- EIB-Kredit an Deutsche Glasfaser ermöglicht Glasfaseranbindung von bis zu 460 000 Haushalten in Deutschlands ländlichen Gebieten
- Projekt erweitert bestehendes Netz der Firma und liefert Highspeed-Anschlüsse für unterversorgte Gebiete
- Kredit mit InvestEU-Garantie der Europäischen Union soll Investitionen in digitale Infrastruktur in dünner besiedelten Gebieten anschieben
Die Europäische Investitionsbank (EIB) gewährt dem Breitbandanbieter Deutsche Glasfaser (DG) einen Kredit von 350 Millionen Euro für den Ausbau seines Netzes in Deutschland. Damit erhalten rund 460 000 Haushalte und Unternehmen in ländlichen Gebieten ohne leistungsstarke Breitbanddienste die Option zu schnellem Internet.
Die neuen Anschlüsse ermöglichen Geschwindigkeiten von bis zu 10 Gigabit pro Sekunde – und sind damit um Längen schneller als das, was viele Nutzerinnen und Nutzer bisher kennen. Die durchschnittliche Download-Geschwindigkeit liegt in den meisten europäischen Ländern bei maximal 100 Megabit pro Sekunde. Glasfaserleitungen bieten deutlich größere Bandbreiten als traditionelle kupferbasierte Dienste wie DSL, VDSL oder Kabel.
Bei dem Projekt wird ein Teil des Risikos vom InvestEU-Programm der Europäischen Union getragen. Ziel ist es, den bisher schleppenden Ausbau der schnellen digitalen Infrastruktur in dünner besiedelten Gebieten anzuschieben. Dort sind die Kosten und Risiken für die Anbieter meist höher.
„Bessere Digitaldienste im ländlichen Raum machen das Leben dort einfacher und die Regionen selbst attraktiver“, sagte EIB-Vizepräsidentin Nicola Beer. „Darüber hinaus sichern sie Jobs und helfen Menschen und Unternehmen, ihr Potenzial voll auszuschöpfen. Die Regionen werden dadurch ‚zukunftssicher‘. Sie sind gerüstet für den wachsenden Datenhunger moderner Internetanwendungen – von Cloud Computing über Telearbeit bis Fernunterricht – und für neue Technologien wie Virtual Reality und das Internet der Dinge. Wenn wir die digitale Kluft zwischen Stadt und Land schließen, machen wir ländliche Regionen wettbewerbsfähiger. Damit stärken wir das Wirtschaftswachstum und den sozialen Fortschritt.“
Paolo Gentiloni, EU-Kommissar für Wirtschaft: „Im Zusammenspiel mit der Europäischen Investitionsbank und Deutsche Glasfaser sorgt das InvestEU-Programm dafür, dass 460 000 Haushalte und Unternehmen in unterversorgten Gebieten in Deutschland Anschluss an schnelles Internet erhalten. Diese Investition trägt dazu bei, die digitale Kluft zu schließen, und ermöglicht Unternehmen, zu wachsen und Arbeitsplätze zu schaffen. Sie ist ein anschauliches Beispiel für ein Europa, das in seine Zukunft investiert und niemanden zurücklässt.“
Zusätzlich zu dem EIB-Kredit hat sich Deutsche Glasfaser in den Jahren 2022 und 2024 eine milliardenschwere Finanzierung von Geschäftsbanken gesichert. So kann das Unternehmen sein Netz von derzeit über zwei Millionen verlegten Anschlüssen weiter ausbauen. Bis Ende 2026 peilt es Glasfaseranschlüsse für über drei Millionen Haushalte in Deutschland an – längerfristig sollen es bis zu sechs Millionen werden. Der Kredit der EIB hat eine positive Signalwirkung für künftige Geldgeber.
