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EIB
  • Kroatiens Wirtschaft wuchs 2024 stetig, auch dank EU-Mitteln, Einführung des Euro sowie EFSI und InvestEU
  • Größte Hürden: unterschiedliche EU-Exportvorschriften (84 %), schleppende Digitalisierung (62 % ggü. EU-Schnitt von 74 %) und hohe Energiekosten
  • EIB-Investitionsumfrage 2024 für Kroatien und EIB-Investitionsbericht 2024/2025 wurden auf gemeinsamer Konferenz mit kroatischer Nationalbank vorgestellt – mit Lösungen für Marktintegration, grüne Investitionen und Mobilisierung privater Investoren

Nach der Erholung in den Jahren 2022 und 2023 ließ die starke Dynamik der kroatischen Wirtschaft auch 2024 nicht nach Das liegt vor allem an gemeinsamen Anstrengungen der EU-Mitgliedstaaten, der Aufbau- und Resilienzfazilität, EU-Mitteln und Finanzierungsinstrumenten wie EFSI und InvestEU. Darüber hinaus bedeutete die Einführung des Euro in Kroatien einen strategischen Wechsel und neue Geschäftschancen. Das trieb die gute Investitionsdynamik weiter an.

Dennoch sind im neuen geopolitischen Kontext weitere Maßnahmen dringend nötig, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern – sowohl in Kroatien als auch auf EU-Ebene Der Investitionsbericht 2024/2025 der Europäischen Investitionsbank (EIB) schlägt folgende Lösungen vor: (1) neue Geschäftschancen durch Marktintegration und Vereinfachung eröffnen, (2) europäische Stärken wie grüne Vorreiterrolle und gerechtes Sozialmodell nutzen, (3) Wirkung von Interventionen des öffentlichen Sektors maximieren durch gezielte Unterstützung, EU-Koordinierung und Fokus auf Anreize, die private Investoren an Bord holen.

Laut der jüngsten EIB-Investitionsumfrage ist das Wirtschaftsumfeld in Kroatien nach wie unbefriedigend. Fachkräftemangel, unsichere Zukunftsaussichten und hohe Energiekosten sind die drei meistgenannten Investitionshindernisse. Mehr als acht von zehn kroatischen Exporteuren (84 %) und damit mehr als der EU-Durchschnitt (60 %) bemängeln, dass sie in der EU unterschiedliche Standards und Verbraucherschutzvorschriften beachten müssen. Außerdem werden nach wie vor wegweisende Investitionen gebraucht, denn bei digitalen Schlüsseltechnologien hinkt Kroatien den anderen EU-Ländern hinterher (62 % ggü. 74 %). Und obwohl die meisten kroatischen Unternehmen (87 %) ebenso wie Unternehmen in der restlichen EU Maßnahmen zur Verringerung ihrer Treibhausgasemissionen ergriffen haben, muss EU-weit in dieser Hinsicht noch mehr passieren. Außerdem investieren in Kroatien weniger Unternehmen in nachhaltige Transportlösungen und Energieeffizienz als in anderen EU-Ländern.

Auf einer gemeinsamen Veranstaltung mit der Kroatischen Nationalbank (HNB) in Zagreb erörterte die EIB heute ihre Investitionsumfrage 2024 für Kroatien und die wichtigsten politischen Botschaften ihres Investitionsberichts 2024/2025 mit dem Titel „Innovation, Integration und Vereinfachung in Europa“. Im Mittelpunkt standen neue Erkenntnisse zu den Herausforderungen und Chancen für kroatische Unternehmen.

EIB-Vizepräsidentin Teresa Czerwińska, der Gouverneur der kroatischen Nationalbank Boris Vujčić und der stellvertretende kroatische Premierminister und Finanzminister Marko Primorac hielten die Begrüßungsreden. Debora Revoltella, die Chefvolkswirtin der EIB, bewertete ausgehend von der Investitionsumfrage der EIB die wirtschaftliche Lage in der EU und in Kroatien. Sie beleuchtete die  aktuelle Wirtschaftsleistung, die Aussichten für Unternehmen sowie Schwierigkeiten und Voraussetzungen für eine koordinierte politische Reaktion.

Boris Vujčić, Gouverneur der kroatischen Nationalbank: „Kroatien und die gesamte EU müssen in der derzeit instabilen globalen Lage sehr kämpfen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Damit kroatische Unternehmen Wachstumschancen ergreifen können, brauchen sie Zugang zu Risikokapital und alternativen Finanzierungsquellen. Außerdem müssen die europäischen Kapitalmärkte enger miteinander verknüpft  werden. Lassen Sie uns über die aktuellen Hindernisse und neue Lösungen für die Finanzierung von Wachstum und Innovationen sprechen und dafür sorgen, dass die kroatische Wirtschaft in einer sich schnell verändernden Welt wettbewerbsfähig bleibt.

