- Finanzierungen der EIB-Gruppe in Finnland stiegen 2024 auf 2,3 Mrd. Euro von 992 Mio. Euro im Vorjahr
- Ergebnis dieser 132-%-Steigerung: 1 800 finnische KMU und Midcaps unterstützt und 40 000 Arbeitsplätze gesichert
- Gelder flossen überwiegend in grüne Projekte und Unternehmensinnovation
Die Europäische Investitionsbank-Gruppe (EIB-Gruppe) hat ihre Finanzierungen in Finnland 2024 mit 2,3 Milliarden Euro mehr als verdoppelt. Die meisten Mittel flossen in eine schnellere grüne Wende und Unternehmensinnovationen. Die Zusagen der EIB-Gruppe im vergangenen Jahr entsprechen einem Anstieg von 132 Prozent gegenüber dem Finanzierungsvolumen von 992 Millionen Euro im Jahr 2023.
1,7 Milliarden Euro der Gesamtfinanzierungen stammten von der EIB, 606 Millionen Euro vom Europäischen Investitionsfonds (EIF), der vor allem kleinste, kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Europa fördert.
Die EIB-Gruppe half mit diesem Geld 2024 in Finnland 1 800 KMU und Midcap-Unternehmen, sicherte 40 000 Arbeitsplätze und unterstützte 21 Investitionsinitiativen. Mit ihrem Engagement mobilisiert die Gruppe auch andere Geldgeber, sodass sie insgesamt 5,1 Milliarden Euro an Investitionen angeschoben haben dürfte. Das entspricht 1,9 Prozent der Wirtschaftsleistung (BIP) des Landes.
EIB-Vizepräsident Thomas Östros: „Unsere hohen Investitionen 2024 unterstreichen unser unerschütterliches Engagement für Finnlands Wirtschaftswachstum und Resilienz. Wir finanzieren die unterschiedlichsten Projekte – von modernster Gesundheitsversorgung bis zu innovativen Lösungen im Bereich der Erneuerbaren. So fördern wir in Finnland nicht nur die Gegenwart, sondern auch eine bessere, nachhaltigere Zukunft.“
Mehr Innovation und Nachhaltigkeit
2024 floss die Hälfte der Finnland-Finanzierungen der EIB-Gruppe in die grüne Wende und ein Drittel in wirtschaftliche Innovationen – insgesamt eine 215-prozentige Steigerung der Unterstützung für Nachhaltigkeit und Innovation gegenüber dem Vorjahr.
„Finnland ist in Europa ein leuchtendes Beispiel für Innovation und Nachhaltigkeit“, sagte Östros.
Die Sektoren, die bei den Finanzierungen der EIB-Gruppe im Fokus standen, reichen von Industrie über Energie bis hin zu Bildung und Gesundheit.
Kernprojekte für grünen Wandel und Innovation
Im Bereich grüner Wandel und Innovation investierte die EIB-Gruppe 168 Millionen Euro in die Lithiumproduktion von Keliber. Das Ziel: Batterien für E-Autos und Hightech-Branchen stärker mit EU-eigenen Rohstoffen produzieren zu können. Den Strom- und Telekom-Kabelhersteller Prysmian förderte die EIB mit mehr als 221 Millionen Euro für die Produktion von Höchstspannungs-Seekabeln für eine bessere Übertragung von sauberer Energie.
150 Millionen Euro gingen nach Helsinki für die Fernwärme-Umstellung auf Erneuerbare. Hier unterstützte die EIB die Stadt bei ihren Nachhaltigkeits- und CO2-Senkungszielen im Rahmen der REPowerEU-Initiative. Mit weiteren 435 Millionen Euro förderte die EIB den Spezialisten für nachhaltige Verpackungen Stora Enso an dessen Standort Oulu – ein Beitrag zur Kreislaufwirtschaft.
