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NCFF – Fazilität für Naturkapital
Die NCFF ist ein Finanzierungsinstrument, das von der Europäischen Investitionsbank und der Europäischen Kommission ins Leben gerufen wurde. Sie unterstützt Projekte zur Förderung der Biodiversität und der Anpassung an den Klimawandel durch maßgeschneiderte Darlehen und Investitionen, abgesichert durch eine EU-Garantie.
InvestEU wird die NCFF ersetzen.
Die Fazilität für Naturkapital (Natural Capital Financing Facility, NCFF) stellt Mittel für Projekte bereit, die Naturkapital zur Förderung der Biodiversität und der Anpassung an den Klimawandel schützen, wiederherstellen, sinnvoll verwalten und verbessern. Dazu gehören auch ökosystembasierte Lösungen in den Bereichen Bodenschutz, Forst- und Landwirtschaft, Gewässerschutz und Abfallmanagement in der Europäischen Union.
Die NCFF umfasst zwei Komponenten:
- Im Rahmen der Finanzierungsfazilität können Finanzierungen von jeweils mindestens 2 Millionen Euro und höchstens 15 Millionen Euro bereitgestellt werden.
- Unter der Fazilität für technische Hilfe können für jedes Projekt Fördergelder von höchstens einer Million Euro zur Vorbereitung, Umsetzung und Ergebnisüberprüfung vergeben werden.
Die NCFF kombiniert Finanzmittel der EIB und Fördergelder aus dem LIFE-Programm, das als Finanzierungsinstrument der EU für Umwelt und Klimaschutz dient. Das erste Darlehen wurde im April 2017 unterzeichnet.
Für die Fazilität werden keine neuen Projektvorschläge mehr akzeptiert; die Durchführung der ausgewählten Projekte soll bis Ende 2022 abgeschlossen sein.
Lesen Sie in unserem Bericht, welche Herausforderungen sich bei der Finanzierung naturnaher Lösungen stellen. Die Analyse beruht auf verfügbaren Informationen aus Europa und den Erfahrungen mit der Umsetzung der NCFF. Der Bericht enthält Empfehlungen, um dringend benötigte private Geldgeber an Bord zu holen.
Auf einen Blick
Mit unseren Finanzierungen fördern wir unter anderem:
- grüne Infrastruktur, etwa Dach- und Fassadenbegrünung, ökosystembasierte Lösungen zur Regenwassersammlung/Brauchwasserverwendung, Hochwasser- und Erosionsschutz
- Zahlungen für Ökosystemdienstleistungen, z. B. Programme zum Schutz und zur Verbesserung der Forstwirtschaft und der Biodiversität oder zur Verringerung von Wasser- oder Bodenverschmutzung
- Ausgleichs-/Kompensationsmaßnahmen für Biodiversitätsschäden, die über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen, etwa Ausgleichsfonds für Kompensationsmaßnahmen an den Standorten selbst oder an anderen Standorten
- Unternehmen, die die Biodiversität und Anpassung an den Klimawandel fördern (z. B. nachhaltige Forstwirtschaft, Landwirtschaft und Aquakultur, Ökotourismus)
- naturnahe Lösungen für die Anpassung an den Klimawandel
Die NCFF stellt technische Hilfe für Projekte bereit, die voraussichtlich Mittel aus der Fazilität erhalten. Nur Projekte, die wahrscheinlich Finanzmittel aus der NCFF bekommen, qualifizieren sich für technische Hilfe. Diese Projekte müssen zu den LIFE-Zielen beitragen und von der EIB als tragfähig und mit einem soliden Business Case ausgestattet eingestuft werden.
Typische Beispiele für unsere technische Hilfe sind unter anderem:
- Erstellung von Basisstudien, Überwachung der Biodiversität oder von Ökosystemen
- Beurteilung der Anfälligkeit für den Klimawandel, Analyse möglicher Folgen des Klimawandels, Empfehlungen für ökosystembasierte Anpassungslösungen
- Schulungen und Kompetenzaufbau
- Machbarkeitsstudien
- Verbesserung und Stärkung einzelner Komponenten eines Projekts/Geschäftsplans
- weitere Verbesserung der Finanzkennzahlen und/oder des Business Case
- Beratung zur rechtlichen Struktur des Projekts
Technische Hilfe aus NCFF-Mitteln kann mit anderen Zuschüssen kombiniert werden, beispielsweise mit dem EU-Programm zur Entwicklung des ländlichen Raums (EPLR), dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), Horizont 2020 und nationalen Programmen.
