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  • Finanzpaket aus 40-Mio.-Euro-Kredit, EU-Zuschüssen von 35,5 Mio. Euro und technischer Hilfe für die Projektvorbereitung und ‑durchführung
  • Sanierung der 167 Kilometer langen Strecke verbessert Effizienz, Sicherheit und Kapazität der Bahnverbindung und fördert die Verkehrswende in Montenegro
  • EIB Global ist mit bisher 1,9 Mrd. Euro größter Geldgeber für Projekte zur Bahnmodernisierung im Westbalkan

In Anwesenheit von EU- und Regierungsspitzen hat die Europäische Investitionsbank (EIB) – vertreten durch die EIB Global – eine Finanzierungsvereinbarung über 75,5 Millionen Euro für die Sanierung eines 167 Kilometer langen Abschnitts der Bahnstrecke Bar–Podgorica–Vrbnica unterzeichnet. Die Verbesserung der Infrastruktur entlang des erweiterten transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-V) erhöht die Kapazität, Effizienz und Sicherheit der Bahnverbindung, kommt mehr als einer Million Fahrgästen pro Jahr zugute und fördert den internationalen Güterverkehr. Das Projekt trägt zur Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene bei und macht den Verkehr in Montenegro nachhaltiger.

Das 75,5 Millionen Euro schwere Finanzpaket von Team Europa wird aus dem Investitionsrahmen für den westlichen Balkan (WBIF) bereitgestellt und deckt 95 Prozent der geschätzten Projektkosten. Es besteht aus einem EIB-Kredit von 40 Millionen Euro und zwei Zuschüssen von insgesamt 35,5 Millionen Euro. Der Staat Montenegro stellt für das Projekt 4,5 Millionen Euro aus eigenen Mitteln bereit. Auch die technische Hilfe bei der Vorbereitung, Überwachung und Durchführung des Projekts ist Teil der heute in Podgorica unterzeichneten Vereinbarungen. An der Veranstaltung nahmen Lionel Rapaille, Direktor Erweiterung und Nachbarschaft der EIB Global, Montenegros Finanzminister Novica Vuković, der Minister für Verkehr und maritime Angelegenheiten Filip Radulović und die EU-Botschafterin in Montenegro Oana Cristina Popa teil.

EIB-Vizepräsident Kyriacos Kakouris: „Die Modernisierung und der Ausbau der Schieneninfrastruktur ist eine Priorität – für die EU und auch für Montenegro. Denn sie ist notwendig für die regionale Integration im Westbalkan. Mit der neuen Finanzierung knüpfen wir an unsere vorherige Unterstützung für die Verbindung zwischen Bar und Vrbnica an, Montenegros wichtigste Bahnstrecke. Gleichzeitig setzen wir damit unsere jüngsten Finanzierungen für strategische Eisenbahnkorridore in Serbien, Nordmazedonien und Albanien fort – für schnellere Verbindungen in der Region und eine bessere Anbindung an die EU. Damit verbessern wir das multimodale Verkehrsangebot, schützen die Umwelt und fördern den Handel.“

Montenegros Finanzminister Novica Vuković: „Zusammen mit der EIB wollen wir Montenegros Infrastruktur besser, effizienter und sicherer machen. Letztlich bringt das unserem Land eine bessere Anbindung und mehr Wirtschaftswachstum. Mit dem heute unterzeichneten Kreditarrangement knüpfen wir an mehrere Vereinbarungen an, die wir mit der EIB für den Ausbau unserer Bahninfrastruktur geschlossen haben. Nach dem Haushaltsgesetz für dieses Jahr finanziert die EIB zusammen mit der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung die Sanierung des Abschnitts zwischen Bar und Golubovci. Gemeinsam stellen sie einen Betrag von bis zu 113 Millionen Euro bereit, den die EU durch einen kräftigen Zuschuss von 112,6 Millionen Euro aus WBIF-Mitteln ergänzt.“

Das Projekt betrifft die Sanierung eines 20 Kilometer langen, eingleisigen Bahnabschnitts zwischen Lutovo und Bioče, den Wiederaufbau von 13 Stahlbrücken und acht Tunneln (mit einer Gesamtlänge von rund 2,6 Kilometern) sowie die Modernisierung von Werkstätten und Betriebshöfen in Podgorica, Bar und Nikšić.

