Kurz vor dem Internationalen Frauentag startet die EIB-Gruppe eine Reihe zukunftsweisender Initiativen für die Gleichstellung und wirtschaftliche Teilhabe von Frauen. Sie wurden auf dem diesjährigen Forum der EIB-Gruppe vorgestellt und unterstreichen das Engagement der Gruppe für ein gerechtes Wachstum. Dazu setzt die EIB-Gruppe auf Kapitalmärkte, innovative Finanzierungsinstrumente und strategische Partnerschaften.
Gleichstellung als weiteres Ziel von Nachhaltigkeitsanleihen aufgenommen
Die EIB hat ihre Nachhaltigkeitsanleihen um zwei neue soziale Ziele erweitert: Gleichstellung und wirtschaftliche Teilhabe von Frauen. Die Erlöse aus den Anleihen können nun weltweit in Projekte fließen, die Frauen den Zugang zu Krediten erleichtern, Gründerinnen unterstützen und die Gleichstellung fördern.
EIB-Präsidentin Nadia Calviño betonte die Bedeutung dieser Neuerung: „In Unternehmerinnen und Gleichstellung zu investieren, ist nicht nur richtig, sondern auch klug. Denn es bringt Wachstum und Wohlstand für unsere Volkswirtschaften. Die Ausweitung der Nachhaltigkeitsanleihen auf neue Ziele zeigt, wie wir die Kapitalmärkte mobilisieren und für nachhaltige Finanzierungen nutzen können.“
InvestEU Gender Finance Lab für Geschäftsbanken
Gemeinsam mit der Europäischen Kommission hat die EIB unter der InvestEU-Beratungsplattform das „Gender Finance Lab für Geschäftsbanken“ auf den Weg gebracht. Das Beratungsprogramm hilft Geschäftsbanken in der EU, Unternehmen in Frauenhand den Zugang zu Finanzierungen zu erleichtern.
25 europäische Banken machen den Anfang: In einer Masterclass lernen die Teilnehmenden, wie sie Finanzierungshürden für Unternehmerinnen abbauen und deren wirtschaftliches Potenzial heben können. Das Lab soll Finanzinstituten Tools und Strategien an die Hand geben, mit denen sie ungenutzte Marktchancen erschließen können.
150 Millionen Euro für Unternehmerinnen in Spanien
Kurz vor dem Start des Gender Finance Lab verkündeten die EIB und die CBNK (eine aus der Fusion der Banco Caminos und der Bancofar hervorgegangene Bank für Fachkräfte aus dem Ingenieur- und dem Gesundheitswesen) eine wegweisende Initiative für Unternehmerinnen im spanischen Pharmasektor. Mit der Finanzierung vergibt die EIB erstmals in der EU ein Darlehen über eine Partnerbank, das ausschließlich für Kredite an Unternehmerinnen bestimmt ist. Sie fördert damit Frauen, die im Pharmasektor gründen oder expandieren wollen, in städtischen wie ländlichen Gebieten. Darunter fallen rund 600 Apotheken im ganzen Land. Vorgesehen sind Kredite von durchschnittlich 450 000 Euro für die Geschäftsgründung (Erwerb von Lizenzen), Betriebskapital (Inventar) und Geschäftsausstattung wie Verkaufstheken, Regale und Computer.
Frauen stellen zwar die Mehrheit der Beschäftigten im Apothekensektor, stoßen aber nach wie vor auf Hürden: Sie haben mehr Probleme, einen Kredit aufzunehmen, verdienen weniger und sind seltener in Leitungspositionen. Die Finanzierung soll hier ansetzen – mit maßgeschneiderter Unterstützung für Gründerinnen und Frauen, die Apotheken führen. Damit sie ihr Geschäft ausbauen und zu Spaniens Wirtschaftswachstum beitragen können.
Die CBNK zählt zu den 25 europäischen Banken, die schon beim InvestEU Gender Finance Lab dabei sind.
175 Millionen Euro für Barcelonas Stadtentwicklung – Frauen im Fokus
Die EIB hat mit der Stadt Barcelona einen Kredit über 175 Millionen Euro unterzeichnet. Die Mittel fließen in die Stadterneuerung und in Klimastrategien. Das von EIB-Präsidentin Nadia Calviño und Barcelonas Bürgermeister Jaume Collboni angekündigte Finanzierungspaket unterstützt die Entwicklung und die Klimastrategie der Stadt. Im Fokus stehen dabei Nachhaltigkeit und Inklusion. Ein besonderes Augenmerk liegt darauf, was Frauen brauchen und darauf, ihnen einen besseren Zugang zu städtischen Infrastrukturen und Dienstleistungen zu ermöglichen. Dieser Ansatz entspricht der Gender-Strategie der EIB-Gruppe und dem Gender-Aktionsplan und zeigt, wie eine inklusive Stadtplanung wirtschaftliche Chancen schaffen kann.
