- 10 Mio. Euro fließen als EU-garantierter Kredit unter dem EIB-Solidaritätspaket für die Ukraine in die energetische Sanierung von 16 Universitäten im Land
- Nationale Technische Universität Poltawa hat als erste die Sanierung von zwei Gebäuden abgeschlossen und spart damit Energie; weitere Maßnahmen laufen
- 3,25 Mio. Euro kommen aus einem separaten Zuschuss von 10 Mio. Euro, mit dem der E5P-Fonds Baumaßnahmen an der Universität Poltawa und anderen ausgewählten Einrichtungen finanziert
Im Rahmen der EU-Hilfen für die Ukraine hat sich die Europäische Investitionsbank (EIB) mit der EU-Delegation in der Ukraine und anderen Partnern zusammengetan, um den Bildungssektor des Landes krisenfester zu machen. Mit einem EU-garantierten Kredit von zehn Millionen Euro fördert die EIB unter ihrem Solidaritätsprogramm für die Ukraine die energetische Sanierung von Universitäten in Tschernihiw, Iwano-Frankiwsk, Charkiw, Kyjiw, Luzk, Lwiw, Odessa, Poltawa, Riwne, Sumy, Uschchorod und Winnyzja.
Die Nationale Technische Universität Poltawa hat als erste die Modernisierung von zwei Gebäuden bereits abgeschlossen: einem Lehrgebäude und einem Wohnheim. Insgesamt sind Maßnahmen an 16 Universitäten geplant, darunter Wärmedämmung und moderne Heiz- und Lüftungsanlagen, aber auch Umbauten für einen barrierefreien Zugang. Mit den Investitionen wollen die Universitäten den Komfort verbessern, den Energieverbrauch senken und Betriebskosten sparen.
Die Einweihung der sanierten Gebäude in Poltawa fand am Rande der Veranstaltungen von „Together We Learn & Grow“ statt – einer Kommunikationskampagne der EU-Delegation in der Ukraine. Vertreterinnen und Vertreter der EU-Delegation und der EIB bekräftigten dabei ihr Engagement für die Hochschulbildung in der Ukraine. Sie verwiesen auch auf einen früheren EU-Zuschuss von 3,15 Millionen Euro, mit dem wirksame technische Hilfe für die energetische Sanierung von Universitäten finanziert wurde.
Sechs ausgewählte Universitäten, darunter Poltawa, profitieren auch von einem Zuschuss des Fonds der Partnerschaft für Energieeffizienz und Umwelt in Osteuropa (E5P). Der Fonds hatte kürzlich 3,25 Millionen Euro für die Sanierung bereitgestellt. Die Universität in Poltawa finanziert damit bereits erste Maßnahmen, bis Jahresende will auch die Staatliche Universität Sumy mit der Sanierung von zwei Gebäuden beginnen. Anfang 2025 sollen die Arbeiten an allen sechs aus dem E5P-Fonds bezuschussten Universitäten laufen.
Teresa Czerwińska, EIB-Vizepräsidentin mit Aufsicht über Finanzierungen in der Ukraine: „Den ukrainischen Bildungssektor zu stärken, ist nicht nur wichtig für die unmittelbare Erholung des Landes, sondern auch eine Investition in die Zukunft. Mit der Modernisierung der Hochschulen schaffen wir eine Grundlage für die Entwicklung von Humankapital und sorgen dafür, dass die Menschen hier in sicheren, nachhaltigen und energieeffizienten Gebäuden studieren und arbeiten können. Diese Maßnahmen belegen, dass die Europäische Investitionsbank die Ukraine in dieser schwierigen Zeit und darüber hinaus unterstützt. Denn Bildung ist ein Grundstein für langfristige Entwicklung und Wohlstand.“
Rémi Duflot, Leiter der EU-Delegation in der Ukraine: „Die EU steht dem ukrainischen Bildungssektor weiter verlässlich zur Seite, vor allem bei der Modernisierung seiner Einrichtungen. Die energetischen Sanierungen, die wir gemeinsam mit der EIB und E5P unterstützen, zeigen, wie EU-geförderte Initiativen die Energieeffizienz verbessern. Und wie sie auch unter den anhaltenden Schwierigkeiten eine sicherere, nachhaltige Lernumgebung für Studierende in der Ukraine schaffen.“
Ewa Manik, Associate Director Geberpartnerschaften bei der EBWE: „Die Geber des E5P-Fonds sind stolz darauf, mit einem Zuschuss von zehn Millionen Euro die Energieeffizienz im ukrainischen Hochschulsektor zu fördern. Die Sanierung der Universitäten senkt nicht nur den Energieverbrauch und die Betriebskosten, sondern schafft auch eine nachhaltigere und krisenfestere Lernumgebung. Sie zeigt, was sich zusammen erreichen lässt, und belegt das gemeinsame Engagement der E5P-Geber für den Wiederaufbau und die Zukunft der Ukraine.“
