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    Eine multilaterale Koalition aus öffentlichen und privaten Investoren hat gestern zugesagt, in den nächsten drei Jahren über die 2X Challenge 20 Milliarden US-Dollar in die wirtschaftliche Teilhabe von Frauen zu investieren.

    Die Bekanntgabe erfolgte am Ende des G7-Gipfels der Staats- und Regierungschefinnen und -chefs in Italien. In einem offiziellen Kommuniqué bekräftigten die multilateralen und Entwicklungsfinanzierungsinstitute der Gruppe ihre Unterstützung:

    „In Anerkennung des Erfolgs der 2X Challenge begrüßen wir den kollektiven Willen unserer multilateralen und Entwicklungsfinanzierungsinstitute und anderer Mitglieder von 2X Global, in Entwicklungsländern mindestens 20 Milliarden US-Dollar in die Geschlechtergerechtigkeit zu investieren. Damit fördern wir Investitionen an der Schnittstelle von Gender und Klima.

    Wir rufen weitere öffentliche und private Akteure auf, sich für die nächsten drei Jahre der 2X Challenge anzuschließen und so messbare Veränderungen und Finanzmittel für eine bessere Teilhabe von Frauen voranzubringen.“

    Dies ist bereits die dritte 2X Challenge – die erste wurde 2018 auf dem G7-Gipfel in Kanada ins Leben gerufen. Damals sagten die Entwicklungsfinanzierungsinstitute der G7-Länder zu, zwischen 2018 und 2020 drei Milliarden US-Dollar für genderfokussierte Investitionen zu mobilisieren.

    Mit mehr als elf Milliarden US-Dollar wurde das Ziel der ersten Challenge weit übertroffen. Auf dem G7-Gipfel 2021 im Vereinigten Königreich setzten sich die Institute für 2021–2022 ein neues Ziel von 15 Milliarden US-Dollar, das sie mit 16,3 Milliarden US-Dollar ebenfalls übererfüllten. Bis 2024 wurden über die 2X Challenge mehr als 33,6 Milliarden US-Dollar für genderfokussierte Investitionen mobilisiert.

    An der 2X Challenge 2024–2027 beteiligen sich erstmals auch private Investoren. Damit erweitert sich das Spektrum der Kapitalgeber.

    Von sieben privaten Akteuren liegen bereits Zusagen vor: Deetken Impact, der Global Innovation Fund, I&P Investisseurs & Partenaires, Developing World Markets (DWM), Advance Global Capital und der Global Gender-Smart Fund (GGSF), der von Innpact and Sarona Asset Management verwaltet wird.

    Jessica Espinoza, CEO von 2X Global, der unabhängigen Organisation, die die Challenge leitet, begrüßte die neue Phase der Initiative: „Für die 2X Challenge ist das ein wichtiger Meilenstein, auf den wir gehofft und hingearbeitet haben. Mit öffentlichen und privaten Kapitalgebern an Bord haben wir die außergewöhnliche Chance, noch mehr gendersmartes Kapital für Frauen zu mobilisieren, ihr Potenzial zu erschließen und das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Wenn wir die Ressourcen und das Fachwissen öffentlicher und privater Akteure kombinieren, können wir im Kampf gegen den Gendergap im Finanzwesen noch mehr erreichen.“

    Nadia Calviño, Präsidentin der EIB-Gruppe: „Der Erfolg der 2X Challenge beweist, was gendersmarte Investitionen beim Aufbau einer faireren und wohlhabenderen Gesellschaft für alle bewirken können. Die EIB-Gruppe hat als erste multilaterale Entwicklungsbank die 2X-Kriterien übernommen. Darauf bin ich stolz. Es ist inspirierend, dass andere nun nachziehen, vor allem auch private Partner. Ich freue mich darauf, mit unserem neuen ehrgeizigen Ziel noch mehr Investitionen anzustoßen, die die Teilhabe von Frauen und die Gendergerechtigkeit fördern.“

    Folgende Entwicklungsfinanzierungsinstitute und multilaterale Entwicklungsbanken haben ihre Unterstützung für die 2X Challenge 2024–2027 zugesagt:

    ●      Asiatische Entwicklungsbank

    ●      British International Investment (Vereinigtes Königreich)

    ●      die belgische Investitionsgesellschaft für Entwicklungsländer (Belgien)

