Frauen sind besonders betroffen
Zweifellos kann der Klimawandel für alle Menschen verheerende Folgen haben – vor allem für die, die ihr Einkommen mit natürliche Ressourcen erwirtschaften. Doch Frauen sind von Umweltschäden anders betroffen als Männer. Denn sie haben nicht den gleichen Zugang zu produktiven, natürlichen und finanziellen Ressourcen. Grund ist die unterschiedliche Geschlechter- und soziale Rolle. Durch die Einschränkungen, die sich daraus ergeben, verstärken sich die Folgen des Klimawandels für Frauen tendenziell.
Kluft in der Landwirtschaft
Von Frauen geführte Familienbetriebe in der Landwirtschaft sind meist kleiner – etwa halb so groß wie die Betriebe von Männern. Manche kommen auf zwei Drittel. Aufgrund der geringeren Betriebsgröße verfügen Frauen im Allgemeinen nicht über die Mittel, um witterungsbedingte Verluste zu decken oder Technologien einzuführen, durch die ihr Unternehmen effizienter und klimaresilienter werden könnte. Das hat die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) konstatiert.
Hätten Landwirtinnen jedoch bessere Bedingungen, könnten sie ihre Erträge um 20 bis 30 Prozent steigern, die Bodenfruchtbarkeit verbessern und die Ökosysteme schützen. Durch Investitionen in Informationssysteme, Klimarisikoversicherungen, widerstandsfähige Nutzpflanzen und zeitsparende Technik könnten Landwirtinnen die Produktivität erhöhen. Das käme der Geschlechtergerechtigkeit zugute und würde gleichzeitig die landwirtschaftliche Produktion steigern.
Der EcoEnterprises Fund kombiniert die Förderung von Frauen in der Landwirtschaft und von Jobs mit Nachhaltigkeit. Der Fonds mit Sitz in Lateinamerika investiert in Unternehmen, die die biologische Vielfalt pflegen. Dazu gehören Betriebe, die sich für eine nachhaltige Land- oder Forstwirtschaft engagieren oder Nichtholzprodukte herstellen. Der von der EIB unterstützte Fonds arbeitet aktiv mit der Kichwa-Gemeinschaft zusammen, einer der bevölkerungsreichsten indigenen Gruppen im ecuadorianischen Amazonasgebiet. Durch die Investitionen können die Kichwa nun mehr Tee exportieren und gleichzeitig die biologische Vielfalt des Amazonasgebiets erhalten.