- Das litauische Versorgungsunternehmen setzt das Windparkprojekt über seine Tochtergesellschaft Pomerania Wind Farm um
- Neuer Onshore-Windpark mit einer Gesamtleistung von bis zu 94 Megawatt nahe der nordpolnischen Ostseeküste
- EFSI-besichertes Darlehen trägt zur Dekarbonisierung des polnischen Energiesektors und zu einem besseren Energiemix bei
An der polnischen Ostseeküste sollen noch mehr Windparks entstehen. Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat einen Darlehensvertrag mit der Pomerania Wind Farm sp.z o.o. unterzeichnet. Die Pomerania Wind Farm ist eine Tochtergesellschaft der Ignitis Renewables, die wiederum zur Ignitis-Gruppe, einem großen litauischen Energieversorger, gehört. Die EIB vergibt 258 Millionen Zloty (rund 60 Millionen Euro) für den Bau und Betrieb eines mittelgroßen Onshore-Windparks mit 29 Turbinen und einer installierten Gesamtleistung von 94 Megawatt. Damit deckt sie etwa 47 Prozent der Gesamtprojektkosten. Besichert wird die EIB-Finanzierung über den Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI), das Kernstück der Investitionsoffensive für Europa, bei der die Europäische Kommission und die EIB als strategische Partner zusammenarbeiten.
Der Windpark wird in der Woiwodschaft Pommern in den Gemeinden Dzierzgoń und Stary Targ errichtet, etwa 50 Kilometer von der Danziger Bucht entfernt. Der Bau begann im Juli letzten Jahres, die Inbetriebnahme ist für das Frühjahr 2021 geplant. Mit einer erwarteten Leistung von 300 Gigawattstunden Strom dürfte der Windpark rund 75 000 Haushalte pro Jahr mit sauberer Energie versorgen.
Teresa Czerwińska, Vizepräsidentin der EIB: „In Polen gibt es enormes Potenzial für die Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen. Dieses Projekt ist ein weiteres Beispiel dafür, wie Windparks zum Energiemix des Landes und zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen können. Die EIB verfügt über umfangreiche Erfahrung mit der Finanzierung von Windkraftprojekten auf der ganzen Welt. Mit unseren neuen Energiefinanzierungsleitlinien wollen wir noch mehr solche Projekte unterstützen. Deswegen freuen wir uns, dass dieses Windkraftprojekt unseren Klimazielen genau entspricht.“
Dominykas Tučkus, Vorstandsmitglied und Leiter der Geschäftsentwicklung bei der Ignitis-Gruppe: „Eine nachhaltige Entwicklung durch Erneuerbare-Energien-Projekte – in Litauen ebenso wie in anderen Ländern – hat in der Strategie der Ignitis-Gruppe für 2030 oberste Priorität. Dadurch wollen wir wettbewerbsfähiger werden und einen wichtigen Beitrag zur schnelleren Dekarbonisierung des Energiesektors leisten.“
Paolo Gentiloni, EU-Kommissar für Wirtschaft: „Ich freue mich sehr, dass die EIB im Rahmen der Investitionsoffensive für Europa den Bau eines neuen Windparks in Polen finanziert. Dank der EU-Mittel werden rund 75 000 polnische Haushalte mit sauberer Energie versorgt. Dies ist ein konkretes Beispiel dafür, was der europäische Grüne Deal für die polnischen Bürgerinnen und Bürger bedeutet. Solche Projekte bringen uns unserem Ziel einer klimaneutralen Europäischen Union bis 2050 noch einen Schritt näher.“
Förderung erneuerbarer Energien durch die EIB
2019 vergab die EIB 4 Milliarden Euro für Erneuerbare-Energien-Projekte weltweit, davon 945 Millionen Euro für Onshore-Windparks. Die im November 2019 vom Verwaltungsrat genehmigten neuen Energiefinanzierungsleitlinien der EIB werden voraussichtlich zu noch mehr Investitionen in diesem Sektor führen. Aufgrund der erheblichen Kostenrückgänge in jüngster Zeit dürfte der Anteil der Erneuerbare-Energien-Technologien beträchtlich steigen. Vor allem Wind- und Sonnenkraft werden bis 2050 voraussichtlich den Großteil der Energiequellen mit niedrigem CO2-Ausstoß stellen.
Die EU will die Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 40 Prozent gegenüber 1990 senken. Vor diesem Hintergrund enthält der EU-Rahmen für die Klima- und Energiepolitik das verbindliche Ziel, dass der Anteil erneuerbarer Energieträger am endgültigen Energiemix bis 2030 mindestens 32 Prozent betragen muss. Damit werden die erneuerbaren Energien 2030 wahrscheinlich einen Anteil von rund 60 Prozent am Stromerzeugungsmix haben, wobei etwa 30 Prozent des Stroms aus variablen Quellen (Wind- und Solarenergieanlagen) stammen dürften.
Hintergrundinformationen
Die Ignitis-Gruppe ist ein internationales Energieunternehmen und einer der größten Energiekonzerne in den baltischen Ländern. Ihr Ziel ist es, die Welt in Sachen Energie effizienter zu machen. Die Konzernunternehmen produzieren, verteilen und liefern Energie und entwickeln intelligente Energielösungen. Für die Ignitis-Gruppe steht grüne Energie an erster Stelle. Sie will zum Hauptkompetenzzentrum der Region für neue Energie und zu einem Vorreiter bei Energieverteilungslösungen im Ostseeraum und darüber hinaus werden.