- Aserbaidschanische Bahngesellschaft erhält EIB-Beratung für mehr Sicherheit auf den Schienen; weitere Ziele sind kürzere Fahrtzeiten, niedrigere Kosten und weniger Emissionen
- Erste abgeschlossene Beratung unter der EU-finanzierten „Fazilität für Investitionen in Konnektivität im Rahmen der Östlichen Partnerschaft“ (EPIC)
- Mehr Sicherheit an Bahnübergängen entlang der Bahnstrecke Baku – Boyuk Kesik
Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat Aserbaidschan zehn Monate lang zu mehr Sicherheit und Zuverlässigkeit im Schienenverkehr beraten. Dies ist die erste abgeschlossene beratende Unterstützung der EIB unter der „Fazilität für Investitionen in Konnektivität im Rahmen der Östlichen Partnerschaft“ (EPIC). Ihr Ziel war es, der aserbaidschanischen Bahngesellschaft zu helfen, die Betriebssicherheit zu verbessern und die Fahrzeiten, Kosten und Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren.
Durch die Beratung verbesserte sich die Sicherheit an bestehenden Bahnübergängen entlang der wichtigen Bahnstrecke Baku – Boyuk Kesik. Diese ist 503 Kilometer lang und verbindet die Hauptstadt Baku und ihren Hafen mit dem georgischen Schienennetz bis zum Schwarzen Meer. Die Strecke ist Teil des TEN-V-Kernnetzes in Aserbaidschan und eine wichtige Verbindung entlang des Mittelkorridors, vor allem für den Frachtverkehr.
EIB-Vizepräsidentin Teresa Czerwińska, mit Aufsicht über die Aktivitäten der Bank in der Region: „Es freut uns, dass wir die erste EPIC-Beratung erfolgreich abgeschlossen haben. Wir konnten unsere Expertise und die Best Practices im europäischen Verkehrssektor an die östliche Nachbarschaft weitergeben. Ich bin mir sicher, dass unsere Beratung positiv zur Projektentwicklung beitragen wird. Dabei geht es vor allem darum, die Sicherheit und Umweltauswirkungen dieser wichtigen Bahnverbindung zu verbessern, damit Aserbaidschan und die Region davon profitieren.“
Peter Michalko, EU-Botschafter in Aserbaidschan: „Aserbaidschan baut seine Infrastruktur aus, hat eine bedeutende strategische Lage und verfügt über das Potenzial für mehr Zusammenarbeit in Wirtschaft und Handel. Das macht das Land zu einem strategischen Partner des erweiterten transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-V), das zu einer besseren Konnektivität, wirtschaftlichen Entwicklung und regionalen Integration beiträgt. Die EU arbeitet mit Aserbaidschan und der EIB an wichtigen Verkehrs- und Infrastrukturprojekten zusammen. Wir werden weiter technische Hilfe, Kredite und Garantien für den Ausbau der Infrastruktur, für eine grüne Wirtschaft und für die Digitalisierung anbieten und die Steuerung des Verkehrssektors stärken.“
Arif Agayev, Berater des Vorsitzenden der aserbaidschanischen Bahngesellschaft: „Die internationale Zusammenarbeit für mehr Sicherheit auf den Schienen und weniger Treibhausgase hat für uns Priorität. Wir werden diese Zusammenarbeit mit unseren Partnern stärken und die besten internationalen Standards für den Bahnbetrieb und die Infrastruktur umsetzen.“
Die EPIC fördert Investitionsprojekte in der östlichen Nachbarschaft, die zum transeuropäischen Verkehrsnetz (TEN-V) beitragen. Der Fokus liegt auf Projekten des indikativen TEN-V-Investitionsaktionsplans und des Wirtschafts- und Investitionsplans für die Östliche Partnerschaft der EU. Die EPIC unterstützt diese Projekte dabei, die Anforderungen der EU und internationaler Finanzinstitute zu erfüllen. Sie macht Projekte reif für Investitionen und achtet dabei auf eine Minimierung von Umweltschäden. Sie wird von der EU finanziert und vom EIB-Beratungsprogramm „Gemeinsame Unterstützung für Projekte in europäischen Regionen“ (JASPERS) verwaltet.
Im Zuge der Beratung haben die EIB und die aserbaidschanische Bahngesellschaft gemeinsam die gefährlichsten Bahnübergänge identifiziert, die für Unter- oder Überführungen infragekommen. Zudem wurden kritische Stellen ermittelt, an denen Fußgänger und Nutztiere die Strecke ungesichert queren. Der Bericht der EIB-Beratung wird eine wichtige Rolle im Entscheidungsprozess zu den Bahnübergängen und den nächsten Projektphasen spielen. Zudem bezieht sich die Beratung auch auf den Mittelkorridor, eine Priorität für Aserbaidschan und die Region Eurasien. Projekte entlang dieser Strecke sind mittel- und langfristig sehr wichtig, denn der Mittelkorridor verbindet China über Zentralasien, Aserbaidschan und die Türkei mit der EU.
Hintergrundinformationen
Mehr über EPIC – Investitionen in Konnektivität im Rahmen der Östlichen Partnerschaft
Die EPIC wird von der EU finanziert und vom EIB-Beratungsprogramm JASPERS verwaltet. Sie bietet den Ländern der Östlichen Partnerschaft kostenlose Beratung und technische Hilfe, um Verkehrsanbindungen zu verbessern. Umgesetzt wird sie gemeinsam mit der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) und der Weltbank.
Für EPIC kommen Projekte aus dem Straßen-, Schienen-, Luft- und Wasserverkehr oder eine Kombination davon infrage. Diese Projekte:
- reduzieren Fahrzeiten und Kosten,
- beseitigen Engpässe,
- erhöhen die Verkehrssicherheit,
- passen die Verkehrsinfrastruktur an den Klimawandel an,
- haben einen sozioökonomischen und ökologischen Nutzen.
Unter der EPIC bietet die EIB derzeit beratende Unterstützung und technische Hilfe für zehn Projekte in Armenien, Aserbaidschan, Moldau und der Ukraine.
EIB
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Sie vergibt Mittel für solide Investitionen, die zu den Zielen der EU beitragen, und unterstützt Projekte in vier Bereichen: Infrastruktur, Innovation, Klima und Umwelt sowie kleine und mittlere Unternehmen.
Die EIB Global ist der Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierung. Sie trägt zu den drei übergeordneten Prioritäten der EU bei: dem europäischen Grünen Deal, Global Gateway und der Strategie für Beschäftigung und intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum. Im Team Europa fördert die EIB Global zusammen mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft tragfähige, fokussierte Partnerschaften und arbeitet dabei eng mit anderen multilateralen Entwicklungsbanken zusammen. Über Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort. Wir haben auch eine Regionalvertretung für den Südkaukasus, einschließlich Aserbaidschan.