Suche starten De menü de ClientConnect
Suche starten
Ergebnisse
Top-5-Suchergebnisse Alle Ergebnisse anzeigen Erweiterte Suche
Häufigste Suchbegriffe
Meistbesuchte Seiten

Österreich: Voestalpine erhält EIB-Kredit über 300 Mio. Euro für Forschung und Entwicklung im Bereich grüne Stahlproduktion

1 Juli 2024
EIB
  • Die EIB unterstützt Österreichs einzigen Rohstahlproduzenten voestalpine dabei, seinen Umwelt- und CO2-Fußabdruck zu verkleinern
  • Der Kredit fließt in das vierjährige Forschungs- und Entwicklungsprogramm des Unternehmens bis 2028
  • Im Mittelpunkt steht der Plan „greentec steel“: Der Austausch von kohlebefeuerten Hochöfen gegen Elektroöfen soll CO2-Emissionen bis 2029 um bis zu 30 Prozent gegenüber 2019 senken

Die Europäische Investitionsbank (EIB) vergibt einen Kredit von 300 Millionen Euro an den drittgrößten europäischen Stahlhersteller voestalpine AG. Die Mittel sind für das vierjährige Forschungs- und Entwicklungsprogramm (FuE) bestimmt, mit dem das Unternehmen Herstellungsprozesse optimieren, Energie einsparen, Rohstoffe effizienter einsetzen und die Lebensdauer seiner Produkte verlängern will. Insgesamt hat sich voestalpine zum Ziel gesetzt, seinen Umwelt- und CO2-Fußabdruck bis 2030 deutlich zu verkleinern und bis 2050 klimaneutral zu wirtschaften.

Thomas Östros, EIB-Vizepräsident mit Aufsicht über die Finanzierungen der Bank in Österreich: „Die Stahlherstellung verursacht einen erheblichen Teil der globalen CO2-Emissionen. Gleichzeitig ist sie die Grundlage für die Wettbewerbsfähigkeit und Technologieführerschaft europäischer Industrien und beschäftigt Millionen Arbeitnehmer in ganz Europa. Wir müssen daher Wege finden, um Eisen und Stahl nachhaltiger herzustellen, und das geht nur mit Forschung und Entwicklung. Ich begrüße unsere neue Zusammenarbeit mit voestalpine sehr. Sie hilft dem Unternehmen bei der Dekarbonisierung, während es weiter hochwertige Produkte herstellt.“

voestalpine finanziert mit den EIB-Mitteln seine Forschung & Entwicklung. Gerald Mayer, CFO der voestalpine AG: „Wir investieren weiter in neue Produkte und Verfahren und können damit unsere Position als Global Player in anspruchsvollen Produktsegmenten verteidigen. Im Mittelpunkt unserer FuE-Tätigkeit stehen vor allem digitale, ressourcensparende Produkte und Verfahren. Eines der wichtigsten Forschungsprojekte ist derzeit greentec steel. Damit will das Unternehmen in Zukunft Qualitätsführer in der Netto-Null-Stahlherstellung werden.“

Mit rund 800 FuE-Beschäftigten in 70 Unternehmen sowie 100 wissenschaftlichen Partnern weltweit zählt der Stahl- und Technologiekonzern zu den forschungsintensivsten Unternehmen in Österreich.

Greentec steel ist der Plan des Konzerns zur grünen Stahlherstellung. In einem ersten Schritt wird voestalpine 2027 einige seiner kohlebefeuerten Hochöfen durch mit grünem Strom betriebene Elektrolichtbogenöfen ersetzen und damit seine CO2-Emissionen um bis zu 30 Prozent senken. Dies entspricht fast fünf Prozent der jährlichen CO2-Emissionen des Landes. Damit wird greentec steel zum größten Klimaschutzprogramm Österreichs. Ziel von voestalpine ist es, bis 2050 klimaneutral zu werden.

Hintergrundinformationen

Die europäische Stahlindustrie ist bei Innovation und ökologischer Nachhaltigkeit weltweit führend. Hier arbeiten rund 306 000 Menschen – indirekt sind es sogar 2,5 Millionen. Mit einem Umsatz von 130 Milliarden Euro ist die Stahlbranche ein Schlüsselsektor in der EU.

Ein wettbewerbsfähiger Stahlsektor ist elementar wichtig für die Technologieführerschaft der verarbeitenden Industrie in Europa. Das Baugewerbe, Automobilhersteller, der Maschinenbau und die Hausgeräteindustrie sind die Hauptkunden der europäischen Stahlhersteller. Der Erfolg ihrer Produkte und der Innovationsgrad, durch den sie sich von anderen, außereuropäischen Lieferanten abheben, bemisst sich oft an der technischen Leistung und Qualität des verwendeten Stahls.

EIB-Gruppe

Die EIB-Gruppe ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Sie vergibt Mittel für solide Investitionen, die zu den Kernzielen der EU beitragen, und arbeitet eng mit anderen Organen und Einrichtungen der EU zusammen, um gemeinsame Prioritäten wie faires Wachstum und einen gerechten Übergang zur Klimaneutralität voranzubringen. Die EIB-Gruppe, zu der auch der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört, unterzeichnete letztes Jahr neue Finanzierungen von insgesamt 88 Milliarden Euro, davon 1,26 Milliarden Euro in Österreich.

Alle neuen Projekte, die die EIB-Gruppe finanziert, entsprechen dem Pariser Klimaabkommen. Investitionen in fossile Brennstoffe ohne CO2-Minderung kommen nicht für eine Förderung infrage. In ihrem Klimabank-Fahrplan hat die EIB-Gruppe zugesagt, in den zehn Jahren bis 2030 rund 1 Billion Euro für das Klima und ökologische Nachhaltigkeit zu mobilisieren, und sie ist auf gutem Weg dorthin. Über die Hälfte der jährlichen Finanzierungen der EIB-Gruppe wird für Projekte unterzeichnet, die direkt zur Eindämmung des Klimawandels, zur Anpassung an seine Folgen und zu einer gesünderen Umwelt beitragen. Etwa die Hälfte der EIB-Mittel in der EU fließen in Kohäsionsregionen, wo das Pro-Kopf-Einkommen niedriger ist. Damit fördert die Bank ein gerechtes Wachstum, um die Lebensstandards anzugleichen.

Voestalpine-Konzern

Die voestalpine ist ein weltweit führender Stahl- und Technologiekonzern mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz. Die global tätige Unternehmensgruppe verfügt über rund 500 Konzerngesellschaften und -standorte in mehr als 50 Ländern auf allen fünf Kontinenten. Der voestalpine-Konzern notiert seit 1995 an der Wiener Börse. Mit seinen Premium-Produkt- und Systemlösungen zählt er zu den führenden Partnern der Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie der Luftfahrt- und Energieindustrie und ist darüber hinaus Weltmarktführer bei Bahninfrastruktursystemen, bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen. Die voestalpine bekennt sich zu den globalen Klimazielen und verfolgt mit greentec steel einen klaren Plan zur Dekarbonisierung der Stahlproduktion. Im Geschäftsjahr 2023/24 erwirtschaftete der Konzern einen Umsatz von 16,7 Milliarden Euro bei einem operativen Ergebnis (EBITDA) von 1,7 Milliarden Euro. Weltweit beschäftigt er rund 51 600 Mitarbeitende.

Kontakt

Referenz

2024-230-DE