Women Climate Leaders Network feiert einjähriges Bestehen
Im März 2025 jährt sich die Gründung des Women Climate Leaders Network (WCLN) zum ersten Mal. Es wurde von der EIB-Gruppe ins Leben gerufen, um nachhaltige Verfahren zu fördern und Unternehmen bei der grünen Wende zu helfen. Im vergangenen Jahr hat das Netzwerk konkrete Handlungsvorschläge entwickelt, um kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sowie Midcaps zu helfen, umweltfreundlichere Ansätze zu verfolgen und klimafreundliche Innovationen auszubauen. Diese wurden auf dem Forum der EIB-Gruppe Entscheidungstragenden der EU vorgestellt.
Zu den Empfehlungen zählen lokale Plattformen für den Wissensaustausch, eine vereinfachte Berichterstattung, Kapazitätsaufbau und die Verknüpfung von Umweltnutzen und Geschäftsnutzen. Außerdem befürwortet das Netzwerk mehr Anschub für grüne Innovationen durch befristete Steueranreize, Anpassung von Finanzvorschriften und regulatorische Sandkästen. Eine zentrale Anlaufstelle für Beratung zum nächsten mehrjährigen Finanzrahmen - dem langfristigen Haushalt der EU – sei notwendig, um KMU über verfügbare EU-Mittel zu informieren.
Das Netzwerk, das jetzt in sein zweites Jahr geht, will auch weiter Unternehmen in der EU fit machen für den Weg in eine grünere und gendergerechtere Zukunft.
Stanbic Bank und EIB Global vereinbaren Kreditlinie von 20 Millionen Euro für KMU und Unternehmerinnen in Simbabwe
Die EIB und die Stanbic haben eine Kreditlinie über 20 Millionen Euro (525,9 Millionen ZWG) aufgelegt, die für längerfristige Kredite zu günstigen Konditionen an kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Simbabwe bestimmt ist. Der Fokus liegt auf Unternehmen, die im Eigentum oder unter der Leitung von Frauen stehen, in erheblicher Zahl Frauen beschäftigen oder Dienstleistungen speziell für Frauen anbieten.
Der afrikanische Kontinent hat einen der höchsten Anteile an Unternehmerinnen weltweit. Mehr als die Hälfte der KMU in Simbabwe sind in Frauenhand. Gleichzeitig beklagen über die Hälfte der Unternehmen im Land, das der begrenzte Zugang zu Krediten ihr Wachstum bremst. In Einklang mit der Global-Gateway-Initiative der EU, die weltweit Investitionslücken verkleinern soll, bietet die EIB-Stanbic-Kreditlinie Finanzinstrumente, die auf den Bedarf von Unternehmerinnen zugeschnitten sind und die wirtschaftliche Teilhabe von Frauen in Simbabwe stärken. Sie trägt damit zur 2X Challenge bei, einer Initiative, die den Zugang von Frauen zu Finanzierungen, Führungspositionen und hochwertigen Arbeitsplätzen verbessert und damit ihre Beteiligung am Wirtschaftsleben in Entwicklungsländern fördert.
EIB und WHO stärken öffentliche Gesundheit in Libanon, auch in puncto reproduktive Gesundheit und Prävention geschlechtsspezifischer Gewalt
Die EIB und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben einen Zuschuss von 10 Millionen Euro für das öffentliche Gesundheitswesen in Libanon vereinbart. Er soll helfen, den Mangel an Arzneimitteln im Land zu lindern und die fragmentierten Labordienste zu stärken. Dank der Vereinbarung können auch wichtige Medikamente und landesweit fachliche Unterstützung für medizinische Grundversorgungszentren bereitgestellt werden. Öffentliche Gesundheitszentren können dadurch ihre Arbeit wiederaufnehmen, auch für die reproduktive Gesundheit und Prävention geschlechtsspezifischer Gewalt – mit Leistungen, die geschlechtsspezifische Lücken im Angebot beseitigen.
Die Zusammenarbeit wurde auf dem EIB-Forum von WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus und EIB-Vizepräsident Thomas Östros offiziell besiegelt. Beide Einrichtungen unterstützen damit auch die Wiedereröffnung des libanesischen Zentrallabors für öffentliche Gesundheit, das wichtig ist, um Infektionskrankheiten im Land besser zu erkennen.
Weitere Informationen: Gleichstellung und wirtschaftliche Stärkung von Fraue