Witrenko Andrii, stellvertretender Minister für Bildung und Wissenschaft der Ukraine: „Dieses Projekt veranschaulicht, wie die EU mit ihrer Unterstützung die Modernisierung unserer Universitäten ermöglicht, selbst unter den schwierigen Bedingungen des Krieges. Die energetische Sanierung senkt die Kosten und schafft sicherere, krisenfestere Räume für Studierende und das Personal. Das Hochschulprojekt spielt eine wichtige Rolle für den Erhalt und die Stärkung unseres Bildungssystems und damit für die Erholung und künftige Entwicklung unseres Landes.“
Wolodymyr Onyschtschenko, Rektor der Nationalen Polytechnischen Universität Juri Kondratjuk in Poltawa: „Die energetische Sanierung der ersten beiden Gebäude unserer Universität ist ein bedeutender Meilenstein. Wir sind stolz, als erste von 16 Universitäten in diesem Sanierungsprogramm voranzugehen – mit einer nachhaltigeren und besseren Infrastruktur für unsere Studierenden und Beschäftigten.“
Hintergrundinformationen
Ziel des Projekts für ukrainische Hochschulen ist die Verbesserung der Energieeffizienz von 16 Universitäten des Landes. Dazu sollen Lehr-, Forschungs- und sonstige Einrichtungen saniert werden. Die Verbesserung der Hochschulinfrastruktur ist Teil der breiteren Wiederaufbau-Initiativen der Ukraine. Für die energetische Sanierung von 13 Universitäten gibt die EIB einen Kredit über 120 Millionen Euro, von dem 50 Millionen Euro 2022 gezielt für Nothilfen für die Ukraine umgewidmet wurden. Mit insgesamt 12 Millionen Euro für drei weitere Universitäten kofinanziert die Nordische Umweltfinanzierungsgesellschaft NEFCO das Projekt. 6 der 16 Universitäten erhalten außerdem 10 Millionen Euro als Zuschüsse aus dem Fonds der Partnerschaft für Energieeffizienz und Umwelt in Osteuropa (E5P). Die Europäische Kommission beteiligt sich mit 3,15 Millionen Euro für technische Hilfe, um das Projekt auf den Weg zu bringen. Konkret umfasst dies Hilfe für die Universitäten bei der Projektkoordination, der Durchführung von Energieaudits, der Erstellung von Unterlagen und der Auftragsvergabe nach internationalen Standards. Das ukrainische Ministerium für Bildung und Wissenschaft koordiniert die Durchführung des Projekts.
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Sie vergibt Mittel für Investitionen, die zu den Kernzielen der EU beitragen. Die EIB Global ist der Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierungen sowie ein zentraler Partner bei Global Gateway. Bis Ende 2027 will sie Investitionen von 100 Milliarden Euro mobilisieren, rund ein Drittel des Gesamtvolumens von Global Gateway. Als Teil von Team Europa arbeitet die EIB Global eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über unsere Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.
Die Partnerschaft zur Förderung der Energieeffizienz und des Umweltschutzes in Osteuropa (Eastern Europe Energy Efficiency and Environment Partnership, E5P) ist ein Treuhandfonds, an dem sich mehrere Geber und internationale Finanzinstitutionen beteiligen. Eingerichtet wurde er auf Initiative des schwedischen EU-Ratsvorsitzes im Jahr 2009. Der E5P für die Ukraine ist mit 249 Millionen Euro ausgestattet. Das Geld stammt von der Europäischen Union als größtem Beitragszahler, von Schweden als dem größten bilateralen Beitragszahler des Fonds sowie von Deutschland, Norwegen, der Schweiz, den Vereinigten Staaten, Dänemark, Polen, Finnland, Estland, Island, Lettland, Litauen, Irland und der Slowakei. Die Ukraine beteiligt sich ebenfalls mit 20 Millionen Euro. Die E5P-Zuschüsse ergänzen Darlehen internationaler Finanzierungsinstitutionen für kommunale Infrastrukturinvestitionen, die die Energieeffizienz der Ukraine verbessern und zugleich zum Umwelt- und Klimaschutz beitragen.
Die Nordische Umweltfinanzierungsgesellschaft (Nordic Environment Finance Corporation, NEFCO) ist ein internationales Finanzinstitut der fünf nordischen Länder Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden. Die NEFCO finanziert kleine und mittelgroße grüne Projekte, um neue Technologien oder Lösungen mit Scale-up-Potenzial zu fördern. In der Ukraine hat die NEFCO bislang über 350 Projekte in den Bereichen Energieeffizienz, erneuerbare Energien, Abfall- und Abwassermanagement finanziert und durchgeführt. Angesichts der russischen Invasion unterstützt die NEFCO derzeit ukrainische Kommunen bei einem grüneren und besseren Wiederaufbau. Die Mittel dafür stammen aus einem 300-Millionen-Euro-Programm, an dem sich die Europäische Union und die Eigentümerländer der NEFCO beteiligen.