    ●      CDP Development Finance (Italien)

    ●      DEG – Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (Deutschland)

    ●      U.S. International Development Finance Corporation (USA)

    ●      Europäische Investitionsbank – EIB

    ●      FinDev Canada (Kanada)

    ●      Finnfund (Finnland)

    ●      die niederländische Entwicklungsbank FMO (Niederlande)

    ●      International Finance Corporation

    ●      der dänische Investment Fund for Developing Countries (Dänemark)

    ●      Japan Bank for International Cooperation (Japan)

    ●      Japan International Cooperation Agency (Japan)

    ●      Norfund (Norwegen)

    ●      Oesterreichische Entwicklungsbank – OeEB (Österreich)

    ●      Proparco (Frankreich)

    ●      Swedfund (Schweden)

    ●      Swiss Investment Fund for Emerging Markets – SIFEM (Schweiz)

    Für Investitionen im Rahmen der 2X Challenge gelten die 2X-Kriterien, die sich als globaler Branchenstandard für genderorientierte Investitionen etabliert haben. Teilnehmende Investoren reichen ihre 2X-konformen genderfokussierten Investitionen über die Challenge-Plattform von Equilo ein.

    Warum sich Investitionen in Frauen lohnen

    ●      Ein gleicher Anteil von Unternehmerinnen und Unternehmern könnte das globale BIP um 3 bis 6 Prozent oder 2,5 bis 5 Billionen US-Dollar steigern.

    ●      Nach Schätzungen der Europäischen Investitionsbank könnten gender-diversere Belegschaften das jährliche Welt-BIP um 26 Prozent, das Humankapital um 160 Billionen US-Dollar und die Unternehmensleistung um 15 Prozent steigern.

    ●      Über einen Investitionszeitraum von zehn Jahren schnitten Unternehmen mit einer Gründerin 63 Prozent besser ab als Unternehmen mit rein männlichen Gründungsteams.

    ●      In einer Studie über Russell 1000-Unternehmen stellte Glenmede Investment Management fest, dass gender-diversere Unternehmen (also Firmen, die von einer Frau geleitet werden, mehr als 20 Prozent Frauen im Vorstand und mehr als 25 Prozent im Management haben) eine höhere Rendite bei geringerem Risiko erzielten.

    Hintergrundinformationen

    Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Sie vergibt Mittel für solide Investitionen, die zu den Kernzielen der EU beitragen. EIB-Projekte stärken die Wettbewerbsfähigkeit, eine nachhaltige Entwicklung und den sozialen und territorialen Zusammenhalt. Sie fördern Innovationen und beschleunigen einen gerechten Übergang zur Klimaneutralität.

    Die EIB-Gruppe will die Gleichstellung und vor allem die wirtschaftliche Teilhabe von Frauen in ihrem Geschäftsmodell verankern und fördert diese auch im eigenen Haus. 2023 finanzierte die EIB mit 5,8 Milliarden Euro 63 Projekte weltweit, die die Gendergerechtigkeit und die wirtschaftliche Teilhabe von Frauen deutlich stärken. Mehr als die Hälfte davon diente gleichzeitig dem Klimaschutz.

    2X Global

    2X Global ist eine Mitgliedsorganisation, die den Genderfokus stärken und dafür im großen Maßstab gendersmartes Kapital aktivieren will. Dazu holt sie das gesamte Spektrum an Investoren, Kapitalgebern und Intermediären ins Boot, die in Industrie- und Schwellenländern auf öffentlichen und privaten Märkten tätig sind. Über breite, vielfältige Aktivitäten mobilisiert sie die globale Gemeinschaft, um intersektionale Investitionsagenden voranzubringen, den Genderfokus zu stärken, Einstellungen zu ändern und die Verwendung der bereitgestellten Mittel zu erleichtern. 

    Die 2X Challenge

    Die 2X Challenge wurde von den Entwicklungsfinanzierungsinstituten der G7-Länder ins Leben gerufen. Sie soll mehr Kapital in Investitionen lenken, die Frauen in Entwicklungsländern den Einstieg in eine unternehmerische Tätigkeit oder Führungsposition, den Zugang zu qualifizierten Arbeitsplätzen sowie zu Produkten und Dienstleistungen ermöglichen, die ihre wirtschaftliche Teilhabe stärken.

    Kontakt

    Referenz

    2024-207-DE