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Die Europäische Investitionsbank hat zum zweiten Mal ihre Umfrage zum Klimawandel durchgeführt. Die Ergebnisse der Umfrage sind hochrelevant: Nicht nur, weil das Thema Klima für die EU ganz oben auf der Tagesordnung steht, sondern auch, weil sich die EIB mit ihrer neuen Energiefinanzierungspolitik künftig von der Förderung fossiler Energieträger verabschiedet und einen neuen Klimafahrplan beschlossen hat.

Zusammen mit dem Marktforschungsunternehmen BVA untersucht die EIB die Einstellungen und Erwartungen der Menschen in der EU, in den USA und in China in Bezug auf den Klimaschutz.

„Für uns ist es wichtig, den Menschen zuzuhören. Nur so können wir wirklich auf ihre Sorgen eingehen, ohne jemanden zurückzulassen.“
Vizepräsidentin Emma Navarro

Im Folgenden stellen wir Ihnen die wichtigsten Erkenntnisse aus der ersten von drei Ergebnisreihen der weltweiten EIB-Umfrage zum Klimawandel vor.

Junge Europäer und der Klimawandel

Die EIB-Umfrage zum Klimawandel zeigt, dass umweltbedingte Migration in Europa als reales Problem gesehen wird: 82 Prozent der Befragten erwarten, dass Menschen wegen extremer Wetterbedingungen in Zukunft gezwungen sein werden, ihr Land zu verlassen. 24 Prozent der Europäerinnen und Europäer rechnen damit, dass sie selbst wegen des Klimawandels in Zukunft auswandern müssen. Unter den jüngeren Menschen ist dieser Prozentsatz noch deutlich höher: 41 Prozent erwägen ernsthaft, ins Ausland zu ziehen. Auch geografisch zeigen sich in dieser Frage erhebliche Unterschiede. Während in Österreich 33 Prozent der 15–29-Jährigen damit rechnen, auszuwandern, sind es in Spanien schon 51 Prozent.

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Nordeuropa sieht den Klimawandel als größere Gefahr

Bei der Beurteilung der Klimabedrohung lässt sich in Europa ein Nord-Süd-Gefälle feststellen. Für die Menschen in Südeuropa ist das größte Problem ihrer Länder die Arbeitslosigkeit. 72 Prozent der Spanier und 69 Prozent der Italiener sehen darin eine der drei großen Herausforderungen. In den nordeuropäischen Ländern wie Dänemark, den Niederlanden, Deutschland und Österreich wird dagegen der Klimawandel als größte Bedrohung genannt. Auch die Auswirkungen des Klimawandels werden in Nord- und Südeuropa unterschiedlich wahrgenommen: Während ein Einfluss auf das tägliche Leben vor allem in den Mittelmeerländern gesehen wird, etwa in Italien (94 Prozent) und Spanien (87 Prozent), liegen die Werte in Dänemark (63 Prozent) und Schweden (66 Prozent) deutlich niedriger. In Europa sind 82 Prozent der Menschen der Meinung, dass der Klimawandel ihren Alltag beeinflusst. In China glauben dies sogar 98 Prozent der Befragten, in den USA nur 76 Prozent.

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Kann der Klimawandel rückgängig gemacht werden? China am optimistischsten

Die EIB-Umfrage zeigt, dass die Menschen in Europa die Bekämpfung des Klimawandels pessimistischer beurteilen als in China. 59 Prozent der Europäer glauben, dass der Klimawandel rückgängig gemacht werden kann. Das sind 21 Prozentpunkte weniger als in China (80 Prozent), aber mehr als in den USA (54 Prozent). Nach ihrem eigenen Handeln gegen den Klimawandel befragt, sind 69 Prozent der Europäer der Meinung, dass sie selbst etwas bewirken können. Damit liegen sie etwa in der Mitte zwischen China (72 Prozent) und den USA (65 Prozent).

