Die Europäische Investitionsbank erhöht ihre Unterstützung für den Ausbau der U-Bahn in Athen um 150 Mio EUR. EIB-Vizepräsident Plutarchos Sakellaris und Christos Tsitouras, der Verwaltungsratsvorsitzende der Attiko Metro SA, unterzeichneten heute am Sitz der Bank in Luxemburg die Vereinbarung über die neue Kreditfazilität.
Anlässlich der Unterzeichnung erklärte Plutarchos Sakellaris: „Seit über 15 Jahren unterstützt die EIB die bedeutenden Investitionen in die U-Bahnsysteme von Athen und Thessaloniki. Die Erweiterung des U-Bahnsystems von Athen wird den öffentlichen Nahverkehr stärken, da sie ein schnelleres, zuverlässigeres und umweltverträgliches Verkehrsmittel bereitstellt, das einen erheblichen Beitrag zu einer saubereren Umwelt für die griechische Hauptstadt leistet. Dieses Projekt ist ein gutes Beispiel dafür, dass eine Einschaltung der EIB die Mobilisierung weiterer Geldgeber des öffentlichen und privaten Sektors für große Infrastrukturprojekte bewirken kann.“
Christos Tsitouras kommentierte: „Attiko Metro ist besonders erfreut über die Möglichkeit einer Zusammenarbeit mit der EIB. Zusammen mit der Unterstützung der EU ermöglicht sie uns die Reali¬sierung der umfangreichen U-Bahnprojekte in Athen und Thessaloniki. Ich freue mich auf eine weitere Zusammenarbeit beim künftigen Ausbau der U-Bahnnetze Athens und Thessalonikis, die den Bürgern der beiden griechischen Großstädte zugute kommen werden. Wir sind überzeugt, dass wir die Herausforderungen der Zukunft ebenso wie die der Vergangenheit bewältigen werden.“
Dieses Darlehen ist hauptsächlich für die Planung, den Bau und die Inbetriebnahme von Verlängerungen der Linien 2 und 3, aber auch die Anschaffung von rollendem Material bestimmt. Die Verlängerung der Linie 3 von Monastiraki bis Egaleo um 4,3 km mit drei neuen Stationen wurde im Mai 2007 in Betrieb genommen. Der Ausbau der Linie 3 mit dem Bau von drei neuen U-Bahn-Stationen dauert noch an; die nächste Verlängerung der o.g. Linie um 1,4 km in Richtung Haidari mit einer neuen Station ist bereits in einem fortgeschrittenen Stadium.
Die geplante unterirdische Verlängerung der Linie 2 bis Elliniko wird das U-Bahnnetz Athens um 5,5 km und 4 neue Stationen erweitern (Ilioupolu, Alimos, Argyroupoli, Elleniko). Mit der Verlängerung der Linie 2 bis Anthoupoli werden weitere 1,5 km und 2 Stationen hinzukommen.
Das Metro-Projekt in Athen wird aus den Strukturfonds und von der EIB finanziert, da es dem Ziel der Europäischen Union entspricht, Stadterneuerung und Umweltschutz zu fördern. Insgesamt hat die EIB die U-Bahn von Athen seit 1994 mit 1,5 Mrd EUR finanziert. Das Projekt wird einen erheblichen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität in Athen leisten, da es die Überlastung der Straßen verringert und eine gegenüber Pkw und Bussen sauberere, schnellere Alternative bereitstellt.
Hinweise für die Redaktion:
Hintergrundinformationen über die EIB
Die EIB stellt sich vor
Die Europäische Investitionsbank wurde 1958 durch den Vertrag von Rom gegründet und ist die Institution der EU für langfristige Finanzierungen. Aufgabe der Bank ist es, zur Integration, zur ausgewogenen Entwicklung sowie zum wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt in den EU-Mitgliedstaaten beizutragen. Sie nimmt an den Kapitalmärkten umfangreiche Mittel auf und stellt sie zu günstigen Konditionen für Projekte bereit, die zur Erreichung der politischen Ziele der EU beitragen. Die EIB passt ihre Tätigkeit laufend an die Entwicklungen der EU-Politik an.
Die EIB:
- besitzt eine eigene Rechtspersönlichkeit und ist innerhalb der EU finanziell autonom
- übt ihre Tätigkeit strikt gemäß der allgemein anerkannten Bankenpraxis und in enger Zusammenarbeit mit dem Bankensektor aus; dies gilt sowohl für die Mittelaufnahme an den Kapitalmärkten als auch für die Finanzierung von Investitionsvorhaben.
Wer sind ihre Anteilseigner?
Das Kapital der EIB wird von den 27 EU-Mitgliedstaaten gehalten. Deutschland, Frankreich, Italien und das Vereinigte Königreich haben einen Anteil von jeweils 16,2% am gezeichneten Kapital, gefolgt von Spanien mit etwas mehr als 9%.
Welche Arten von Projekten werden von der EIB finanziert?
Bei ihrer Finanzierungstätigkeit verfolgt die EIB sechs vorrangige Ziele, die von ihren Anteilseignern festgelegt werden und durch die EU-Politik vorgegeben sind. Sie betreffen im Wesentlichen die folgenden Bereiche:
- Zusammenhalt und Konvergenz (zugunsten der wirtschaftlich schwächsten EU-Regionen)
- kleine und mittlere Unternehmen
- Energie
- Forschung, Entwicklung und Innovation
- Infrastruktur
- Umweltschutz
Wichtigste Zahlen: Die EIB 2009
Finanzierungen insgesamt: 79 Mrd EUR (+37% im Vergleich zu 58 Mrd im Jahr 2008), davon:
- EU-Länder: 71 Mrd EUR
- Beitrittsländer: 4,3 Mrd EUR
- Nachbarländer und spezielle Mandate: 3,7 Mrd EUR
Gesamtbetrag der durch Anleiheemissionen an den internationalen Märkten 2009 aufgenommenen Mittel: 79,4 Mrd EUR (gegenüber 59,5 Mrd im Jahr 2008) durch 262 Operationen (2008: 247).
Tätigkeit der EIB in Griechenland im Jahr 2009
Die EIB stellte 2009 in Griechenland insgesamt 1,6 Mrd EUR bereit – 33% mehr als 2008 (1,2 Mrd EUR). Davon diente über 1 Mrd EUR der Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) sowie kleiner und mittlerer Infrastrukturvorhaben von Privatunternehmen oder öffentlichen Einrichtungen einschließlich Kommunen. Dabei wurden Endbegünstigte aller Größen berücksichtigt. Finanziert wurden Vorhaben in den Bereichen Verkehr, Industrie, Fremdenverkehr, Dienstleistungen, wissensbasierte Wirtschaft, Energie, Umweltschutz und Stadtentwicklung. Mit einem Darlehen über 10 Mio EUR für die griechische Feuerwehr leitete die EIB in Griechenland eine neue Phase öffentlich-privater Partnerschaften (PPP) außerhalb des Verkehrssektors ein. Beachtliche Fortschritte wurden auch bei der Umsetzung der Initiativen JEREMIE und JESSICA erzielt.