in Gesamthöhe von 907 Millionen Euro. Dafür erhält der EIF eine Rückgarantie der EIB über den gesamten Betrag. Die Verbriefung sieht eine zweijährige Wiederauffüllungsphase vor und einen synthetischen Excess Spread, der dem erwarteten Einjahresverlust des Referenzportfolios entspricht.
Thomas Östros, EIB-Vizepräsident mit Aufsicht über Finanzierungen in Österreich: „Die Verbriefung mit der Erste Bank katapultiert die Förderung kleiner und mittlerer Betriebe nach oben, ein wichtiges Segment der österreichischen Wirtschaft. Mit der Erste Bank können wir uns auf einen langjährigen Partner verlassen, der der Wirtschaft des Landes in diesen herausfordernden Zeiten zur Seite steht.“
Marjut Falkstedt, geschäftsführende Direktorin des EIF: „Wir freuen uns sehr über die erneute Zusammenarbeit mit der Erste Bank. Dabei setzen wir und die EIB unser bewährtes Verbriefungs-Know-how und -Toolkit ein und verhelfen kleinen Firmen in Österreich zu mehr Finanzierungen.“
Hans Unterdorfer, Firmenkundenvorstand der Erste Bank: „Die Erste Bank arbeitet zum dritten Mal bei einer synthetischen Verbriefung mit der EIB-Gruppe zusammen, und zum ersten Mal in Österreich bei einer STS-Verbriefung. Wir wissen die Partnerschaft und produktive Zusammenarbeit mit der EIB-Gruppe sehr zu schätzen. Sie hilft uns bei unserem Ziel, als zuverlässiger und langfristiger Partner österreichischer Unternehmen dem Markt stets die besten Lösungen zu bieten. Mit den Mitteln der EIB-Gruppe können unsere Kunden entscheidende Initiativen wie die grüne Wende und die weitere Digitalisierung der Wirtschaft schneller vorantreiben und damit zu wichtigen Entwicklungsschritten für die Wirtschaft und Gesellschaft Österreichs beitragen.“
Hintergrundinformationen
Die EIB
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Sie vergibt Mittel für solide Investitionen, die zu den Kernzielen der EU beitragen. EIB-Projekte stärken die Wettbewerbsfähigkeit, eine nachhaltige Entwicklung und den sozialen und territorialen Zusammenhalt. Sie fördern Innovationen und beschleunigen einen gerechten Übergang zur Klimaneutralität. Die EIB-Gruppe, zu der auch der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört, unterzeichnete 2023 neue Finanzierungen von insgesamt 88 Milliarden Euro für über 900 Projekte. Diese Mittel werden voraussichtlich Investitionen von rund 320 Milliarden Euro anschieben, 400 000 Unternehmen erreichen und 5,4 Millionen Arbeitsplätze schaffen oder sichern.
Alle Projekte, die die EIB-Gruppe finanziert, entsprechen dem Pariser Klimaabkommen. Die EIB-Gruppe fördert keine Investitionen in fossile Brennstoffe. In unserem Klimabank-Fahrplan haben wir zugesagt, in den zehn Jahren bis 2030 ca. 1 Billion Euro für das Klima und ökologische Nachhaltigkeit zu mobilisieren, und wir sind auf gutem Weg dorthin. Über die Hälfte unserer jährlichen Finanzierungen ist für Projekte bestimmt, die direkt zur Eindämmung des Klimawandels, zur Anpassung an seine Folgen und zu einer gesünderen Umwelt beitragen. In der EU fließt etwa die Hälfte der EIB-Mittel in Kohäsionsregionen, wo das Pro-Kopf-Einkommen niedriger ist. Dies unterstreicht den Willen der Bank, ein gerechtes Wachstum zu fördern und die Lebensstandards anzugleichen.
Der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört zur Europäischen Investitionsbank-Gruppe. Seine Aufgabe besteht im Wesentlichen darin, kleinsten, kleinen und mittleren Unternehmen in Europa den Zugang zu Finanzierungsmitteln zu erleichtern. Das Angebot des EIF umfasst Risiko- und Wachstumskapital, Garantien und Mikrofinanzprodukte.
Die Erste Bank
Die Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG (Erste Bank) ist das Leitinstitut der Österreichischen Sparkassengruppe. Gemeinsam mit den 46 regionalen Sparkassen ist die Erste Bank eine der größten Bankengruppen des Landes. Sie betreut über mehr als 765 Filialen rund 4,2 Millionen Kundinnen und Kunden. Die Erste Bank gehört zur Erste Group, der führenden Bankengruppe in Mittel- und Osteuropa. Zum Ende des Geschäftsjahres 2023 belief sich das Betriebsergebnis der Erste Bank und der Sparkassen auf 2,4 Milliarden Euro, das Ergebnis vor Steuern auf 2,1 Milliarden Euro und die Bilanzsumme auf 30 Milliarden Euro.