Filip Radulović, Minister für Verkehr und maritime Angelegenheiten: „Das Ministerium für Verkehr und maritime Angelegenheiten gehört zu den größten Empfängern von EU-Zuschüssen für Verkehrsprojekte. Die Mittel stammen größtenteils aus dem WBIF. Durch die umfangreichen Finanzierungen von EU und EIB für eine moderne Bahninfrastruktur ist Montenegro auf gutem Weg, sein Verkehrsnetz an das der EU und an ihre Standards im Bahnsektor anzugleichen. Die Bahnsanierung hat vordringliche Priorität. Nur so können wir das Land auf das erforderliche Niveau bringen und Personen- und Güterströme anziehen. Das Projekt wird die Schiene zu einem attraktiveren Verkehrsträger und uns damit letztlich wettbewerbsfähiger machen. Diese Investitionen in ein grünes Verkehrsmittel kommen auch der Umwelt zugute.“

Oana Cristina Popa, EU-Botschafterin in Montenegro, erinnerte daran, die Integration Montenegros in die EU sei weit mehr als das Abarbeiten von Kapiteln und die Angleichung von Rechtsvorschriften: „Grundsätzlich geht es darum, für die Menschen mehr Rechte und Freiheiten zu erringen, damit sie ein gesundes, sicheres und erfülltes Leben führen können. Als Team Europa setzt sich die EU in Montenegro weiterhin für Wohlstand, wirtschaftliche Entwicklung und eine bessere Verkehrsanbindung an die EU ein. Außerdem helfen wir Montenegro beim Umstieg auf umweltfreundlichere, nachhaltigere Verkehrsträger.“

Bei ihrem Besuch in Podgorica traf die Delegation der EIB Global mit Präsident Jakov Milatović und Ministerpräsident Milojko Spajić zusammen. In bilateralen Gesprächen ging es um die Ausweitung der Bereiche, die für technische Beratung infrage kommen, und weitere Sektoren, die im Rahmen der EU-Beitritts-, Klima- und Konnektivitätsziele des Landes unterstützt werden könnten. Die EIB arbeitet schon viele Jahre mit Montenegro zusammen und hat inzwischen mehr als 1,1 Milliarden Euro für 29 Projekte vergeben.

Mit 1,9 Milliarden Euro ist die EIB der größte Geldgeber für Bahnprojekte im Westbalkan, und die Bank will die Modernisierung der Bahn dort auch weiterhin unterstützen. Neue Investitionen sind bereits in Planung, etwa die Sanierung des Abschnitts Bar–Golubovci auf der Bahnstrecke 4.

Hintergrundinformationen

Die EIB und die EIB Global

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Sie vergibt Mittel für solide Investitionen, die zu den Kernzielen der EU beitragen. Die EIB unterstützt Projekte in vier vorrangigen Bereichen: Infrastruktur, Innovation, Klima und Umwelt sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Die EIB Global ist der Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierungen sowie ein zentraler Partner bei der EU-Initiative Global Gateway. Bis Ende 2027 will sie Investitionen von 100 Milliarden Euro mobilisieren, rund ein Drittel des Gesamtvolumens von Global Gateway. Die EIB Global arbeitet als Teil von Team Europa eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über Büros in aller Welt bringt sie die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.

Die EIB in Montenegro

Die Bank der EU ist seit 1977 in Montenegro tätig und hat dort seither Darlehen von insgesamt fast 1,1 Milliarden Euro vergeben. Die Mittel flossen vorwiegend an kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie in die Bildung und die Verkehrsinfrastruktur. 

Die EIB im Westbalkan

Die EIB ist einer der größten internationalen Geldgeber im Westbalkan.