EIB-Vizepräsidentin Teresa Czerwińska: „Die EU-weite Investitionsumfrage der EIB gibt uns ein wichtiges strategisches Instrument an die Hand, um Herausforderungen und Hindernisse besser zu verstehen. Das hilft uns, eine Strategie zu entwickeln und gezielt auf die festgestellten Marktlücken zu reagieren. Mit einem breiten Spektrum an Unternehmensfinanzierungen, darunter Kredite, Garantien, Risikokapital und Private Equity, schließt die EIB-Gruppe Lücken bei Scale-up-Finanzierungen. Insbesondere in Kroatien haben wir 2024 die Innovationslandschaft gestärkt, indem wir uns im Rahmen der kroatischen Risikokapitalinitiative 2 und des kroatischen Wachstumsinvestitionsprogramms II an Eigenkapitalfonds beteiligt haben. Davon profitieren Hunderte Start-ups und wachstumsstarke Unternehmen.“

EIB-Chefvolkswirtin Debora Revoltella: „Angesichts des zunehmenden Drucks durch den internationalen Wettbewerb könnte Europa seine Position als globaler Technologieführer stärken, indem es sich auf drei Bereiche konzentriert: Marktintegration, Vereinfachung und umfangreiche Investitionen in Innovation. Um umfassend in Innovation und Transformation zu investieren, brauchen europäische Unternehmen eine gewisse Marktgröße, damit sie weltweit wettbewerbsfähig bleiben. Mit tieferen und breiteren Kapitalmärkten lassen sich risikoreichere Finanzierungen für Innovation und die grüne Wende mobilisieren.“

In einer Podiumsdiskussion diskutierten Mitglieder der EIB-Gruppe und Akteure des kroatischen Finanzmarkts, etwa von der Zagreber Börse, der kroatischen Finanzdienstleistungsaufsicht (HANFA) und Gründerinnen und Gründer innovativer Start-ups über die Verfügbarkeit von Wachstumsfinanzierungen für kroatische Firmen, die Rolle des Aktienmarktes, Private-Equity-Fonds und die Integration und Vertiefung des Finanzmarktes. Weder das Finanzsystem Kroatiens noch das der EU ist gut genug aufgestellt, um die grüne und digitale Wende und das wachstumsstarke innovative Segment angemessen zu finanzieren, insbesondere in der Scale-up-Phase. Das europäische Finanzsystem hängt stark vom Bankwesen ab. Das schränkt nach wie vor bestimmte Investitionen ein, weil die Unternehmen wenige alternative Geldquellen für risikoreiche Investitionen haben, insbesondere in der frühen Wachstumsphase. Aber die jüngsten Initiativen zur alternativen Finanzierung von kroatischen Unternehmen sind ermutigend. Weniger fragmentierte EU-Kapitalmärkte und eine vereinfachtere Regulierung können außerdem dafür sorgen, dass die erheblichen Einsparungen in Europa besser und produktiver genutzt werden.

Hintergrundinformationen  

EIB 

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Ausgehend von acht Kernprioritäten finanzieren wir Investitionen, die zu den strategischen Zielen der EU beitragen. So fördern wir die Bereiche Klima und Umwelt, Digitalisierung und technologische Innovation, Sicherheit und Verteidigung, Kohäsion, Landwirtschaft und Bioökonomie, soziale Infrastruktur, Kapitalmarktunion und ein stärkeres Europa in einer stabileren und friedlichen Welt.

Die EIB-Gruppe, zu der neben der EIB auch der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört, unterzeichnete 2024 knapp 89 Milliarden Euro an neuen Finanzierungen für mehr als 900 wirkungsstarke Projekte und machte Europa damit noch wettbewerbsfähiger und sicherer.

Alle von der EIB-Gruppe finanzierten Projekte entsprechen dem Pariser Klimaabkommen – so wie in unserem Klimabank-Fahrplan zugesagt. Fast 60 Prozent der jährlichen Finanzierungen der EIB-Gruppe fließen in Projekte, die direkt zu Klimaschutz, Klimaanpassung und einer gesünderen Umwelt beitragen.

Die Gruppe setzt sich für eine stärkere Integration der Märkte ein und mobilisiert mit ihrem Engagement zusätzliche Investitionen. 2024 stieß sie Rekordinvestitionen von mehr als 100 Milliarden Euro in Europas Energiesicherheit an und mobilisierte 110 Milliarden Euro an Wachstumskapital für Start-ups, Scale-ups und europäische Pioniere. Rund die Hälfte der EIB-Finanzierungen innerhalb der EU fließt in Kohäsionsregionen, wo das Pro-Kopf-Einkommen unter dem EU-Durchschnitt liegt.

Auf unserer Website finden Sie hochwertige, aktuelle Fotos vom Sitz der EIB.

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2025-147-DE