Letztes Beispiel Swappie: Der iPhone-Refurbisher erhielt einen Venture-Debt-Kredit von 14 Millionen Euro. Das Unternehmen arbeitet gebrauchte iPhones auf und reduziert damit Abfall, verlängert die Nutzungsdauer der Geräte und macht hochwertige Technologie für mehr Menschen bezahlbar.
Stärkung von KMU und Midcaps
KMU und Midcaps standen vergangenes Jahr in Finnland ebenfalls im Fokus der EIB-Gruppe. Darunter fällt etwa die 200 Millionen Euro schwere Partnerschaft mit Finnvera. Die Initiative soll Finanzierungshürden abbauen. Sie sieht eine Teilübernahme von Risiken vor, die sich durch wirtschaftliche Unsicherheiten wie Inflation, hohe Zinssätze, begrenzte externe Wachstumschancen und eine unsichere Energieversorgung ergeben.
Der EIF gab vergangenes Jahr in enger Zusammenarbeit mit führenden finnischen Banken Kreditgarantien von 560 Millionen Euro. Damit können KMU, kleine Midcaps und Wohnungsbaugesellschaften Finnlands Klimaziele voranbringen, ökologische Nachhaltigkeit fördern und in Innovation und Digitalisierung investieren. Darüber hinaus gab der EIF zwei neue Investitionszusagen bei finnischen Venture-Capital- und Private-Equity-Fonds.
Investitionen in öffentliche Infrastruktur
Die Bank der EU investierte 2024 auch massiv in Finnlands öffentliche Gesundheits- und Bildungsinfrastruktur. Ein 100-Millionen-Euro-Kredit unterstützt die Modernisierung des Laakso-Krankenhauses in Helsinki, die das Haus auf den neuesten Stand der medizinischen Versorgung bringt. In Tuusula profitieren Tausende Kinder von modernen Schulen, die die EIB mit 105 Millionen Euro finanziert. Und mit der Unterstützung von Projekten für ein nachhaltiges Wassermanagement im Großraum Helsinki kümmert sich die EIB um eine weitere Kernpriorität.
Die EIB-Gruppe stellte in Finnland in den vergangenen fünf Jahren fast 8,6 Milliarden Euro bereit und unterstrich damit ihr Engagement für Wirtschaftswachstum und Entwicklung in dem Land.
Weitere Informationen über die Ergebnisse der EIB-Gruppe sind hier abrufbar.
Hintergrundinformationen
EIB
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Sie vergibt Mittel für Investitionen, die zu den Kernzielen der EU beitragen. EIB-Projekte stärken die Wettbewerbsfähigkeit, eine nachhaltige Entwicklung und den sozialen und territorialen Zusammenhalt. Sie fördern Innovationen und beschleunigen den Übergang zur Klimaneutralität.
Die EIB-Gruppe, zu der auch der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört, unterzeichnete 2023 neue Finanzierungen von insgesamt 88 Milliarden Euro für über 900 Projekte. Diese Mittel werden voraussichtlich Investitionen von rund 320 Milliarden Euro anschieben, 400 000 Unternehmen erreichen und 5,4 Millionen Arbeitsplätze schaffen oder sichern.
Alle Projekte, die die EIB-Gruppe finanziert, entsprechen dem Pariser Klimaabkommen. Die EIB-Gruppe fördert keine Investitionen in fossile Brennstoffe. In unserem Klimabank-Fahrplan haben wir zugesagt, in den zehn Jahren bis 2030 ca. 1 Billion Euro für das Klima und ökologische Nachhaltigkeit zu mobilisieren, und wir sind auf gutem Weg dorthin. Über die Hälfte unserer jährlichen Finanzierungen sind für Projekte bestimmt, die direkt zur Eindämmung des Klimawandels, zur Anpassung an seine Folgen und zu einer gesünderen Umwelt beitragen.
In der EU fließt etwa die Hälfte der EIB-Mittel in Kohäsionsregionen, wo das Pro-Kopf-Einkommen niedriger ist. Damit fördert die Bank ein gerechtes Wachstum, um die Lebensstandards anzugleichen.