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Heute habe ich als Vorsitzender an einem Treffen der elf größten multilateralen Entwicklungsbanken (MDB) der Welt teilgenommen. Wir sprachen darüber, wie wir zur Bewältigung der größten Herausforderungen beitragen können, vor denen die Weltwirtschaft heute und in absehbarer Zukunft steht. Thema waren die breiteren Auswirkungen des Ukrainekriegs – Energieschock, Handelsstörungen, Unterbrechung globaler Wertschöpfungsketten und Sorge um die Ernährungssicherheit. All das wirkt sich darauf aus, wie wir leben und arbeiten, und stellt die Produktionskapazitäten vieler Länder auf die Probe. Die neuen Schocks verschärfen die in der Coronapandemie entstandenen Verwundbarkeiten in Wirtschaft und Gesellschaft. Und sie verstärken den weltweiten Inflationsdruck, der die ohnehin schon Benachteiligten unverhältnismäßig stark trifft.

In unseren Gesprächen ging es auch um Klimawandel, Umweltzerstörung und Verlust der Artenvielfalt.

Bei der Bewältigung dieser wachsenden Probleme spielen unsere Institutionen eine wichtige Rolle. Als Vorsitzender unserer Gruppe setze ich darauf, in einem sich verändernden globalen Kontext noch stärker zusammenzuarbeiten und unsere Entwicklungswirkung zu erhöhen. Und ich weiß, dass meine Kolleginnen und Kollegen mich darin unterstützen. 

Der Wert unserer Zusammenarbeit liegt nicht in einem abstrakten Konzept, sondern im konkreten Handeln, das weltweit wirkungsvolle Projekte anstößt. Ob Wasserprojekte in Jordanien, Förderprogramme für Gründerinnen in Kenia, Verkehrsprojekte im Westbalkan oder Klimaresilienz in der Karibik – all dies verbessert das Leben der Menschen, eröffnet Chancen und schützt die Schwachen. Unsere Zusammenarbeit ist wichtig. Denn so können wir unsere Stärken und Kompetenzen bündeln, private und öffentliche Mittel dahin lenken, wo sie am dringendsten gebraucht werden, und die Wirkung unserer Arbeit steigern.

Die Ukrainekrise hat uns schmerzhaft daran erinnert, wie wichtig es ist, von fossilen Brennstoffen unabhängiger zu werden und Klimaschutz-Vorreiter stärker zu unterstützen. Deshalb sind die multilateralen Entwicklungsbanken fest entschlossen, noch mehr in Klimaschutz, grüne Energie und Klimaanpassung zu investieren. Wir sind wichtige Akteure bei Klimafinanzierungen. Allein im Jahr 2021 vergaben wir 82 Milliarden US-Dollar für Klimaprojekte, davon mit 51 Milliarden US-Dollar fast zwei Drittel in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Das hilft ihnen bei der Klimaanpassung und beim Zugang zu bezahlbarer Energie. So haben wir die Ziele für Klimafinanzierungen, die wir uns 2019 auf Aufforderung UN-Generalsekretärs gesetzt haben, schneller erreicht als erwartet. Aber es liegt auf der Hand, dass wir noch mehr tun müssen und können. Die multilateralen Entwicklungsbanken sind sich ihrer Verantwortung als einflussreiche Akteure und Gestalter des Wandels durchaus bewusst. Die Frage, wie wir unsere Zusammenarbeit anpassen und verbessern können, gehört heute zu unseren zentralen Themen.

In der Vergangenheit haben wir bewiesen, dass wir schnell und in großem Maßstab liefern können. Unsere Zusammenarbeit hat den Beitrag jeder einzelnen Institution zweifellos aufwertet. Es war mir eine Ehre, die Arbeit unserer Gruppe im vergangenen Jahr zu leiten und zu koordinieren. 2023 übernimmt die New Development Bank den Vorsitz. Ich wünsche ihr dafür viel Erfolg.
Sie können auf unsere volle Unterstützung zählen.