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    Seit 80 Jahren liegen sie auf dem Grund der Donau in der Nähe des Hafens von Prahovo: In diesem Sommer wurden die ersten der rund 200 im Zweiten Weltkrieg versenkten Schiffe erfolgreich geborgen. Mit Seilen wurden die Wracks aus dem Fluss gezogen und vom Schlamm befreit.

    „Früher wäre so etwas viel schwieriger gewesen. Aber mit moderner Technik ist es jetzt einfacher“, sagt Aleksandar Banjac, Serbiens stellvertretender Minister für Bau, Verkehr und Infrastruktur.

    Die Schiffe wurden 1944 von der deutschen Marine versenkt. Seitdem behindern sie die Schifffahrt auf diesem wichtigen Abschnitt des zweitlängsten Flusses Europas, insbesondere bei Niedrigwasser. In der ersten Phase sollen 21 Schiffe geborgen werden. Sie verursachen erhebliche Verzögerungen im Güterverkehr und bedeuten für Serbien einen geschätzten Verlust von mehr als fünf Millionen Euro pro Jahr.

    „Die Zeit ist reif, denn der Verkehr und der Gütertransport auf der Donau nehmen deutlich zu“, so Banjac weiter. „Der Fluss ist eine wichtige Verkehrsader für Europa, und gerade dieser Abschnitt ist für die Schifffahrt von großer Bedeutung.“



    Nadelöhre beseitigen

    Immer mehr Güter und immer mehr Schiffe passieren das Eiserne Tor. Dieser enge Durchbruch der Donau mit einer Breite von nur 90 Metern ist für Lastkähne und andere Schiffe nur schwer befahrbar. Angesichts des steigenden Frachtaufkommens ist es wichtig, solche Nadelöhre zu beseitigen. Wenn die ersten 21 Schiffe geborgen sind, soll der Fluss hier eine schiffbare Breite von 200 Metern haben.

    Es reicht aber nicht, die Schiffe nur aus dem Schlamm zu ziehen. Auch eventuell noch vorhandene Munition muss sicher geborgen und entschärft werden. Dafür braucht es spezielle Verfahren – ein plötzlicher Luftkontakt könnte eine Explosion auslösen.

    „Wegen der schlechten Sicht im Fluss müssen Taucher die Schiffe einzeln untersuchen, um die Munition ausfindig zu machen“, so Banjac. „Einige Schiffe müssen aber unten bleiben, weil sie zu groß sind oder in zu schlechtem Zustand sind. Dann können sie etwa unter Wasser zerlegt oder ausgegraben werden. Im Moment werden zwei Schiffe sogar einfach auf dem Grund der Donau vergraben.“

    Spezielle Pumpen entfernen Sand, Schlick und Kies aus dem Flussbett, damit die Schifffahrt wieder sicher wird.

    Serbian Ministry of Construction, Transport and Infrastructure

    Serbien und die EU arbeiten eng zusammen

    Im Juli 2024 unterzeichnete die EIB einen EU-Zuschuss von 16 Millionen Euro aus dem Investitionsrahmen für den westlichen Balkan (WBIF) für das Projekt. Die Mittel ergänzen einen bestehenden EIB-Kredit sowie technische Hilfe, die aus der Resilienzinitiative der Bank und dem WBIF finanziert wird. Diese Gelder gehören zu einem größeren Investitionsprogramm, um die Kapazität, Effizienz und Sicherheit der Wasserstraßen entlang der Flüsse Donau und Save zu erhöhen.

    „Die Investitionen kommen den Menschen in Serbien zugute. Sie machen die Verkehrsinfrastruktur zuverlässiger und effizienter und kurbeln die nationale und regionale Wirtschaft an“, sagte EIB-Vizepräsident Robert de Groot bei der Unterzeichnung in Belgrad.

    In vier Jahren, wenn die Wracks aus dem Flussbett der Donau geborgen sind, wird die Binnenschifffahrt in Serbien und in der Region deutlich wettbewerbsfähiger sein. Denn dann entspricht sie auf diesem Teil des internationalen Korridors den höchsten Standards in puncto Sicherheit und Effizienz. Die freigeräumte Wasserstraße wird auch die Verkehrsverbindungen zwischen Serbien und den EU-Ländern verbessern und zu einer effizienteren Einbindung der lokalen Wirtschaft in die EU-Lieferketten beitragen.

    „Die Bergung der Wracks leistet auch einen wichtigen Beitrag zur Grünen Agenda, weil sie die dringend notwendige Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Flüsse erleichtert“, so Emanuele Giaufret, Leiter der EU-Delegation in Serbien.

    „Das Vorhaben ist Teil des Wirtschafts- und Investitionsplans für den Westbalkan, der bis zu 30 Milliarden Euro für die Region mobilisieren soll“, fügt er hinzu. „Damit ermöglicht die EU den Bürgerinnen und Bürgern Serbiens ein besseres Leben.“


    • Erfahren Sie hier, wie der Investitionsrahmen für den westlichen Balkan, die Infrastruktur in der Region stärken will