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Fairmat
  • Venture-Debt-Kredit für wachstumsstarkes Kreislaufwirtschaft-Start-up
  • Beitrag zu geringerem Ressourcenverbrauch und weniger Schadstoffen bei der Abfallbeseitigung
  • Versorgung mit wichtigen Verbundwerkstoffen stärkt Wettbewerbsfähigkeit

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und Fairmat haben einen Venture-Debt-Kredit von 25 Millionen Euro unterzeichnet. Der französische Pionier im Recycling von Carbonfaser-Verbundwerkstoffen hat ein nahezu CO2-neutrales mechanisches Verfahren entwickelt, bei dem im Vergleich zur Herstellung neuer Verbundstoffe nur ein Fünftel der CO2-Emissionen anfällt.

Die erste EIB-Finanzierung für das 2020 gegründete Start-up ist Teil einer Finanzierungsrunde von insgesamt 51,5 Millionen Euro, die Venture Debt (EIB, 25 Millionen Euro) mit Eigenkapital (26,5 Millionen Euro) kombiniert. Neben den Altinvestoren Singular, Temasek, CNP und Pictet Group beteiligten sich Bpifrance über seinen Fonds Large Venture, Slate VC und das Family Office Cape Capital. Zuvor hat Fairmat in einer ersten Runde im September 2021 bereits 8,6 Millionen Euro und in einer Series-A-Runde im November 2022 rund 34 Millionen Euro eingesammelt.

Mit der EIB-Finanzierung will Fairmat die Technologie skalieren, seine Präsenz in den USA ausbauen und neue Anwendungsbereiche erschließen, da immer mehr Branchen Verbundwerkstoffe einsetzen. Im Sportbereich konnte es sich mit recycelten Verbundstoffen der Luftfahrt-, Automobil- und Windkraftindustrie für Laufschuhe und Schläger bereits fest etablieren. Jetzt will das Start-up größere Branchen wie Mobilität, Elektronik und Energie als Kunden gewinnen.

2 900 Tonnen Material pro Jahr hat sich Fairmat dazu gesichert und Verträge mit jährlichen Einnahmen von 50 Millionen Euro abgeschlossen. Weil die Industrie leistungsfähige Recycling-Lösungen ohne Mehrkosten für die Umwelt braucht, steigt die Nachfrage: Der Wert des stark wachsenden Marktes wird 2024 auf 330 Milliarden Euro und 2033 bereits auf 640 Milliarden Euro geschätzt.

Fairmat setzt auf Daten, künstliche Intelligenz und Robotik, um jede Charge recycelten Materials in Echtzeit zu optimieren. In seinen beiden Werken im französischen Bouguenais und in Salt Lake City (USA) helfen Sensoren und prädiktive Algorithmen, die Produktion zu verbessern, Verluste zu verringern und die industrielle Nutzung voranzutreiben.

Die EIB fördert den Übergang zur Kreislaufwirtschaft aktiv, vor allem in den Bereichen Recycling und Wiederverwertung von Abfällen, deren Aufkommen weltweit zunimmt. In der EU fallen jährlich mehr als zwei Milliarden Tonnen an – vor allem aus dem Bausektor, dem Bergbau und der Industrie. Das sind 4,8 Tonnen pro Einwohner. Seit 2020 hat die EIB rund 5 Milliarden Euro für die Ko-Finanzierung von Kreislaufprojekten in verschiedenen Sektoren bereitgestellt.

Benjamin Saada, Gründer und CEO von Fairmat: „Werkstoffe sind die Grundlage jeder industriellen Produktion. Eine Disruption auf dieser Ebene verspricht eine enorme Wirkung – für den Planeten und für die Verbraucherinnen und Verbraucher. In nur drei Jahren haben wir von den führenden Sport-Unternehmen Europas und der USA eine herausragende Marktvalidierung erhalten. Mit dieser Finanzierungsrunde können wir unsere Vision umsetzen, das heißt: in großem Maßstab liefern, international expandieren und unsere erste globale Kreislauf-Wertschöpfungskette aufbauen.“

EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle: „Wir müssen die Kreislaufwirtschaft fördern, damit die Energiewende gelingt und die Energieunabhängigkeit Europas gestärkt wird. Fairmat hat ein hochinnovatives Modell entwickelt, das wertvolle recycelte Materialien nutzbar macht – mit klaren Umweltvorteilen gegenüber der bisherigen Praxis, die vor allem Deponierung und Verbrennung kennt. Gleichzeitig stärkt Fairmat auch die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen, weil es die Versorgung mit in vielen Sektoren zentralen Verbundwerkstoffen sichert. Die EIB freut sich, ein Projekt zu unterstützen, das Nachhaltigkeit mit einem wirtschaftlich leistungsstarken Modell verbindet.“

Hintergrundinformationen  

EIB 

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Ausgehend von acht Kernprioritäten finanzieren wir Investitionen, die zu den strategischen Zielen der EU beitragen. So fördern wir die Bereiche Klima und Umwelt, Digitalisierung und technologische Innovation, Sicherheit und Verteidigung, Kohäsion, Landwirtschaft und Bioökonomie, soziale Infrastruktur, Kapitalmarktunion und ein stärkeres Europa in einer stabileren und friedlichen Welt.

Die EIB-Gruppe, zu der neben der EIB auch der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört, unterzeichnete 2024 knapp 89 Milliarden Euro an neuen Finanzierungen für mehr als 900 wirkungsstarke Projekte und machte Europa damit noch wettbewerbsfähiger und sicherer.

Alle von der EIB-Gruppe finanzierten Projekte entsprechen dem Pariser Klimaabkommen – so wie in unserem Klimabank-Fahrplan zugesagt. Fast 60 Prozent der jährlichen Finanzierungen der EIB-Gruppe fließen in Projekte, die direkt zu Klimaschutz, Klimaanpassung und einer gesünderen Umwelt beitragen.

Die Gruppe setzt sich für eine stärkere Integration der Märkte ein und mobilisiert mit ihrem Engagement zusätzliche Investitionen. 2024 stieß sie Rekordinvestitionen von mehr als 100 Milliarden Euro in Europas Energiesicherheit an und mobilisierte 110 Milliarden Euro an Wachstumskapital für Start-ups, Scale-ups und europäische Pioniere. Rund die Hälfte der EIB-Finanzierungen innerhalb der EU fließt in Kohäsionsregionen, wo das Pro-Kopf-Einkommen unter dem EU-Durchschnitt liegt.

Auf unserer Website finden Sie hochwertige, aktuelle Fotos vom Sitz der EIB.

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2025-168-DE