- 2024 erhöht die Europäische Investitionsbank Gruppe ihr Finanzierungsvolumen in Österreich auf 1,7 Milliarden Euro
- Schwerpunkt auf antizyklischer Investitionsförderung in energieintensiven Industrien, wie Stahlproduktion
- Der Ausbau Erneuerbarer Energien steht weiter im Fokus.
Die Europäische Investitionsbank-Gruppe (EIB-Gruppe) blickt in Österreich auf ein erfolgreiches Jahr 2024 zurück. Mit einem Fördervolumen von knapp 1,7 Milliarden Euro vergab sie ein Drittel mehr an Krediten als im Vorjahr. Private und öffentliche Unternehmen wandten sich vor allem mit Energie-Projekten, die den CO2-Ausstoß senken und den Umstieg auf Erneuerbare Energien vorantreiben, an die EIB.
Der Ausbau von Photovoltaik-Anlagen und Windparks erlebt 2024 in Österreich einen Aufschwung – unterstützt auch von der österreichischen Bundesregierung, die sich zum Ziel gesetzt hat, bis 2030 den gesamten Strombedarf aus erneuerbaren Quellen zu decken. Ihr Ziel, 50 Prozent aller Mittel für Klimaschutz zu vergeben, hat die EIB 2024, wie bereits in den beiden Vorjahren, einmal mehr übertroffen: Der Klima-Anteil an den Gesamtinvestitionen in Österreich lag bei 64 Prozent.
An der Projektfinanzierung von Wind- und Solar-Projekten beteiligt sich die EIB mit direkten Darlehen gemeinsam mit Partnerbanken.
So fördert sie im Burgenland gemeinsam mit dem Projektentwickler Püspök sechs Solarfarmen mit bis zu 108 Millionen Euro. Sie werden auf Agrarland entstehen, das weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden kann, und 71 000 Haushalte mit Strom versorgen.
Auch der Energieversorger Burgenland Energie AG erhält EIB-Unterstützung von bis zu 350 Millionen Euro für sein Projekt, Solar- und Windparks zu errichten. Sie werden mit einer installierten Kapazität von 1,3 Gigawattfast ein Sechstel des österreichischen Strombedarfs decken können.
Die EU-Bank kofinanziert zudem den niederösterreichischen Windpark Spannberg mit zunächst vier Windrädern. Weitere sieben sind in Planung.
Die EIB-Gruppe, bestehend aus der Europäischen Investitionsbank und dem Europäischen Investitionsfonds (EIF), sieht ihre Aufgabe darin, gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ein zuverlässiger Partner zu sein, um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie mit antizyklischen Investitionen zu fördern. In der Stahlindustrie und beim Bau finanziert die EIB-Gruppe in Österreich Projekte, welche die grüne Transformation dieser Branchen unterstützen, zum Beispiel mit einem Förderkredit von 300 Millionen Euro für Forschung und Entwicklung bei Voestalpine.
"Die EIB ist ein starker Partner für Österreichs Zukunft“, sagt EIB-Vizepräsident Thomas Östros. „Durch unsere Investitionen ermöglichen wir es Unternehmen innovativer zu werden und zu expandieren, erneuerbare Energien zu nutzen und den Energieverbrauch zu senken. Wir investieren antizyklisch und fördern die dauerhafte Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Industrie. Wir werden auch weiterhin den Ausbau von Wind-, Solar- und Wasserkraft-Anlagen unterstützen.“
Bei der Wohnungsbauförderung setzt die EIB weiterhin auf Projekte für bezahlbares Wohnen. In Salzburg und Tirol fördert sie über günstige Rahmenkredite gemeinsam mit den Sparkassen den Neubau von insgesamt 1.750 gemeinnützigen Mietwohnungen.
Der Europäische Investitionsfonds, an dem neben der EIB auch die Europäische Kommission und mehrere nationale und regionale Förderbanken beteiligt sind, unterstützte wie in den Vorjahren spezialisierte Fonds, die Start-ups und innovative Technologien fördern – 2024 mit 66 Millionen Euro.
Mit Blick auf die Förderschwerpunkte der EIB-Gruppe wurden in Österreich 2024 an erster Stelle Projekte aus dem Bereich „Nachhaltige Energie und natürliche Ressourcen“ mit 765 Millionen Euro gefördert, gefolgt von „Innovation, Digitalisierung und Humankapital“ mit 462 Millionen Euro. Auf „Nachhaltige Städte und Regionen“ entfielen weitere 329 Millionen Euro, und auf „Kleine und mittlere Unternehmen und Midcaps“ 112 Millionen Euro.
Insgesamt wurden 2024 durch die EIB-Gruppe Investitionen von 4,3 Milliarden Euro in Österreich unterstützt. Ein Euro Finanzierung der EIB-Gruppe löste also Investitionen von etwa 2,60 Euro aus.
Hintergrundinformationen
EIB:
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen, deren Anteilseigner die 27 EU-Mitgliedstaaten sind. Sie finanziert Investitionen, die zur Verwirklichung der politischen Ziele der EU beitragen, indem sie die Digitalisierung und technologische Innovation fördern, sowie Sicherheit und Verteidigung, Landwirtschaft und Bioökonomie, soziale Infrastruktur, wirksame Investitionen außerhalb der EU. EIB-Investitionen unterstützen auch die Kapitalmarktunion.
Die EIB-Gruppe, zu der auch der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört, hat 2024 neue Finanzierungen im Umfang von fast 89 Mrd EUR für über 900 Projekte unterzeichnet. Es wird erwartet, dass diese Zusagen rund 350 Mrd EUR an Investitionen mobilisieren und damit 400 000 Unternehmen und 5,8 Millionen Arbeitsplätze unterstützen werden.
Alle von der EIB-Gruppe finanzierten Projekte stehen in Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen. Die EIB-Gruppe finanziert keine Investitionen in fossile Brennstoffe. Wir sind auf dem besten Weg, unsere Zusage einzuhalten, in den zehn Jahren bis 2030 Investitionen in den Bereichen Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit in Höhe von 1 Billion Euro zu unterstützen, wie es in unserem Klimabank-Fahrplan zugesagt wurde. Fast 60% der jährlichen Finanzierungen der EIB-Gruppe unterstützen Projekte, die direkt dem Klimaschutz, der Anpassung an den Klimawandel und einer gesünderen Umwelt dienen.
Etwa die Hälfte der Finanzierungen der EIB in der Europäischen Union ist für Kohäsionsregionen bestimmt, in denen das Pro-Kopf-Einkommen niedriger ist als im EU-Durchschnitt. Dies unterstreicht das Engagement der Bank für die Förderung eines integrativen Wachstums und die Angleichung des Lebensstandards.