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In China ist die Angst vor dem Klimawandel größer als in Europa oder den USA

Die Umfrageergebnisse bestätigen, dass der Klimawandel in Europa weithin mit Sorge betrachtet wird: 47 Prozent der Europäer sehen den Klimawandel als größte Herausforderung in ihrem Leben, gefolgt vom Zugang zu Gesundheitsversorgung (39 Prozent) und Arbeitslosigkeit (39 Prozent). In den USA liegt der Klimawandel dagegen mit 39 Prozent hinter der Gesundheitsversorgung (45 Prozent), während ihn in China 73 Prozent der Menschen für das drängendste gesellschaftliche Problem halten – weit vor der Gesundheitsversorgung (47 Prozent) und Finanzkrisen (33 Prozent).

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Anlässlich der COP25 in Madrid haben wir die Menschen vor Ort gefragt, was sie über den Klimawandel denken.

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Mehr über die Einstellungen zum Klimawandel in einzelnen Ländern

40 Prozent der Befragten glauben, dass es zu spät ist, um den Klimawandel rückgängig zu machen

©Edelman/ EIB

Die Umfrageergebnisse zeigen, dass der Klimawandel in großen Teilen der französischen Bevölkerung mit Sorge betrachtet wird: 83 Prozent der Befragten finden, dass sich der Klimawandel auf ihren Alltag auswirkt.

Die Bevölkerung in Frankreich ist sich der Auswirkungen des Klimawandels sehr bewusst. Zugleich beurteilt sie den Kampf gegen den Klimawandel im europäischen Vergleich am skeptischsten. Nur 53 Prozent der Franzosen glauben, dass der Klimawandel rückgängig gemacht werden kann – sechs Prozentpunkte weniger als der europäische Durchschnitt. Innerhalb des Landes zeigen sich in dieser Frage regionale Unterschiede von bis zu zehn Prozentpunkten: Während in der Île-de-France 57 Prozent der Menschen es für möglich halten, den Klimawandel rückgängig zu machen, sind es in der Region Okzitanien nur 47 Prozent.

Für 59 Prozent der Deutschen ist der Klimawandel die größte Herausforderung in ihrem Leben

©Edelman/ EIB

Die EIB-Umfrage hat ergeben, dass die Deutschen den Klimawandel als größte Herausforderung für ihr Land betrachten: Für 59 Prozent gehört er zu den drei drängendsten Problemen, gefolgt von Migration in großem Umfang (43 Prozent).

Die Deutschen sehen außerdem eine stärkere Korrelation zwischen Migration und Klimawandel als andere Länder in Europa. 31 Prozent glauben bereits, dass der Klimawandel eine Schlüsselrolle bei der Migration spielt. Das sind fünf Prozentpunkte mehr als der europäische Durchschnitt (26 Prozent). Zudem halten es die Deutschen – insbesondere die jüngere Generation – für wahrscheinlich, dass der Klimawandel sie einmal zum Auswandern zwingt: 44 Prozent der 15–29-Jährigen rechnen damit, in Zukunft in ein anderes Land auszuwandern.

69 Prozent der Italiener glauben, dass der Klimawandel rückgängig gemacht werden kann

©Edelman/ EIB

Die Italiener sind optimistisch, dass die Erde gerettet werden kann – das zeigen die Ergebnisse der EIB-Umfrage. 86 Prozent der italienischen Bevölkerung erkennen weitgehend an, dass die Menschen für den Klimawandel verantwortlich sind, und 69 Prozent glauben, dass der Klimawandel immer noch rückgängig gemacht werden kann. Das sind zehn Prozentpunkte mehr als im europäischen Durchschnitt (59 Prozent). Doch die Italienerinnen und Italiener gehen noch weiter: 73 Prozent der Befragten sehen sich selbst als Teil der Lösung für das Klimaproblem.

