Der Durchbruch des linken Golubinja-Tunnelabschnitts auf dem paneuropäischen Korridor Vc wurde in der Nähe des Dorfes Nemila in Bosnien und Herzegowina gefeiert. Mit 3,6 Kilometern ist dies der längste Tunnel des Landes. Er liegt zwischen den Städten Žepča und Zenica und ist Teil der Autobahnstrecke Poprikuše – Nemila. Das Projekt verringert die Reisezeit von Sarajevo in die nördlichen Landesteile erheblich und ermöglicht die Umfahrung der derzeitigen Straße, die durch die Schlucht des Flusses Bosna führt.
Schätzungsweise kostet das Projekt 251 Millionen Euro. Finanziert wird es von Team Europa durch Kredite der Europäischen Investitionsbank (EIB) und der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung sowie durch einen EU-Zuschuss von 41 Millionen Euro unter dem Investitionsrahmen für den westlichen Balkan.
Sandrine Friscia, EIB-Vertreterin für Bosnien und Herzegowina und Montenegro: „Die EIB freut sich, gemeinsam mit allen Projektpartnern zu sehen, wie diese wichtige Verbindung Gestalt annimmt. Für uns als Bank der EU sind schnellere, sicherere und moderne Verkehrsverbindungen in Bosnien und Herzegowina, der Region und der EU eine Priorität. Sie fördern wirtschaftliche Entwicklung und Wohlstand. Bereits über eine Milliarde Euro EIB-Kredite und Zuschüsse wurden in den Korridor Vc investiert. Gerne werden wir das Land und die Menschen dort weiter unterstützen.“
Anwesend waren auch der Ministerpräsident der Föderation Bosnien und Herzegowina Nermin Nikšić, der Direktor der öffentlichen Autobahngesellschaft Autoceste FBiH Denis Lasić, die Ministerin für Transport und Kommunikation Andrijana Katić, der stellvertretende Leiter der Delegation der EU in Bosnien und Herzegowina Adebayo Babajide sowie Asim Cengiz, Mitglied des Management Board von Cengiz Insaat Sanayi ve Ticaret A.S.
Andrijana Katić, Ministerin für Transport und Kommunikation: „Der Golubinja-Tunnel ist derzeit der längste Straßentunnel in Bosnien und Herzegowina und dementsprechend ein komplexes Projekt. Dessen sind wir uns voll bewusst. Die Regierung der Föderation Bosnien und Herzegowina, das zuständige Ministerium und Autoceste FBiH werden ihre Pläne für den Verkehr entschlossen umsetzen, um den nördlichen Teil des Korridors Vc von Sarajevo bis Sava bis Ende 2026 fertigzustellen.“
Denis Lasić, Direktor von Autoceste FBiH, unterstreicht, wie sehr der Erfolg des Projekts dem außerordentlichen Engagement des Projektteams und aller anderen Partner zu verdanken ist. „Wir geben unser Bestes, um den gesamten nördlichen Teil des Korridors von Sarajevo bis Sava bis Ende 2026 zu verbinden“, fügte er hinzu.
Adebayo Babajide von der EU-Delegation für Bosnien und Herzegowina erklärte, dass die EU mit bisher 870 Millionen Euro den bislang größten Zuschuss für den Korridor Vc in Bosnien und Herzegowina beisteuerte.
Für den Bau des Abschnitts Poprikuše – Nemila waren über 600 Menschen beschäftigt. Rund 80 Prozent der Rohstoffe wurden auf dem Inlandsmarkt gekauft. Die letzten 130 Meter des rechten Tunnelabschnitts werden voraussichtlich in den kommenden Monaten fertiggestellt.