DG-CEO Andreas Pfisterer: „Wir freuen uns, dass die EIB uns bei unserem Vorhaben begleitet, die digitale Kluft in ländlichen Gegenden zu schließen. Als führender Glasfaseranbieter für den ländlichen und suburbanen Raum in Deutschland haben wir ein klares Ziel: ein modernes Glasfasernetz für die Haushalte und Unternehmen in diesen Gebieten. Unser integriertes Retail- und Wholesale-Modell über unsere Open-Access-Plattform ist ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal am Markt und ein attraktives Angebot für die Kommunen und die Bürgerinnen und Bürger.“
DG-CFO Anna Dimitrova: „Ich danke der EIB für ihr Vertrauen in uns und für ihre entschlossene Förderung der digitalen Infrastruktur in Deutschland. Der neue EIB-Kredit ist Teil eines größeren ESG-gebundenen Finanzierungspakets, mit dem wir in den nächsten zwei Jahren und darüber hinaus unsere Projekte finanzieren werden. Wir greifen neben der EIB auf ein großes Konsortium von Banken und Finanzinstituten zurück. Die meisten von ihnen unterstützen uns als Vorreiter bei Glasfaseranschlüssen bis zum Gebäude (FTTH) im ländlichen Raum in Deutschland bereits seit vielen Jahren.“
Anders als in anderen europäischen Ländern verläuft der Glasfaserausbau in Deutschland bisher eher schleppend. 2023 lag die Glasfaserabdeckung im Land bei lediglich 35 Prozent. In der EU plus dem Vereinigten Königreich waren es im Schnitt 64 Prozent. Das Projekt trägt zur Digitalstrategie Deutschland und zum Digitalen Kompasses der EU bei, deren Ziel es ist, bis 2030 alle Haushalte mit gigabitfähigen Anschlüssen zu versorgen.
Hintergrundinformationen
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Sie vergibt Mittel für solide Investitionen, die zu den Kernzielen der EU beitragen. EIB-Projekte stärken die Wettbewerbsfähigkeit, eine nachhaltige Entwicklung und den sozialen und territorialen Zusammenhalt. Sie fördern Innovationen und beschleunigen den Übergang zur Klimaneutralität. Die EIB-Gruppe, zu der auch der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört, unterzeichnete 2023 neue Finanzierungen von insgesamt 88 Milliarden Euro für über 900 Projekte. Diese Mittel werden voraussichtlich Investitionen von rund 320 Milliarden Euro anschieben, 400 000 Unternehmen erreichen und 5,4 Millionen Arbeitsplätze schaffen oder sichern.
Das InvestEU-Programm mobilisiert umfangreiche private und öffentliche Mittel für langfristige Finanzierungen in der EU, um die Wirtschaft nachhaltig zu stärken. Zudem stößt es private Investitionen an, die zu EU-Zielen wie dem europäischen Grünen Deal und dem digitalen Wandel beitragen. InvestEU vereint die EU-Instrumente für Investitionen in der Europäischen Union unter einem Dach. So macht es die Finanzierung von Investitionsprojekten in Europa einfacher, effizienter und flexibler. Das Programm hat drei Bausteine: den InvestEU-Fonds, die InvestEU-Beratungsplattform und das InvestEU-Portal. Der InvestEU-Fonds wird von Finanzierungspartnern umgesetzt, die bei der Kreditvergabe auf die EU-Haushaltsgarantie von 26,2 Milliarden Euro zurückgreifen können. Diese Garantie soll die Risikotragfähigkeit der Partner erhöhen und so mindestens 372 Milliarden Euro an zusätzlichen Investitionen mobilisieren.
Die Unternehmensgruppe Deutsche Glasfaser ist in Deutschland der führende Glasfaserversorger für den ländlichen und suburbanen Raum. Als Pionier und Branchenführer plant, baut und betreibt Deutsche Glasfaser anbieteroffene Glasfaseranschlüsse für Privathaushalte, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen. Deutsche Glasfaser strebt als Digital-Versorger der Regionen den flächendeckenden Glasfaserausbau an und trägt damit maßgeblich zum digitalen Fortschritt Deutschlands bei. Mit innovativen Planungs- und Bauverfahren ist Deutsche Glasfaser der Technologieführer für einen schnellen und kosteneffizienten FTTH-Ausbau. Die Unternehmensgruppe zählt auf die Unterstützung der erfahrenen Glasfaserinvestoren EQT und OMERS.