Die Menschen in Italien sind sich zudem einig (94 Prozent), dass sich der Klimawandel in den letzten Jahrzehnten auf alle Ozeane und Kontinente ausgewirkt hat. Als beunruhigende Anzeichen für den Klimawandel werden vor allem das Abschmelzen der Gletscher (47 Prozent), die Luftverschmutzung (40 Prozent – acht Prozentpunkte über dem europäischen Durchschnitt) und die steigenden Temperaturen (39 Prozent) genannt. Darüber hinaus halten die Menschen in Italien diese Umweltfolgen für langfristig: 80 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass die Folgen der Treibhausgasemissionen noch jahrhundertelang zu spüren sein werden – selbst, wenn die Emissionen künftig zurückgehen.

41 Prozent der Menschen in Polen halten den Klimawandel für unumkehrbar

©Edelman/ EIB

In Polen sind 86 Prozent der Befragten der Meinung, dass der Klimawandel Folgen hat. Zugleich ist die Skepsis im Hinblick auf die Bekämpfung des Klimawandels dort von allen europäischen Ländern am größten. 41 Prozent der Polinnen und Polen – 8 Prozentpunkte mehr als der europäische Durchschnitt – glauben, dass sich der Klimawandel nicht mehr rückgängig machen lässt. Gerade die jüngere Generation ist hier pessimistisch: 45 Prozent der 15–29-Jährigen halten den Klimawandel für unumkehrbar, verglichen mit 41 Prozent der 30–64-Jährigen und 33 Prozent der über 64-Jährigen.

Trotz allem sind 75 Prozent der Befragten in Polen der Meinung, dass sie mit ihrem eigenen Verhalten den Kampf gegen den Klimawandel maßgeblich beeinflussen können. Dabei sind die Frauen weitaus optimistischer als die Männer: 83 Prozent der polnischen Frauen glauben, dass sie im Kampf gegen den Klimawandel selbst etwas bewirken können. Bei den Männern sind nur 67 Prozent dieser Ansicht.

68 Prozent aller Spanier glauben, dass der Klimawandel rückgängig gemacht werden kann

©Edelman/ EIB

Die Umfrageergebnisse zeigen, dass das Klima den Menschen in Spanien große Sorgen bereitet. Gleichzeitig sind die meisten Befragten optimistisch, dass der Kampf gewonnen werden kann. 89 Prozent der spanischen Bevölkerung erkennen weitgehend an, dass die Menschen für den Klimawandel verantwortlich sind, und 68 Prozent glauben, dass der Klimawandel rückgängig gemacht werden kann. Ganze 80 Prozent sehen sich sogar selbst als Teil der Lösung für das Klimaproblem.

Obwohl die Spanier die Lösung der Klimakrise generell optimistisch beurteilen, ist die Erwartung, dass der Klimawandel sie in Zukunft zur Migration zwingt – sowohl innerhalb der Landesgrenzen als auch ins Ausland – im Land stärker ausgeprägt als im übrigen Europa. 36 Prozent der Bevölkerung (zehn Prozentpunkte über dem europäischen Durchschnitt) sind der Meinung, dass sie in Zukunft in ein kälteres Land oder eine kältere Region Spaniens auswandern müssen. Vor allem die jüngere Generation sieht sich davon betroffen (60 Prozent).

In Schweden ist der Optimismus am größten, dass der Klimawandel rückgängig gemacht werden kann

©Edelman/ EIB

Auch wenn die Schweden die Auswirkungen des Klimawandels derzeit noch nicht spüren, zeigen sie sich besorgt über die Folgen für künftige Generationen. 81 Prozent der Befragten glauben, dass die Folgen des Klimawandels den Alltag ihrer Kinder später beeinflussen werden. Darüber hinaus herrscht in der schwedischen Bevölkerung große Einigkeit darüber (80 Prozent), dass die Folgen der Treibhausgasemissionen noch jahrhundertelang zu spüren sein werden – selbst, wenn die Emissionen künftig zurückgehen.

Nichtsdestotrotz ist das Land optimistisch, dass die Klimakrise gelöst werden kann: 68 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass die Folgen des Klimawandels immer noch rückgängig gemacht werden können. Das sind neun Prozentpunkte mehr als der europäische Durchschnitt.

Kontakt

Thomas Froimovici

  European Investment Bank
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