Hier finden sich nähere Details zu allen Projekten, die technische Hilfe erhalten.Grünkonzepte für Städte haben viele Vorteile, denn sie nutzen der Umwelt und mildern die Folgen des Klimawandels: Sie reduzieren das Überschwemmungsrisiko und die negativen Auswirkungen von Hitzewellen, sie verbessern die städtische Luft- und Wasserqualität und stärken den sozialen Zusammenhalt. Außerdem erhöhen sie die Attraktivität der Stadt und verbessern die Lebensqualität ihrer Einwohner.
Die NCFF kann europäischen Städten dabei helfen, umweltfreundlicher zu werden, denn sie finanziert:
- grüne Infrastruktur: Schaffung von Grünzügen, Anpflanzung von Parkbäumen und -sträuchern, Urban Gardening und Urban Farming, Pflanzaktionen, Dach- und Fassadenbegrünung, Begrünung grauer Flächen, wasserdurchlässige Parkplätze, Regengärten, Sanierung von Industriestandorten oder Industriebrachen usw.
- blaue Infrastruktur: natürlicher Hochwasserschutz, nachhaltige städtische Entwässerungssysteme, Regenrückhaltebecken, Seen, Teiche, Bewirtschaftung von Wassereinzugsgebieten usw.
Komponenten der grünen und blauen Infrastruktur in Städten können als Einzelprojekte, aber auch als Bestandteil eines größeren städtischen Investitionsprogramms oder eines Programms für den sozialen Wohnungsbau gefördert werden.
Investitionen in grüne und blaue Infrastruktur in Städten müssen mit Erlösen oder Kostensenkungen einhergehen. Zu den verschiedenen Finanzierungsarten zählen Steuern, Gebühren, Kredite, Crowdfunding und Zahlungen für Programme zur Sicherung von Ökosystemleistungen. Unsere Fachleute helfen Gebietskörperschaften bei der Ermittlung neuer Finanzierungsmöglichkeiten.
Zudem unterstützen wir die EU-Städteagenda und wirken an den verschiedenen Partnerschaften dieser Initiative mit. Ein besonderes Augenmerk legen wir dabei auf „Nachhaltige Landnutzung und naturbasierte Lösungen“.
Einige geförderte Projekte
Renaturierung der Alzette in Luxemburg
Mit einem Darlehen von neun Millionen Euro fördert die NCFF die Renaturierung der Alzette und ihres Zuflusses Petruss mitten in Luxemburg. Bei beiden Flüssen soll der ursprüngliche Verlauf und Zustand wiederhergestellt werden. Dies kommt der Artenvielfalt zugute und verringert auf natürliche Weise das Hochwasserrisiko.
Mit dem Projekt wird in stark verbauten Abschnitten wieder ein natürlicherer Flusslauf erreicht. Die Ufer werden außerdem so gestaltet, dass natürliche Lebensräume für Tiere und Pflanzen entstehen. Durch die Renaturierung fließt das Wasser natürlicher und langsamer, sodass das Hochwasserrisiko sinkt. Damit wird mit einer naturbasierten Maßnahme zur Anpassung an die Risiken des Klimawandels der Hochwasserschutz in der Hauptstadt des Landes und flussabwärts verbessert.
PressemitteilungAbwasserentsorgung und Schutz der Biodiversität in der Wallonie
2021 vergab die NCFF ein Darlehen von 4,5 Millionen Euro an die belgische Société Publique de Gestion de l‘Eau (SPGE). Die Mittel fließen in naturnahe Lösungen für die Wasserbehandlung, die verstärkte Rückhaltung von Regenwasser und den Schutz natürlicher Lebensräume. Vor allem die Abwasserbehandlung soll sich verbessern. So soll in den Flüssen die Wasserqualität erreicht werden, die die Flussperlmuschel (Margaritifera margaritifera) für ihre neuerliche Ansiedelung braucht. Die Perlmuschel war früher in ganz Europa verbreitet, aber mehr als 95 Prozent des Gesamtbestands sind in den vergangenen hundert Jahren verschwunden. In Belgien gibt es nur noch wenige verbleibende Bestände in sehr sauberen Flussläufen in den Einzugsgebieten von Rulles, Sauer, Vierre und Our. Das NCFF-Darlehen trägt zur Wiederansiedelung der Muscheln bei. Das Projekt ist Teil des Investitionsprogramms der SPGE, dem Wasserwirtschaftsunternehmen der belgischen Region Wallonien, für die Jahre 2019–2021.
