Der wallonische Wasserversorger SWDE will massiv investieren, um sein Netz zu modernisieren und an den Klimawandel anzupassen

Walloniens größter Wasserversorger investiert massiv, um den Bedarf der belgischen Region auch in Zukunft zu sichern und um seine Emissionen zu verringern.

In Belgien regnet es im Schnitt an 190 Tagen im Jahr. Doch für die wasserhungrigen Haushalte, die Landwirtschaft und die Industrie des Landes reicht das nicht. Die Menschen mögen sich durch den Nieselregen „gestresst“ fühlen, aber das Land hat mit echtem Wasserstress zu kämpfen: Jedes Jahr verbraucht es über 80 Prozent seiner Wasserreserven. Im Ranking des World Resources Institute schneidet Belgien damit schlechter ab als Länder mit extremer Wasserknappheit wie Namibia.

Trotz seines Reichtums an natürlichen Ressourcen leidet Wallonien bedingt durch Klimawandel, Bevölkerungswachstum und industrielle Entwicklung unter enormer Wasserknappheit. 2022 erlebte die Region den trockensten Sommer seit 20 Jahren. In mehreren Städten und Dörfern kam kein Tropfen mehr aus den Hähnen. Das Wasser musste mit Tankwagen verteilt werden.

Laut einem Artikel im Wissenschaftsmagazin Nature gehört Belgien zu den Ländern, die am stärksten von Rekordhitzewellen betroffen sind.

Deshalb will die SWDE massiv investieren, um ihr Netz zu modernisieren, die kommunalen Netze besser zu integrieren und sich an den Klimawandel anzupassen.

„Wir produzieren jedes Jahr mehr als 1,6 Millionen Kubikmeter Trinkwasser und verbrauchen dafür 100 Gigawattstunden Strom“, so Bernard Pevee, Energieexperte des Unternehmens. „Wir wollen unsere Energiekosten senken, damit Wasser für alle bezahlbar bleibt, und unsere Treibhausgasemissionen bis 2030 um 20 Prozent senken.“

Dazu will die SWDE in zusätzliche Solaranlagen investieren und Stromabnahmeverträge mit Windparks abschließen. Daneben will sie die Artenvielfalt schützen und ihre Energieeffizienz steigern.

Zur Finanzierung ihrer ehrgeizigen Pläne hat sich die SWDE an die EIB gewandt. 2022 unterzeichnete das Unternehmen einen Kredit über 250 Millionen Euro – den vierten mit der Bank der EU in 16 Jahren. Seit dem letzten Darlehen über 200 Millionen Euro im Jahr 2016 hat die SWDW im Schnitt jährlich 120 Millionen Euro investiert, ohne die Tarife zu erhöhen.

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