PressemitteilungCDC Biodiversité – Ausgleich für Biodiversitätsschäden
Das Darlehen an die französische CDC Biodiversité ist die erste NCFF-Operation für ein Projekt, das den Verlust von Biodiversität ausgleicht. Mit den fünf Millionen Euro will die Tochtergesellschaft der Caisse des Dépots Naturschutzgebiete in ganz Frankreich sanieren und erhalten. Dadurch kann das Institut sogenannte Kompensationseinheiten generieren und diese an Kunden verkaufen, die die negativen Auswirkungen ihrer Projekte auf Lebensräume und Arten ausgleichen müssen, um eine Planungsgenehmigung zu erhalten. Mit dem EIB-Darlehen kann die CDC Biodiversité nicht nur in neue Naturschutzgebiete investieren, sondern auch bestehende Gebiete erhalten, die zum Teil einen hohen ökologischen Wert haben. Außerdem will die CDC-Tochter die Kompensationseinheiten für diese Gebiete – wie in Frankreich vorgeschrieben – registrieren lassen und vermarkten.
Athen – grüne Infrastruktur für städtische Klimaresilienz
Es handelt sich um die erste NCFF-Finanzierung, die naturnahe Maßnahmen in einer Stadt betrifft. Die NCFF-Mittel von fünf Millionen Euro sind dafür bestimmt, im Zuge der Sanierung öffentlicher Plätze und Straßen Grünflächen anzulegen und zwischen verschiedenen begrünten Flächen grüne Achsen zu schaffen. Sie dienen auch der natürlichen Wiederherstellung des zweiten markanten Hügels von Athen nach der Akropolis, des Lykabettus. Diese Operation trägt zur Resilienzstrategie der Stadt Athen für 2030 bei und soll die Auswirkungen der sogenannten städtischen Wärmeinseln verringern sowie den natürlichen Wasserablauf und die allgemeine Attraktivität der Projektgebiete erhöhen. Dieses Darlehen ist an ein Rahmendarlehen über 55 Millionen Euro für eine resiliente Stadterneuerung und -entwicklung Athens gebunden.
VideoPressemitteilung
Rewilding Europe Capital
Im April 2017 wurde das erste von der NCFF unterstützte Projekt unterzeichnet – ein Darlehen von sechs Millionen Euro an Rewilding Europe Capital. Davon profitieren mehr als 30 naturschutzorientierte Unternehmen aus ganz Europa. Die Finanzierungen könnten auch in die Wiederansiedlung symbolträchtiger und bedrohter europäischer Wildtierarten fließen, darunter Wisent, Braunbär, Mönchsgeier, aber auch Pelikan und Seeadler im Donau- und im Oder-Delta.
Rosapelikane (Pelecanus onocrotalus) in einem renaturierten Gebiet des rumänischen Donaudeltas
Copyright: Staffan Widstrand/Rewilding Europe
SLM Silva Fund
Der SLM Silva Fund ist ein auf nachhaltige Forstwirtschaft spezialisierter Fonds in Irland. Der Fonds kauft Forstplantagen in der mittleren Reifephase und wandelt diese in „Dauerwälder“ oder in „naturnahe Forstplantagen“ um, als Alternative zu den weitverbreiteten Reinbeständen mit Kahlschlag und anschließender Neupflanzung. Bei Dauerwäldern ist die Waldfläche durchgehend mit gemischten Baumbeständen bepflanzt. Dieses kommerziell tragfähige Modell fördert die Biodiversität, schont die Böden und erhält den Wert der Waldflächen. Die erste Finanzierungsrunde ist bereits abgeschlossen, nun beginnt die Investitionsphase.
Naturkapitalinvestitionen in Kroatien
Die Kroatische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (HBOR) erhielt 15 Millionen Euro über ein sogenanntes Durchleitungsdarlehen für mehrere Empfänger. Mit dem Geld vergibt die HBOR Kleinkredite für Projekte in den Bereichen Naturschutz, Renaturierung und Anpassung an den Klimawandel, etwa für Ökotourismus, nachhaltige Landwirtschaft und Forstwirtschaft oder grüne städtische Infrastruktur. Dabei kommt ihr ihre Kenntnis des kroatischen Marktes zugute. Angesichts der großen Artenvielfalt Kroatiens und der Bedeutung des Landes für das Natura-2000-Netz ist dieses Projekt besonders wichtig.
In die Natur investieren – Naturschutz und naturnahe Lösungen
Der Leitfaden bietet Projektentwicklern im Bereich Naturschutz und naturnahe Klimaanpassung einen Überblick über Finanzierungsmöglichkeiten. Projektbeispiele veranschaulichen Finanzierungsmodelle und rechtliche Aspekte.
Zum Download des Leitfadens